25. Mai 2022  |  
Dr. Stefan Baron

Future Skills: Jetzt geht’s an die Umsetzung!

Zukunftskompetenzen – englisch Future Skills – sind in aller Munde. Unternehmen und Menschen fragen sich, welche Fähigkeiten sie brauchen, um heute wie in Zukunft erfolgreich zu sein. Zahllose Organisationen weltweit, wie zum Beispiel die OECD, die Europäische Union und der Stifterverband der deutschen Wirtschaft erstellen Untersuchungen und Veröffentlichungen dazu. Sie versuchen Antworten zu finden. Auch die AgenturQ hat eine Studie zu Future Skills in Baden-Württemberg beauftragt.

Future Skills – Unternehmen müssen sich heute vorbereiten

Die Ergebnisse zeigen Parallelen. Sie zeigen, dass technische aber auch soziale Fähigkeiten genauso wie Lern- und Veränderungskompetenzen wichtiger werden. Doch dieses Wissen ist nur der erste Schritt. Es ist entscheidend, dass wir alle, dass Unternehmen sich daran machen, diese Future Skills heute aufzubauen um für die Zukunft vorbereitet zu sein.

Wie aber kann das gelingen? Auf welche Art und Weise kann ein Unternehmen die Future Skills für sich handhabbar machen? Wie findet man heraus welche der Future Skills besonders wichtig für den eigenen Betrieb sind? Viele Fragen sind zu beantworten – vom Vorgehen über die Einbindung der Beschäftigten und Fachexpertinnen und -experten bis hin zur Ableitung konkreter Schritte und Maßnahmen, um Weiterbildung und Lernen für Future Skills anzustoßen.

Aus der Praxis: Die Dürr Systems AG macht Future Skills für sich nutzbar

In unserer Quali-Lounge am 24.05.22 war Dr. Christoph Mehl, Senior Expert Corporate People Development bei der Dürr Systems AG zu Gast. Er hat vorgestellt, wie er in seinem Unternehmen vorgegangen ist. Wir haben wertvolle Einblicke in seinen Ansatz, die Herausforderungen und den Prozess bei der Dürr Systems AG erhalten.

Herkömmliche Ansätze der Ermittlung von Weiterbildungsbedarfen haben den Nachteil, dass sie meist der Entwicklung hinterherlaufen. Kompetenzmodelle und Jobprofile speisen sich aus der Erfahrung, dass bestimmte Kompetenzen bisher immer wichtig waren. Interviews und Befragungen in der Belegschaft bringen dann zu Tage, wo der Schuh im Moment am meisten drückt. Da man aber neu hinzukommende Anforderungen nicht vorausschauend erfasst und qualifiziert hat, kommt die Personalentwicklung mit ihren Angeboten sehr oft zu spät.

Ganzheitliche Qualifizierung mit Blick auf das Gestern, das Heute und das Morgen

Daher erschien es für die Dürr Systems AG sinnvoll, neben bewährte Qualifizierungserfahrungen und aktuellen Anforderungen eine „dritte Dimension“ zu stellen. Allerdings war die Frage „Welche Kompetenzen benötigen Sie in Zukunft?“ für die Fachabteilung ursprünglich nicht leicht zu beantworten. Schließlich geht es hier um eine künftige Realität, die sich nicht zwangsläufig aus dem Bekannten ableiten lässt. Daher war das „Future Skills Modell“ für die Dürr Systems AG eine wertvolle Hilfestellung und Anregung beim gedanklichen Sprung in die Zukunft: Das Unternehmen hat über den Tellerrand hinausgeblickt und bisher nicht berücksichtigte Kompetenzfelder entdeckt.

Future Skills pragmatisch identifizieren

In einem ersten Schritt haben die Manager:innen relevante Cluster priorisiert. Danach wurden die Mitarbeitenden befragt, welche Qualifikationen für sie den größten Nutzen haben werden. Beide Ergebnisse wurden übereinandergelegt. So konnte herausgefunden werden, wo es Überschneidungen gibt.

Nach diesem Matching des Top-Down- mit dem Buttom-Up-Ansatz wurden recht schnell für jedes „gefundene“ Kompetenzfeld entsprechend dem Lernwunsch der Mitarbeiter neue kleinformatige und niederschwellige Lernmodule und Lernformate entwickelt. Dafür wurden bestehende Lernbausteine von LinkedIn Learning genauso wie selbst produzierte E-Learnings und Live-Online-Kurzformate genutzt. Zudem hat das Unternehmen Präsenz-Übungen und Einzel-Coaching-Stunden eingesetzt.

Mehr Unternehmen sollten die Future Skills-Studie übersetzen

Dr. Mehl zieht zum bisherigen Stand dieses Fazit „Die unkomplizierte und pragmatische Anwendung des Modelles hat uns gezeigt, dass das Modell eine wichtige und notwendige Ergänzung zu vorhandenen Tools der Bedarfsermittlung ist. Wir machen damit sichtbar, was sonst oft verborgen bleibt: Die Kompetenzanforderungen für die Zukunft.“

Er denkt, dass die Erfahrungen weiterer Unternehmen in der Anwendung des Modells helfen, es weiterzuentwickeln und noch praxisnäher zu machen. Er weist aber auch auf offene Fragen:

  • Müssen weitere Zukunftskompetenzen hinzugenommen werden?
  • Muss das Modell regelmäßig aktualisiert werden?
  • Kann das Modell für die Priorisierung der relevanten Cluster und für die Befragung der Mitarbeitenden nicht auch als digitales System bereitgestellt werden?

Bei den Future Skills kommt es vor allem auf eines an: Machen

Bestimmt sind auch bei Ihnen noch viele Fragen offen. Vielleicht ist Ihnen auch noch nicht klar, wie Sie das alles angehen sollen. Lassen Sie sich davon nicht aufhalten. Das „Rubikon-Modell“ der Motivation zeigt uns, dass auf ein Ziel die Planung, dann die Handlung und dann die Reflexion folgen. Der Schritt über den Rubikon vom Ziel zur konkreten Planung ist schon schwierig. Und dann ist da die Gefahr, in der Planung hängen zu bleiben. Wenn wir unsere eigene Qualifikation und die Qualifikation unserer Beschäftigten, die Future Skills, auf- und ausbauen wollen, müssen wir unbedingt ins Handeln kommen. Besser früher als später.

Die Dürr Systems AG hat sich dabei schnell, systematisch, aber auch pragmatisch auf den Weg gemacht. Darauf kommt es an! Es muss nicht der Anspruch sein, den perfekten Plan zu haben. Es geht darum aktiv zu werden. Das Beispiel von Dürr kann Ihnen dafür hoffentlich ein Vorbild und eine Leitlinie sein. Wir drücken Ihnen die Daumen für eine erfolgreiche Umsetzung der Future Skills in Ihrem Betrieb!

Future Skills Transfer-Workshop

Wir wollen Ihnen den Übertrag – und damit die Nutzbarmachung – der Future Skills für Ihr Unternehmen erleichtern. Deshalb haben wir ein Workshop-Konzept entwickelt, das genau das tut. Wahlweise an einem halben oder einem ganzen Tag setzen wir uns intensiv mit der Situation in Ihrem Unternehmen auseinander.
– Wo stehen Sie heute?
– Welche Future Skills sind für Ihr Unternehmen möglicherweise wichtig? Welche Anforderungen genau stecken hinter den Future Skills?
– Wie können Sie die passende Qualifizierung anbieten?

Informieren Sie sich gleich jetzt über das Konzept.