Neues aus dem Projekt
Am 12. September kamen die Projektpartner zum ersten Verbundtreffen in Karlsruhe zusammen. Jetzt ist der Startschuss für das Projekt gefallen. Im Bild von links nach rechts: Dr. Stefan Baron (AgenturQ), Professor Dr. Lars Windelband (KIT), Adelhajda Bahonjic-Hölscher (IHK-Zentrum für Weiterbildung Heilbronn), Dr. Martin Schwarz (KIT), Jana Eiser-Mauther (Nachwuchsstiftung Maschinenbau), Alexander Bröckelmann (Nachwuchsstiftung Maschinenbau), Viktoria Bergmann (KIT)
Unsere Ziele
Lernfabriken werden mit Praxismodellen, Weiterbildungsangeboten und Qualifizierung von Personal für die berufliche Weiterbildung nutzbar.
- Alternative Praxis-Modelle für Lernfabriken mit konkreten Weiterbildungsangeboten zur digitalen Transformation, Nachhaltigkeit in der Produktion und Berufsorientierung.
- Verknüpfung mit bestehenden Weiterbildungsplattformen und Netzwerke zum Transfer der Angebote.
- Hochschulzertifikat „Lernfabriken für die berufliche Bildung“ entwickeln, aufbauen und testen.
Herausforderungen
Berufliche Lernfabriken haben in der Berufsbildung in den letzten Jahren als neue Lernräume an Bedeutung gewonnen. Sie sind realitätsnahe, ganzheitliche und vernetzte Lernumgebungen, die reale berufliche Handlungssituationen in einem produzierenden Umfeld abbilden.
Während die Nutzung in Berufsschulen in vielen Bundesländern etabliert ist, gibt es nur wenige funktionierende Konzepte, Lernfabriken auch für die berufliche Weiterbildung zu nutzen. In Baden-Württemberg existieren aktuell 47 Lernfabriken an berufsbildenden Schulen, deren innovatives Potenzial für die berufliche Aus- und Weiterbildung auf Bundesebene nutzbar gemacht werden soll. Erklärtes Ziel der Landespolitik ist es, die Lernfabriken noch stärker in der Weiterbildung zu positionieren.
Lösung
Zu diesem Zweck entwickelt und erprobt das Projekt alternative Praxis-Modelle für Lernfabriken mit konkreten Weiterbildungsangeboten zur digitalen Transformation, Nachhaltigkeit in der Produktion und Berufsorientierung. Grund ist, dass die bisherigen Praxis-Modelle für berufliche Lernfabriken in Trägerschaft der Kommunen die Nutzung für die betriebliche Ausbildung und die berufliche Weiterbildung erschweren. Das Praxismodell stellt ein Konzept zur praktischen Umsetzung und Erprobung alternativer Betriebsformen beruflicher Lernfabriken dar. Es zielt darauf ab, durch Einbindung neuer und vielfältiger Akteursgruppen als Betreiber die Nutzung von Lernfabriken für die Weiterbildung zu ermöglichen und deren Potenziale voll auszuschöpfen.
Zudem stellt das Projekt Verknüpfungen mit bestehenden Weiterbildungsplattformen her und etabliert Netzwerke zum Transfer der Angebote der beruflichen Lernfabriken für die Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Hier soll die Vernetzung mit konkreten Projekten des BMBF-Innovationswettbewerbs „INVITE“ hergestellt werden, um die Suche nach passfähigen Weiterbildungsangeboten zu erleichtern.
Um Personal für den Einsatz von Lernfabriken zu qualifizieren, entwickelt das Projekt das Hochschulzertifikat „Lernfabriken für die berufliche Bildung“ als bundesweites Weiterbildungsangebot für Aus- und Weiterbildungspersonal, berufliche Lehrkräfte und Beteiligte in Praxis-Modellen. Die Qualifizierung führt in das Thema ein und bietet praktische Module zur Umsetzung von Themen der digitalen Transformation, Vernetzung der Arbeitswelt, Industrie 4.0 und KI an beruflichen Lernfabriken.
Vor allem KMU sollen von konkreten Qualifizierungsangeboten im Rahmen der Lernfabriken profitieren: berufliche Fachkräfte der Metall- und Elektroindustrie, Personalverantwortliche, Betriebsräte und Bildungspersonal sowie auf einer weiteren Transferebene auch Jugendliche in der Berufsorientierung. Dies soll dazu beitragen, die digitale Transformation bis hin zum Einsatz von KI voranzutreiben.
Transfer
Bei Erfolg sollen erprobte Praxis-Modelle für die Nutzung der beruflichen Lernfabriken weitergeführt werden. Der Hochschulzertifikatskurs wird nach Projektende bundesweit angeboten und fest in das Weiterbildungsprogramm der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau aufgenommen. Transferworkshops, auch über die Ländergrenzen hinaus, sollen beitragen, die Ergebnisse zu verbreiten.