Es ist mal wieder soweit. Ich öffne mein E-Mail-Fach und die Anrede in der Betreffzeile lässt nichts Gutes vermuten. Eine Frau Maier könnte ich vielleicht noch kennen aber aus dem Nichts heraus wird sie mir wohl nicht „Herzlichen Glückwunsch – Sie haben gewonnen“ schreiben. Soviel steht fest. Mit der Entscheidung, diese Mail ungeöffnet zu löschen, habe ich ohne Zweifel die richtige Entscheidung getroffen.
Aber was sollen wir machen?
Bedingt durch die Digitalisierung unserer (Arbeits-)Welt sehen wir uns laufend mit der Aufgabe konfrontiert, über die Vertrauenswürdigkeit oder auch Vertrauensunwürdigkeit von Absendern, Internetseiten und E-Mail-Anhängen zu urteilen. Natürlich obliegt der Schutz der IT-Systeme mit hoch sensiblen Unternehmensdaten primär dem Unternehmen. Aber ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, den Beschäftigten das nötige Know-How mit auf den Weg zu geben, um die Daten schützen zu können.
- Ab wann sind bestimmte E-Mails dubios?
- Kann ich ohne Sicherheitsbedenken diesen Link öffnen?
- Nutze ich gerade einen sicheren Zugang?
- Verstehe ich eigentlich grundsätzlich die Funktionsweise dieser digitalen Anwendung?
- Gibt es auch clevere Alternativen zu der Online-Version, die ich gerade nutze?
Diese und weitere Fragen müssen sich alle Beteiligten laufend stellen. Aber welche Kompetenz steckt dahinter?
Beschrieben wird die digitale Grundkompetenz.
Die digitale Grundkompetenz ist die Fähigkeit, zuverlässig angestrebte Ziele mit Hilfe von digitalen Technologien zu erreichen. Eine Person mit digitalen Grundkompetenzen ist im Umgang mit unterschiedlichen digitalen Anwendungen sicher und selbstständig. Wir beschäftigen uns also mit der Frage: Welche Kompetenzen befähigen Mitarbeitende und Organisationen, die Herausforderungen der Überforderung zu minimieren, um die Chance der Digitalisierung erfolgreich nutzen zu können (Kunze, 2018)?
Das Ziel sollte sein, durch das Engagement des Personalmanagements, der Personalentwicklung und des Betriebsrats, die digitale Grundkompetenz als Kernkompetenz aller Beschäftigten zu stärken.
Drei aufeinander aufbauende Ziele müssen dabei verfolgt werden.
- Ziel I: Aneignung von einem grundsätzlichen Wissen über die digitale Nutzung.
- Ziel II: Förderung von einem impliziten digitalen Wissen und der Entwicklung einer entsprechenden Lernkultur.
- Ziel III: Stärkung der digitalen Selbstwirksamkeit.
Mein Passwort: passwort123456 reicht doch wohl aus?!
Laut BeyondTrust, eines der führenden Cybersicherheitsunternehmen, ist E-Mail-Spam die häufigste Methode für Cyberkriminelle, um Malware zu verbreiten. Rund 69% der Spam-E-Mails versuchen den Empfänger zum Öffnen der schädlichen URL zu verleiten (Lamberti, 2019).
Außerdem sagt BeyondTrust voraus, dass IoT-Geräte (Internet of Things) in der Zukunft eines der gefährdetsten Ziele für Hacker sein werden. Insbesondere die Datenmenge und die schier unendliche Sammlung an persönlichen Nutzerdaten machen IoT-Geräte zu einem gefährdenden Angriffsziel. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2017 286 Fälle von Cyberattacken auf Unternehmen verzeichnet, 2018 stieg die Zahl bereits auf 453 Fälle. Besonders allarmierend daran ist, dass sowohl die Anzahl, als auch die Kreativität der Angriffe zunimmt (Statistik des Landeskriminalamts, 2019).
Wie können wir helfen?
Die AgenturQ entwickelt zurzeit eine Handlungshilfe (DigiREADY) zur Stärkung der digitalen Grundkompetenzen von Beschäftigten. Der DigiREADY wird eine neue Toolbox, mit deren Hilfe Beschäftigte aller Fachdisziplinen unterstützt werden können, digitale Grundkompetenzen zu erlernen.
Sie sind interessiert? Wenn Sie Interesse an der Stärkung der digitalen Grundkompetenz in Ihrem Unternehmen haben, kontaktieren Sie gerne Frau Edda Glase (, 01522-4439291 oder 0711/3659188-12).
Die AgenturQ unterstützt und berät Sie auch gerne in allen weiteren Fragen zur betrieblichen Weiterbildung.
Quellen:
Kunze, 2018. Digital Fluency als zentrale Miterbeiterkompetenz fördern. Human Resources Manager. Online verfügbar unter: https://www.humanresourcesmanager.de/news/digital-fluency-als-zentrale-mitarbeiterkompetenz-foerdern.html.
Limberti, 2019. Analysing and protecting against existing cyber attacks. Haaga-Helia University of Applied Sciences. Online verfügbar unter: https://www.theseus.fi/bitstream/handle/10024/171985/LambertiLorenzo_BBAThesis_20190519.pdf?sequence=2.
Statistik des Landeskriminalamts, 2019. Sicherheitsbericht des Landes Baden-Württemberg. Online verfügbar unter: https://lka.polizei-bw.de/statistiken/.