Newsletter 1. Quartal 2024

Die Zukunft

beginnt mit

Qualifizieren


Inhaltsverzeichnis

Editorial

Neues aus der AgenturQ

Im Interview

Wissenswertes und Interessantes

Für Sie gelesen – dabei gewesen

Praxistipp

Termine

Blogbeiträge


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

geht es Ihnen auch so, dass die Zeit immer schneller vergeht? Ratzfatz ist das erste Vierteljahr vorbei und schon gibt es einen neuen Newsletter der AgenturQ. Für uns als Team waren die ersten drei Monate geprägt durch neue Herausforderungen, nachdem es kurz vor Weihnachten einen kleinen Brand mit großem Rußschaden in unserem Büro gab. Ende März konnten wir endlich an unsere Schreibtische zurückkehren.

Der Brand hat uns aber nicht davon abgehalten, unser Beratungsangebot für Unternehmen und Betriebsräte zu überarbeiten, gemeinsam mit dem Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald eine spannende Veranstaltung zum Thema Gestaltung von Lernräumen durchzuführen und uns mit der Frage zu beschäftigen, welchen Beitrag Weiterbildung zur Stärkung der Demokratie leisten kann. Über all das und vieles mehr wollen wir in diesem Newsletter berichten.

Vieles mehr bietet seit dem 1. April 2024 auch das Förderangebot der Bundesagentur für Arbeit zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung. Wir informieren über die veränderten Fördersätze des sogenannten Qualifizierungschancengesetzes und die neue Möglichkeit des Qualifizierungsgeldes.

Eine finanzielle Förderung gibt es für virtuelle Weiterbildungen zwar nicht, aber mit Dr. Martin Krämer und Mihai Streza haben wir uns für das Newsletter-Interview schon mal darüber unterhalten, welches Potenzial es für XR-Anwendungen in der beruflichen Weiterbildung gibt und welche digitalen Kompetenzen Beschäftigte benötigen. Wie immer haben wir für Sie auch in diesem Newsletter wieder einiges an Wissenswertes, Neuigkeiten und Termine zusammengetragen. Besonders ans Herzen möchten wir Ihnen die Q-Guide Live Veranstaltung des Weiterbildungsverbunds Region Stuttgart am 25. April in Böblingen. Ich würde mich freuen, Sie dort zu treffen.

Ihr


Neues aus der AgenturQ

Erklärung Wirtschaft für Demokratie

Südwestmetall und IG Metall haben am 26. Februar die Erklärung „Wirtschaft für Demokratie“ unterzeichnet und deutlich gemacht, dass sie sowie die Mitgliedsunternehmen und ihre Betriebsräte für Freiheit, Demokratie, Vielfalt, Sicherheit, Zusammenhalt und ein weltoffenes Miteinander stehen. Die Wirtschaft in Deutschland ist auf die freiheitliche Demokratie und einen funktionierenden gesellschaftlichen Zusammenhalt angewiesen. Deshalb treten sie entschlossen dafür ein, dass sich alle Menschen in unserem Land sicher fühlen – unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit oder Religion.

Stefan Baron, Geschäftsführer der AgenturQ, hat sich aus Anlass der Erklärung in einem Blogbeitrag darüber Gedanken gemacht, was die Weiterbildung tun kann, um die Demokratie zu stärken. Aus seiner Sicht eine ganze Menge, denn sind es beispielsweise nicht gerade überfachliche Kompetenzen wie zum Beispiel Entscheidungsfähigkeit, Proaktivität, Veränderungsbereitschaft, Kritikfähigkeit, innovatives Denken, Perspektivenwechsel, Zuverlässigkeit, Lösungsorientierung und vor allem Ambiguitätstoleranz, die man im Umgang mit Politik und Demokratie braucht? Der Blogbeitrag steht im AQ-Forum zum Nachlesen bereit.


Wie gestalte ich einen Lernraum für Innovationen im Unternehmen?
©Tilo Keller
©Tilo Keller

Inmitten der Herausforderungen der Transformation schafft das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald mit der Community of Practice zum Thema „Gestaltung von Weiterbildung im Unternehmen“ einen Rahmen für regelmäßigen Erfahrungsaustausch und die Erarbeitung von Gestaltungsmöglichkeiten von Weiterbildung.

Das erste Treffen der Community fand am 19.03.2024 bei der Firma Witzenmann in Pforzheim statt. Thema des Auftakttreffens war die Gestaltung von pädagogisch sinnvollen Lernräumen. Die rasante Digitalisierung hat unser Leben in wenigen Jahren stark verändert, und diese neuen Zeiten verlangen nicht nur nach neuen Lernformen, sondern auch nach neue Räumen des Lernens. Lernräume bieten eine Umgebung, die darauf abzielt, das Lernen zu ermöglichen und zu erleichtern. Sie unterstützen die Bedürfnisse des modernen Lernens und Lehrens in einer digitalen Welt und sollen zugleich inspirierend, unterstützend und förderlich für den Lernprozess sowie der Generierung von Innovationen sein.

©Tilo Keller

Nach einem faszinierenden Einblick in das Digitallabor von Witzenmann führten Dr. Dr. Dierk Suhr von der Hohenloher Academy und Prof. Dr. Lars Windelband vom Karlsruher Institut für Technologie in das Thema ein.

Im Workshop, geleitet von Dr. Wilhelm Schaffitzel, setzten sich die Teilnehmenden mit den pädagogischen und didaktischen Herausforderungen sowie den dafür notwendigen Funktionalitäten und Ausstattungen eines Lernraums auseinander. In vier Arbeitsgruppen aufgeteilt, wurde das Thema für unterschiedliche Lernziele und Zielgruppen bearbeitet. Dabei kam es zu einem intensiven Austausch und es wurden zahlreiche interessante Ideen entwickelt. Mithilfe von Lego, Knete und anderen Materialien entstanden kreative Entwürfe für Lernräume, die anschließend präsentiert und vorgestellt wurden. Am Ende des Tages nahmen die Teilnehmenden viele Impulse und Ideen zur Gestaltung von Lernräumen für ihre Unternehmen mit.


Neues aus dem Projekt FutureSkillsBW

In dem Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für future@ skills.bw“ entwickelt die AgenturQ gemeinsam mit dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Fraunhofer IAO sowie zehn Partnerunternehmen Weiterbildungsbausteine für Zukunftskompetenzen. Die Bausteine sollen hierbei so konzipiert werden, dass sie arbeitsplatznah in den Arbeitsprozess integriert werden können. Das Projekt baut auf der Future-Skills-Studie von 2021 auf, in der 33 Zukunftskompetenzen identifiziert wurden, die heute und in Zukunft für den Standort Baden-Württemberg erfolgskritisch sind. Das Projekt wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert.

Aus den 33 Zukunftskompetenzen haben die am Projekt beteiligten Unternehmen  in der Zwischenzeit die Future Skills ausgewählt, die für sie von besonderer Relevanz sind: Industrial Engineering, softwaregestützte Steuerung von Geschäftsprozessen, Cybersecurity sowie grundlegende IT-Fähigkeiten, jeweils in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen Produktion, HR-Bereich, Digital Factory, Entwicklung, Logistik und Qualitätsmanagement.

Bis zum Herbst werden nun in innerbetrieblichen und überbetrieblichen Workshops die Weiterbildungsbausteine entwickelt und erprobt. Im Spätjahr werden sie dann im Rahmen von regionalen Transferworkshops Betriebspraktiker:innen aus anderen Unternehmen vorgestellt und anschließend veröffentlicht. Ab dem Frühjahr 2025 können die im Rahmen des Projekts entwickelten Weiterbildungsbausteine kostenfrei genutzt werden.

Haben Sie Fragen zum Projekt? Dann schauen Sie doch auf unserer Projektseite www.futureskills-bw.de vorbei oder schreiben Sie Vivien Schwarz eine Mail.

Ein herzlicher Dank geht an die am Projekt beteiligten Unternehmen, ohne deren Fachexpertise und betriebspraktischen Einblicke die Entwicklung der Weiterbildungsbausteine nicht möglich wäre:

  • ANDREAS STIHL AG & Co. KG in Waiblingen
  • Carl Leipold GmbH in Wolfach
  • Dürr AG in Bietigheim-Bissingen
  • IWK Verpackungstechnik GmbH in Stutensee
  • KS Kolbenschmidt GmbH in Neckarsulm
  • LAUDA Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG in Lauda-Königshofen
  • Liebherr – Werk Biberach GmbH
  • Metabo in Nürtingen
  • Modine Europe GmbH in Filderstadt
  • ZF AG in Friedrichshafen

Johannes Guischard von der ANDREAS STIHL AG & Co. KG im Workshop mit der AgenturQ und dem IAT (Foto: AgenturQ)


Im Interview

Weiterbildung mit VR

Was sind die digitalen Kompetenzen, die Beschäftige in der Metall- und Elektroindustrie brauchen? Und wie können XR-Technologien eingesetzt werden, um (nicht nur) digitale Kompetenzen zu vermitteln? Welche Rolle spielen digitale Zwillinge und Avatare? Fragen über Fragen, über die sich Veronika Glenk vom Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald und Dr. Stefan Baron von der AgenturQ mit Dr. Martin Krämer und Mihai Streza unterhalten haben.

Dr. Martin Krämer ist geschäftsführender Gesellschafter der I 4.0 Network gGmbH und arbeitete zuvor 23 Jahre in verschiedenen Funktionen bei der SICK AG, zuletzt als Mitglied des Vorstandes zuständig für die Bereiche Human Ressources, Compliance und Legal.

Diplom-Informatiker Mihai Streza ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der VaRc GmbH, Brandname wondder. Das Unternehmen hat sich auf die Fahnen geschrieben, mittels VR-Technologien überfachliche Kompetenzen zu trainieren. Mihai Streza war zuvor 20 Jahre lang in der Strategieberatung (Roland Berger, Accenture Strategy), als Mehrfachunternehmer und Investor bei der AQAL Group tätig. Dies ist eine redaktionell bearbeitete Zusammenfassung des Interviews.

Das gesamte Interview steht als Video in der Mediathek der AgenturQ zur Verfügung.

AgenturQ: Wir brauchen fast alle digitale Kompetenzen, um in Zeiten des Strukturwandels die Transformation zu bewältigen. Herr Dr. Krämer, mit Blick auf Ihre Erfahrungen, was sind denn die Digitalkompetenzen, die Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg brauchen? 

Dr. Martin Krämer: Das lässt sich eigentlich nicht generell beantworten. Da muss man jeden Betrieb und jede betriebliche Funktion und Rolle individuell betrachten und bewerten, welche digitalen Kompetenzen benötigt werden. So gibt es beispielsweise in der Abteilung für Forschung und Entwicklung Ingenieure für unterschiedlichste Themen und für jede einzelne Rolle muss ich das spezifisch betrachten. Aber natürlich gibt es Schwerpunkte, beispielsweise wenn es um den Umgang mit Daten geht. Diese Kompetenz brauchen wir in großem Umfang in fast allen betrieblichen Funktionen. Daten müssen erfasst und strukturiert werden, aufbereitet und analysiert werden. Und dann müssen aus den Daten Lösungen abgeleitet werden können. Ein zweiter Trend hängt mit der Simulation von Produkten, Maschinen und kompletten Anlagen zusammen. Diese werden virtuell dargestellt, um schneller technische Lösungen erarbeiten zu können und Probleme zu beheben. Diese zwei Themen werden auf viele Unternehmen zukommen. 

Beispiel einer Kompetenzmatrix zum Thema Organisationale Kompetenzen. Quelle: https://www.i40-bw.de/kompetenzen/kompetenzmatrix-organisationale-kompetenzen/

AgenturQ: Jetzt haben wir schon über virtuelle Darstellungen gesprochen. Herr Streza, können Sie uns nochmal erklären, was der Unterschied zwischen XR, VR und AR ist und was die Begriffe bedeuten?

Mihai Streza: Ja, sehr gerne. XR ist quasi der Oberbegriff und bedeutet Extended Reality. Da kann man alles drunter packen. Angefangen hat alles mit VR, das für Virtuelle Realität steht. Dies ist eine komplett konstruierte Realität, die meine Realität überdeckt. Ich setze mir eine Brille auf und auf zwei kleinen Bildschirmen sehe ich eine Welt, die komplett zusammengebaut wurde. Und AR, also die Augmented Reality, verbindet die virtuelle mit der echten Realität. Man schaut durch die Brille und sieht den echten Raum, der durch zusätzliche Informationen virtuell ergänzt wird. So ähnlich wie bei Head-Up Displays, bei denen ich in meiner Windschutzscheibe projizierte Daten sehe.

AgenturQ: Vielen Dank für diese Einordnung. Und können Sie uns Einsatzmöglichkeiten benennen oder das Potential von XR-Anwendungen für die Themen von Herrn Dr. Krämer beschreiben? 

Mihai Streza: Ja, sicherlich. Die XR-Anwendungen sind, historisch gesehen, im technischen Kontext zuhause, zum Beispiel in der technischen Wartung von Anlagen oder in der Nutzung digitaler Zwillinge. Früher mussten die Wartungstechniker für ihre Schulungen dorthin fliegen, wo die Anlage steht. Das ist natürlich mit einem riesigen Aufwand verbunden. Deshalb hat man sich entschieden, Computermodelle zu der Anlage zu entwickeln. Und mit XR-Anwendungen können die Anlagen nicht nur in 2D nachgebaut werden, sondern auch in 3D. Mit der Datenbrille kann ich in die Anlage eintauchen und mir ein Problem aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.

Das hat dann auch einen sehr großen Lerneffekt. Vor allem weil wir wissen, dass beim Lernen neue neuronale Verbindungen entstehen. Und das umso stärker, je mehr ich mich beim Lernen bewege. Wenn ich ein Modell nur in 2D sehe, brauche ich sehr lange, um mir die Anlage einzuprägen. Anders bei einem 3D Modell, durch das ich tatsächlich durchgehen kann und in dem ich etwas anfassen kann. Dann lerne ich viel schneller. Und natürlich können auch mehrere Menschen gleichzeitig mit so einer digitalen Anlage arbeiten. Je besser die Technologie wird, desto realistischer werden auch solche Anwendungen. Früher waren die Modell grafisch nicht so ausgefeilt, heute können wir Avatare sehen, die von echten Menschen nicht mehr zu unterscheiden sind. Mit Strichmännchen hätte ich mich nicht unterhalten, mit den Avataren kann ich aber auch Soft Skills trainieren.

AgenturQ: Sehr spannend. Herr Dr. Krämer, mit Ihrer Firma I 4.0 Network gGmbH arbeiten Sie an Kompetenzmatrizen. Können Sie uns kurz schildern, was es mit den Kompetenzmatrizen auf sich hat. Und dann stellt sich für mich die Frage, wie XR in der didaktischen Umsetzung von Kompetenzmatrizen unterstützen kann.

Dr. Martin Krämer: Die Kompetenzmatrizen sind grafische Darstellungen mit einer X- und einer Y-Achse. Auf der X-Achse befinden sich für jede betriebliche Abteilung die Rollen, die es üblicherweise gibt. Also in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung beispielsweise die Rollen Mechanik oder Elektronik. Und auf der Y-Achse bauen sich dann die für die spezifischen Rollen notwendigen digitalen Kompetenzen auf. Die Kompetenzmatrizen erarbeiten wir mit rund 130 Firmen und 200 Teilnehmenden und diese können dann zum Beispiel für Jobbeschreibungen, für Jobprofile oder im Recruiting genutzt werden. Die Kompetenzmatrizen sollen Hilfestellung geben beispielsweise bei der Beantwortung der Fragen, welche Kompetenzen die Mitarbeitenden in Zukunft brauchen oder auch welche Kompetenzen sie schon haben. Im nächsten Schritt kann man dann gemeinsam mit verschiedenen Bildungsträgern für jede spezifische Kompetenz Weiterbildungsangebote unterbreiten. 

Soweit der erste Teil der Antwort. Nun zur Frage zur Nutzung von XR in der didaktischen Umsetzung. Die Kompetenzmatrizen erfassen eine ganze Reihe von XR/VR/AR-Kompetenzen, die man in den jeweiligen Rollen benötigt. Zum Beispiel in der Wartung oder Erlernen neuer Anlagen. Da sind das grundlegende Kompetenzen, die man beherrschen muss. Schwerpunktbereiche sind der Service, aber auch der Einkauf, die Produktion und der Vertrieb. In diesen Bereichen müssen Mitarbeitende in Zukunft mit den neuen Technologien umgehen. Didaktisch ist eine Datenbrille ein Tool, das Lernen am Produkt oder in Simulationen unterstützt und vereinfacht. Die Visualisierungen sind eine große Hilfe und ein echter Fortschritt für das Erlernen komplexer Sachverhalte.

AgenturQ: Aus Ihren bisherigen Antworten ergeben sich jetzt eine ganze Reihe von Fragen an Sie beide. Wie realistisch ist denn so ein digitaler Zwilling? Und wie realitätsnah kann man Avatare in einer virtuellen Welt darstellen? Wir haben jetzt gelernt, dass technisch viel geht. Aber wie spezifisch zugeschnitten auf das Unternehmen kann man eine digitale Welt darstellen? Herr Dr. Krämer meinte gerade eben, dass man Kompetenzen spezifisch für einzelne Rollen und Personen im Unternehmen darstellen muss. Kann das ein digitaler Zwilling leisten?

Dr. Martin Krämer: Zunächst nochmal zur Erklärung, was ein digitaler Zwilling ist. Der digitale Zwilling ist ein 3D-Abbild bzw. Simulation eines Produkts oder einer Anlage. Es gibt vor allem digitale Zwillinge bei neuen Anlagen. Sie werden zum Beispiel erstellt oder eingekauft, um Produktionsabläufe zu simulieren und effizienter zu machen. Wichtig ist der digitale Zwilling auch für Produkte, die sehr serviceintensiv sind. So kann der Service-Mechaniker Soll-Ist Analysen vornehmen, in dem er auf Daten aus dem digitalen Zwilling zugreifen kann. Für Einzelgeräte oder isolierte Produkte lohnt sich ein digitaler Zwilling häufig aber nur, wenn die Produkte eine gewisse Komplexität haben. Im Fall eines komplexen Produkts kann es wichtig sein, einen digitalen Zwilling zu haben, um zum Beispiel in der Forschung und Entwicklung stete Verbesserungen und Optimierungen zu testen. Wenn es aber um die Frage geht, ob es sich lohnt, einen digitalen Zwilling als eigenständiges Produkt zu verkaufen, ist die Meinung mittlerweile ganz klar. So lange der Kunde nicht kalkulieren kann, welchen Mehrwert ihm der digitale Zwilling bringt, wird er ihn nicht kaufen. Aber man kann den digitalen Zwilling natürlich als Feature zum eigentlichen Produkt mitverkaufen. 

Mihai Streza: Die Frage hat mich gerade zum Gedanken über den digitalen Zwilling eines Menschen gebracht. Eine super spannende Frage. Aber an sich bezieht sich der Begriff natürlich auf das digitale Abbild von Gebäuden oder Anlagen, die ich am Computer überwachen kann, die Prozesse abbildet, wo ich eingreifen kann und etwas optimieren kann. So etwas ist sehr sinnvoll, wird aber in der Praxis viel seltener genutzt als man annimmt. Und da stellt sich auch die Sinnhaftigkeit von XR-Anwendungen. Wir sagen beispielsweise, dass Dinge, die man nicht unbedingt in der virtuellen Realität braucht, wahrscheinlich auch nicht dahin gehören. Für das Erlernen von Microsoft Office Anwendungen brauche ich beispielsweise keine virtuelle Realität, da reichen E-Learnings aus. 

Interessant wird es bei der Frage von zwischenmenschlichen Themen. Da kann man mit Avataren als Abbild einer Persönlichkeit viel machen; sehr spannend wird es durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Denn ohne KI ist eine virtuelle Realität wie ein Museum. Man kann Dinge anschauen und vielleicht anfassen, aber mit niemanden reden, man kriegt keine Führung oder Hintergrundwissen. Wenn man die Avatare mit einer künstlichen Intelligenz verknüpft, wird es dagegen spannend, weil man sich dann mit ihnen unterhalten kann. Man kann den Avataren auch Persönlichkeitsmerkmale oder Merkmale von Menschen verleihen, mit denen man viel zu tun hat. Dann könnte ich beispielsweise mit dem Avatar überfachliche Kompetenzen wie Gesprächsführung erlernen. Wie in einem Rollenspiel, aber eben in der virtuellen Realität.

AgenturQ: Ich stelle mir gerade vor, wie Avatare in der beruflichen Weiterbildung von Unternehmen funktionieren würden. Dahin ist es wahrscheinlich noch eine weite Reise, aber als Zwischenschritt könnten wir doch vorhandene digitale Zwillinge auch in der Weiterbildung einsetzen. Ich denke, da gibt es noch Potential. Neben dem Einsatz in der Kundenschulung, im Verkauf oder in der Entwicklung könnten sie auch für die Schulung der eigenen Mitarbeitenden eingesetzt werden. Der Vorteil vom Lernen mit dem digitalen Zwilling ist ja auch, dass nichts kaputt gehen kann. Anders als zum Beispiel in einer Lernfabrik Industrie 4.0 an einer Beruflichen Schule. Aber da ist noch Luft nach oben. Oder täusche ich mich da, Herr Dr. Krämer?

Dr. Martin Krämer: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass für sehr komplexe Trainings digitale Zwillinge erarbeitet werden und diese dann auch permanent weiterentwickelt werden. Es gibt ja auch schon viele Simulationsanwendungen auf dem Markt, die für Trainingszwecke verwendet werden können. Aber ich muss auch sagen, dass ich auf dem Markt noch kein Produkt gesehen habe, mit dem ich abstrakte Kompetenzen wie zum Beispiel die Konfiguration spezieller Lösungspakete mit CRM-Informationen vermitteln kann. Wenn ich aber die spezielle Kompetenz produktisieren würde, wäre das eine Idee, die man mal weiterverfolgen könnte. Vielleicht können wir da ja kooperieren, Herr Streza.

Mihai Streza: Ja, die virtuelle Realität ist ja letztlich ein Werkzeug. Und diese virtuellen Kompetenzmodelle aufzubauen, ist eine übergreifende Arbeit. Da muss man sehr genau überlegen, durchdenken und verstehen, was das Modell alles abdecken muss. Und dann geht es ans Tun mit unterschiedlichen Werkzeugen. Für das eine Thema funktioniert die Weiterbildung in der virtuellen Realität, für andere Themen vielleicht nicht. Es ist vielleicht ein komischer Vergleich, aber ich sehe uns in diesem Zusammenhang als Werkzeugbauer.

AgenturQ: Lieber Herr Krämer, lieber Herr Streza, haben Sie vielen Dank für das Gespräch. Dann lassen Sie uns jetzt bauen!


Wissenswertes und Interessantes

Automobilzulieferer aufgepasst! Jetzt noch bis zum 31. Mai 2024 einen Beratungsgutscheint „Transformation Automobilwirtschaft“ beantragen.

Wenn Sie Ihren Hauptsitz in Baden-Württemberg haben und Ihr Unternehmen bis zu 250 Mitarbeitende hat, können Sie noch bis zum 31. Mai 2024 beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau einen Beratungsgutschein „Transformation Automobilwirtschaft“ für eine strategische Beratung unter anderem rund um das Thema Qualifizierung, Weiterbildung und Personalplanung beantragen. Gefördert werden pro Unternehmen bis zu 5 Beratertagen mit einem Beratungshöchstsatz von 1250 Euro/Tag. Es werden 80 % (maximal 5000 Euro) der Beratungskosten gefördert. Passende Beraterinnen und Berater finden Sie in der Beraterdatenbank der Landeslotsenstelle Transformationswissen BW. Als Beratungspartner der Landeslotsenstelle unterstützen wir Sie sehr gerne bei der Suche nach passenden Beraterinnen und Beratern.


Update Fördermöglichkeiten

Das neue Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung bringt ab dem 1. April 2024 bedeutende Veränderungen mit sich, die darauf abzielen, die Arbeitswelttransformationen zu unterstützen, strukturwandelbedingte Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und Weiterbildung zu fördern.

Eine besonders spannende Neuerung ist die Einführung des Qualifizierungsgeldes (§ 82a SGB III). Für Unternehmen, die vom Strukturwandel betroffen sind, kann die Agentur für Arbeit das Arbeitsentgelt während der Weiterbildung übernehmen. Die Entgeltersatzleistung deckt 60 bzw. 67 Prozent der Nettoentgeltdifferenz ab, die durch die Teilnahme an Weiterbildungen entsteht. Die Kosten für die Weiterbildung trägt in diesem Fall der Arbeitgeber.  Wichtig: Um das Qualifizierungsgeld in Anspruch zu nehmen, ist eine betriebsspezifische Betriebsvereinbarung oder ein Tarifvertrag Voraussetzung. Der TV Quali alleine reicht nicht aus.

Beim bereits bekannten Qualifizierungschancengesetz (§ 82 SGB III) gibt es zum 1. April 2024 Veränderungen bei den Unternehmensgrößengrenzen und der Zuschusshöhe. Zudem gibt es feste Fördersätze und vereinfachte Förderkonditionen, die Verlässlichkeit und Transparenz schaffen sollen, um Arbeitsplätze auch in Zeiten des strukturellen Wandels zu sichern.

Das Qualifizierungschancengesetz sieht grundsätzlich eine finanzielle Unterstützung für die Lohnkosten sowie die Lehrgangskosten vor. Die genaue Höhe der Unterstützung hängt dabei von der Größe des Unternehmens ab und kann bis zu 100 Prozent der Lehrgangskosten und bis zu 75 Prozent der Lohnkosten betragen.

Beschäftigte über 45 Jahre oder mit Schwerbehinderung in Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten können von einer besonders großzügigen Förderung profitieren, mit einer möglichen Bezuschussung von bis zu 100 Prozent der Weiterbildungskosten. Zusätzlich beteiligt sich die Bundesagentur für Arbeit an den Lohnfortzahlungen während der Weiterbildung.

Werfen Sie auch einen Blick auf das folgende Schaubild, um einen schnellen Überblick über die vorgestellten Neuerungen zu erhalten:

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Weitere Informationen zu den neuen Förderleistungen der Bundesagentur für Arbeit finden Sie auch unter diesem Link:  https://www.arbeitsagentur.de/k/weiterbildung-qualifizierungsoffensive

Darüber hinaus sind in der Präsentation unseres Webinars vom 11.03.2023 zusätzliche Informationen verfügbar. Gemeinsam mit Regina Paulitz und Sascha Hellwig von der Regionaldirektion Baden-Württemberg haben die neuen Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen durch die Bundesagentur für Arbeit vorgestellt. Klicken Sie hier, um zur Präsentation zu gelangen: https://www.agenturq.de/wp-content/uploads/2024/03/240311_AgenturQ_WBG_BQ_QG.pdf


Für Sie gelesen – dabei gewesen

Future Skills Report Chemie 2.0

Gemeinsam mit dem Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald und dem IW Consult arbeiten wir derzeit an einer Neuauflage unserer Future Skills-Studie. Sie soll aufzeigen, welche Zukunftskompetenzen in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg bis 2030 an Relevanz gewinnen werden. Noch vor den Sommerferien werden wir die Studie veröffentlichen.

Die Chemie Industrie ist uns zuvorgekommen und hat im März den Future Skills Report Chemie 2.0 vorgestellt, eine KI-gestützte Trendanalyse zu den künftigen Skills der chemisch pharmazeutischen Industrie. Der erste Future Skills Report erschien 2020. Ein spannendes Ergebnis ist mit Sicherheit, dass sich seitdem fast ein fünftel der untersuchten Berufe deutlich verändert hat und in der Kürze der Zeit knapp ein drittel der Berufe deutlich digitaler geworden ist. Dies ist eine Beobachtung, die sicherlich auch auf viele Berufe in der Metall- und Elektroindustrie zutreffen wird. Die Unternehmen der Chemie Industrie investieren zur Zeit vor allem in fünf Future Skills: Agile Methoden, Data Science und Analytik, Biotechnologie, Nachhaltigkeit sowie Big Data. Diese „Big-Five-Trends“ haben zudem seit 2020 alle an Relevanz gewonnen.

Wir sind schon sehr gespannt darauf, ob sich diese Trends auch in unserer Future Skills-Studie für die M+E Industrie widerspiegeln werden.

Den Future Skills Report Chemie 2.0 finden Sie unter https://future-skills-chemie.de/de/.


Corona hat die (Weiter-) Bildungsungleichheit verstärkt

Spannende und zugleich wenig überraschende Ergebnisse bietet ein Beitrag im IAB-Forum zum Thema Weiterbildung in der Covid-19-Krise. Anders als Beschäftigte mit beruflichem Abschluss konnten Mitarbeitende mit (Fach-) Hochschulabschluss während Corona und bei guter Auftragslage des Unternehmens überproportional von E-Learning profitieren. Die Krise hat insoweit bereits bestehende Ungleichheiten bei der betrieblichen Weiterbildung verschärft. Die Frage aller Fragen ist nun: Wie kann es gelingen, die Ungleichheiten abzubauen? Spoiler: Es braucht individuelle Angebote, die auch am Arbeitsplatz in der Produktion eingesetzt werden können. Daran arbeiten wir weiter, unter anderem im Rahmen unseres Projekts „Innovative Weiterbildungsbausteine für “.

Den Beitrag mit dem Titel „Weiterbildung in der Covid-19-Krise: Nicht alle profitieren gleichermaßen vom Ausbau des E-Learnings“ finden Sie auf der Webseite des IAB.


Schatten und Licht: Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2022

Wie sieht es aus mit der Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland? Immer mit einem zeitlichen Verzug von zwei Jahren gibt der AES-Trendbericht Weiterbildungsverhalten in Deutschland darüber Auskunft. Im März wurden die Zahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht.

Wer wissen will, wie es um die Weiterbildung in Deutschland bestellt ist, für den lohnt der Blick in die Publikation des Bundesbildungsministeriums. Die guten Nachrichten: Zweidrittel der Erwerbstätigen nahm im Jahr 2022 an einer Weiterbildung teil, 60 Prozent an einer betrieblichen Weiterbildung. Über alle Beschäftigtengruppen und Weiterbildungsformen hinweg betrug der Anteil 58 Prozent. In Bezug auf die betriebliche Weiterbildung gibt es keine Altersunterschiede: Ältere Beschäftigte zwischen 55 und 64 Prozent nehmen nicht seltener an betrieblicher Weiterbildung teil als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen, Frauen nicht seltener als ihre männliche Kollegen.

Die weniger gute Nachricht: Teilzeiterwerbstätige nahmen zu einem geringeren Anteil an betrieblicher Weiterbildung teil als Vollzeiterwerbstätige (56 zu 62 Prozent). Hier stellt sich die Frage, inwieweit Weiterbildungsangebote besser an die Bedürfnisse von Teilzeitbeschäftigten angepasst werden können.

Und nach wie vor nehmen Un- und Angelernte deutlich seltener an betrieblicher Weiterbildung teil als Fachkräfte (44 zu 67 Prozent) und Personen ohne Berufsabschluss seltener als Personen mit (Fach-) Hochschulabschluss (28 zu 66 Prozent). Zudem nehmen Migrantinnen und Migranten der ersten Generation seltener an betrieblicher Weiterbildung teil als Kolleginnen und Kollegen ohne Migrationshintergrund (30 zu 54 Prozent, im Vergleich zu 46 Prozent bei Migrant:innen der zweiten Generation).

Mit 77 Prozent der Weiterbildungsaktivitäten und 58 Prozent des Weiterbildungszeitvolumens entfällt das Gros der Weiterbildungsaktivitäten auf die betriebliche Weiterbildung, die größtenteils vom Arbeitgeber selbst angeboten wird. Hiervon können allerdings nicht alle Beschäftigten gleichermaßen profitieren: In Kleinstbetrieben mit weniger als 10 Beschäftigten beteiligten sich nur 49 Prozent der Beschäftigten an betrieblicher Weiterbildung, während es in Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten über 71 Prozent waren.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass weiterhin diejenigen Beschäftigten seltener an Weiterbildung teilnehmen, die von der Transformation der Arbeitswelt stärker betroffen sind. Sie müssen stärker in den Fokus der Anstrengungen genommen werden. Immerhin: Die Teilnahme an einer Beratung hat einen signifikanten positiven Effekt auf die Weiterbildungsteilnahme.

Weitere spannende Ergebnisse finden sich im AES-Trendbericht „Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2022“ auf der Internetseite des Bundesbildungsministeriums.


Plädoyer für Bildungszeit – Neue Studie der Bertelsmann-Stiftung

Mit der Studie „Mehr Weiterbildung für alle. Fachkräftesicherung durch Bildungszeit“ hat sich die Bertelsmann-Stiftung zu Wort gemeldet und Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung von Bildungszeit formuliert.

Aus Sicht der Autorinnen und Autoren besteht bei vielen Beschäftigten ein Weiterbildungswunsch, der aber aufgrund fehlender Informationen und vor allem aufgrund fehlender Zeit und fehlender Finanzen häufig nicht umgesetzt wird. Daher plädieren Sie für eine Bildungszeit mit den in der Studie skizzierten Rahmenbedingungen.

Auf der Grundlage des Koalitionsvertrags auf Bundesebene arbeitet das Bundesministerium für Arbeit und Soziales derzeit an einer gesetzlichen Regelung für eine Bildungszeit nach österreichischem Vorbild von bis zu 12 Monaten in Vollzeit bzw. 24 Monaten in Teilzeit, um Beschäftigte dabei zu unterstützen, ihre beruflichen Entwicklungsoptionen eigenständig wahrzunehmen.

Für Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg ist dies grundsätzlich nichts Neues. Aufgrund der Regelungen des Tarifvertrags zur Qualifizierung für Beschäftigte (TV Quali) haben sie schon heute nach fünf Jahren Betriebszugehörigkeit einmalig Anspruch auf befristete Teilzeit für weitergehende Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der persönlichen beruflichen Entwicklung. Alternativ können sie nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit eine einmalige, bis zu 5 Jahren befristete Ausscheidensvereinbarung mit gleichzeitiger Wiedereinstellungszusage für weitergehende Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der persönlichen beruflichen Entwicklung geltend machen.

Die Studie „Mehr Weiterbildung für alle. Fachkräftesicherung durch Bildungszeit“ steht online auf der Internetseite der Bertelsmann-Stiftung zur Verfügung.


Praxistipp:

Beratungsangebot der AgenturQ

Bei der AgenturQ ist es unser Ziel, Unternehmen und Betriebsräten in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg ein Bewusstsein dafür zu vermitteln, wie wichtig kontinuierliche berufliche Weiterbildung ist. Wir sind deshalb spezialisiert auf die Beratung zur Umsetzung des Tarifvertrags zur Qualifizierung (TV Quali) und bieten hierzu Unterstützung in allen Belangen, von der Planung und Durchführung von Qualifizierungsgesprächen bis hin zur Entwicklung maßgeschneiderter Weiterbildungsstrategien.

Als AgenturQ betrachten wir uns stets als Prozessbegleiter und verstehen uns nicht als reine Weiterbildungsanbieter. Unser Schwerpunkt liegt vielmehr auf der Entwicklung von Weiterbildungskonzepten und -strategien immer in Zusammenarbeit mit Unternehmen. Wenn ein Unternehmen unsere Beratung in Anspruch nimmt, konzentrieren wir uns stets auf die gemeinsame Entwicklung von Weiterbildungslösungen. Unsere typische Vorgehensweise sieht dabei folgendermaßen aus:

  1. Zunächst analysieren wir den aktuellen Stand der Weiterbildung im Unternehmen. Dazu gehören die Untersuchung der Mitarbeiterstruktur, die Bestandaufnahme vorhandener Weiterbildungsangebote sowie die Bewertung des Weiterbildungsklimas. Gemeinsam ermitteln wir den Weiterbildungsbedarf und identifizieren die Erwartungen, Bedürfnisse und Ziele der Mitarbeiter sowie die Unternehmensziele, die durch betriebliche Weiterbildung erreicht werden sollen.
  2. Im nächsten Schritt definieren wir gemeinsam die Ziele, die das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren erreichen möchte. Wir ermitteln die erforderlichen Kompetenzen, die dafür im Unternehmen benötigt werden und entwickeln Strategien zu ihrer Stärkung und Entwicklung.
  3. Anschließend führen wir eine Bestandaufnahme durch, um genau zu ermitteln, welche tatsächlichen Kompetenzen im Unternehmen vorhanden sind.
  4. Basierend auf diesen Erkenntnissen leiten wir passende Weiterbildungsangebote ab, die wir bei Bedarf gemeinsam mit dem Unternehmen entwickeln und durchführen. Auf diese Weise erarbeiten wir gemeinsam eine maßgeschneiderte Weiterbildungsstrategie für das Unternehmen

Zur Ausarbeitung dieser Schritte greifen wir auf bewährte Beratungsansätze zurück, die aus erfolgreichen Partnerschaften mit Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie sowie renommierten Forschungseinrichtungen hervorgegangen sind. Durch diese bewährten Konzepte sind wir in der Lage, den Weiterbildungsbedarf im Unternehmen zu ermitteln, Kompetenzen sichtbarzumachen, digitale Fähigkeiten zu erfassen und zu stärken, Zukunftskompetenzen zu identifizieren sowie arbeitsplatznahe Weiterbildungsangebote zu entwickeln.

Ein zentraler Aspekt unserer Dienstleistung ist dabei der personalisierte Ansatz. Wir verstehen, dass jedes Unternehmen einzigartig ist und entwickeln daher individuelle Beratungsabläufe, die genau auf die Bedürfnisse und Ziele der jeweiligen Organisation zugeschnitten sind.

Von einer ersten informativen Beratung über die gemeinsame Analyse von Weiterbildungsangeboten bis hin zur Entwicklung konkreter Weiterbildungsmaßnahmen bieten wir ein breites Spektrum an Dienstleistungen an.

Für die Betriebsparteien der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg, für die der Tarifvertrag zur Qualifizierung gilt, ist die Beratung durch die AgenturQ kostenlos. Weitere Informationen zu unserem Beratungsangebot finden Sie auf unserer Homepage: https://www.agenturq.de/beratung/


Podcast Trafonetz Nordschwarzwald

FAHRTWIND. AUF KURS IN DIE ZUKUNFT

Im Podcast FAHRTWIND – AUF KURS IN DIE ZUKUNFT stellt das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald – kurz TraFoNetz das Thema Transformation in den Mittelpunkt. In diesem Podcast kommen Menschen zu Wort, die den Wandel gestalten, die aufbauend auf den Stärken ihres Unternehmens und ihrer Belegschaft neue Märkte und Produkte erschlossen haben, Menschen, die etwas ausprobieren, Menschen die andere in der Transformation begleiten.​

In der Sendung wird nicht nur über Transformation geredet, sondern den Unternehmensvertreterinnen und Vertretern sowie den Beschäftigten Instrumente an die Hand gegeben, mit denen sie die Herausforderungen der Transformation erfolgreich meistern können.


Host des Podcasts ist Katharina Bilaine. Sie leitet bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald das Projekt TraFoNetz, ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Projekt in der Region Nordschwarzwald. Mit Wissen, Ideen und Impulsen unterstützt TraFoNetz Unternehmen der Automobil-und Zulieferindustrie partnerschaftlich bei der Zukunftsgestaltung und begleitet sie dabei, sich vor dem Hintergrund der globalen Entwicklungen wettbewerbsfähig aufzustellen. Darüber hinaus fördert TrafoNetz innovative Ansätze, um Beschäftigte zu qualifizieren und für den Arbeitsmarkt der Region zu gewinnen. Die AgenturQ ist Konsortialpartner im TraFoNetz und verantwortlich für den Bereich der Qualifizierung und Kompetenzentwicklung.

Steigen Sie ein und lassen Sie sich den FAHRTWIND um die Nase wehen!

FAHRTWIND. AUF KURS IN DIE ZUKUNFT ist ein Podcast von:
Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald
Wirtschaftsförderung
Nordschwarzwald GmbH
Westliche Karl-Friedrich-Str. 29-31
75172 Pforzheim

Produktion:
ton-bild-schau.de
Dr. Ana Kugli & Sebastian Seibel GbR
Hohenzollernstrasse 52
75177 Pforzheim


Termine

Einladung zur Q-Guide live-Veranstaltung „Vom Plan zur Tat – Erfolgreiche Umsetzung von Weiterbildung“
Wann: 25. April 2024, 9 – 13 Uhr; Wo: AI Xpress in Böblingen

Die Organisation betrieblicher Weiterbildung ist für viele Unternehmen in Zeiten knapper Zeit- und Budgetrahmen eine Herausforderung. Doch wie lassen sich dringend notwendige Weiterbildungsmaßnahmen trotz begrenzter Ressourcen umsetzen?

Diese Frage steht im Mittelpunkt der nächsten Q-Guide live-Veranstaltung am 25. April 2024 von 9 bis 13.30 Uhr im AI Xpress in Böblingen.

Wir laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit Expert*innen und Vertreter*innen aus der Praxis einen Blick darauf zu werfen, wie betriebliche Weiterbildung erfolgreich gestaltet werden kann. Sie können sich auf Expertenwissen, Networking und praxisnahe Lernräume freuen. Die AgenturQ ist auch mit dabei.

Hier geht es zum Programm oder direkt zur kostenfreien Anmeldung.

„KI-Kompass. Orientieren – Erleben – Weiterbilden“
Wann: 29. April, 13 – 17 Uhr; Wo: BIZ Ulm

Tauchen Sie bei der gemeinsamen Veranstaltung des Zukunftszentrums Süd und der Arbeitsagentur Ulm ein in die Welt der KI-Technologien und entdecken Sie, wie sie den Arbeitsalltag in Unternehmen verändern und welche Potenziale sie für die Weiterbildung bieten. Freuen Sie sich auf inspirierende Vorträge, Live Demonstrationen von KI-Anwendungen und innovative Lösungen für die berufliche Weiterentwicklung.

Auf der Webseite der Arbeitsagentur Ulm finden Sie weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung.

Berufliche Übergänge gestalten – mit dem Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg
Wann: 30. April, 13 Uhr; Wo: Europäische Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) in Ellwangen

Sie wollen Ihre Beschäftigten im Transformationsprozess halten und binden? Dann sollten wir sie auf zukünftig veränderte Tätigkeiten jetzt schon vorbereiten! Gestalten Sie berufliche Übergänge durch Weiterbildung und beteiligen Sie sich an spannenden Vernetzungsworkshops des Transformationsnetzwerks Ostwürttemberg. Im nächsten Workshop am 30.04.24 um 13:30 Uhr, zu Gast in der europäischen Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) in Ellwangen, richtet sich der Blick auf Spezialisten/innen der Fahrzeugtechnik und gemeinsam werden passgenaue Angebote entwickelt, um Mitarbeitende fit für die Zukunft zu machen. Bei der Gestaltung von sogenannten beruflichen Übergangen unterstützen die Agentur für Arbeit und die Bertelsmann Stiftung. Weitere Informationen, alle kostenfreien Workshop-Termine und Anmeldung finden Sie hier: Link.

Workshop „Zukunftschance Qualifizierung. Future Skills und Job Profile für die Arbeitswelt von morgen“
Wann: 15. Mai, 13 – 17 Uhr; Wo: Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung Heilbronn

Das Fraunhofer IAO lädt interessierte Unternehmen recht herzlich ein, um von Expertinnen und Experten zu erfahren, welche Zukunftskompetenzen in der sich wandelnden Arbeitswelt von heute und morgen entscheidend sein werden und wie sie zukunftsfähige Jobprofile toolgestützt erstellen können. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Fraunhofer IAO.

„Zukunftsforum 2024 – Faszination Arbeit. Chancen nutzen, Mehrwert schaffen“
Wann: 26. und 27. Juni 13 – 17 Uhr; Wo: Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung Heilbronn

Die Faszination der Arbeit steht im Mittelpunkt des diesjährigen Zukunftsforums des Fraunhofer IAO. Ob in spannenden Impulsen, mit Beispielen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, in interaktiven Workshops oder internationalen Keynotes – gemeinsam diskutieren die Teilnehmenden ganz neue, aber auch bewährte Ansätze für die Transformation in die Arbeitswelt von morgen! Dabei geht es natürlich auch um Weiterbildung.

Auf der Webseite des Zukunftsforums finden Sie jederzeit aktuelle Informationen zum Programm, zu den Speakerinnen und Speakern sowie die Möglichkeit zur Anmeldung. Einen Vorgeschmack auf das, was Sie erwartet, bietet Ihnen der Videorückblick auf das Zukunftsforum 2023.

Veranstaltungsreihe „Mitarbeiterbindung und Wissenstransfer durch Weiterbildung“

Die AgenturQ ist eine Kooperation mit dem Projekt „DiKiMa – Digitalisierung, Klimamanagement & Mitarbeitergewinnung und -bindung“ der Nachwuchsstiftung Maschinenbau eingegangen. Gemeinsam möchten wie Sie zu vier spannenden Online-Veranstaltungen einladen:

Weiterführende Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hinter den Links. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Seminar für Betriebsräte des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft jetzt schon anmelden!
Wann: 21. und 22. Oktober; Wo: Steinheim

Das Seminar bietet einen Überblick über verschiedene Formen betrieblicher Weiterbildung, die einschlägigen Paragrafen des Betriebsverfassungsgesetzes rund um das Thema Betriebliche Weiterbildung, den TV Quali sowie arbeitsrechtliche Regelungen. Es sollen zudem Möglichkeiten der Erhebung des innerbetrieblichen Qualifizierungsbedarfs aufgezeigt und ein Ausblick auf die zukünftigen Anforderungen in der innerbetrieblichen Weiterbildung durch die Integration von Arbeiten und Lernen in I 4.0-Arbeitsprozessen eröffnet werden. Auch über die Förderangebote der Bundesagentur für Arbeit wird informiert. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich auf der Webseite des Bildungswerks.

Informationen zu aktuellen Webinaren und Veranstaltungen der AgenturQ erhalten Sie unabhängig von unserem Newsletter auch im Bereich Veranstaltungen auf unserer Homepage. Schauen Sie gelegentlich vorbei.


Blogbeiträge

Weiterbildung strategisch angehen

Ipek Güler, AgenturQ | 19. April 2024

Qualifizierung und Weiterbildung – Die Chance zur Bewältigung der Transformation

Gastbeitrag Oliver Dietrich, IG-Metall | 9. April 2024

Die pädagogische Dimension des Lernraums

Gastbeitrag Dr. Dr. Dierk Suhr, Hohenloher Schuleinrichtungen | 19. März 2024

Wirtschaft für Demokratie – Was kann die Weiterbildung tun

Dr. Stefan Baron, AgenturQ | 06. März 2024

Dringend erforderlich: Unterstützung von HR und Führungskräften in der Weiterbildung

Dr. Stefan Baron, AgenturQ | 06. Februar 2024