Newsletter 2. Quartal 2025

Die Zukunft

beginnt mit

Qualifizieren


Inhaltsverzeichnis

Editorial

Neues aus der AgenturQ

Im Interview

Wissenswertes und Interessantes

Für Sie gelesen – dabei gewesen

Praxistipp

Termine

Blogbeiträge


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

hoppala, so schnell vergeht ein halbes Jahr. Noch bevor unser nächster Newsletter erscheint, steht der erste Lebkuchen in den Regalen. Zeit also, sich über die diesjährige Weiterbildung Gedanken zu machen – sofern Sie nicht längst eine belegt haben.

Im Jahr 2022 – dies sind die aktuellsten Daten –  haben sich laut dem Adult Education Survey nur 55 Prozent der Fachkräfte an Weiterbildung beteiligt. Bei Personen ohne Berufsabschluss waren es sogar nur 45 Prozent. Auch wenn die Teilnahmequote seit 2012 um rund 10 Prozent gestiegen ist, gilt es jetzt nicht nachzulassen. Ein Teil der geringen Weiterbildungszahlen lässt sich durch fehlende passgenaue Angebote erklären. In unserer neuen Kategorie „Best Practice“ geht es darum, wie Unternehmen und Betriebsräte hier besser werden können.

Außerdem blicken wir in dieser Newsletterausgabe zurück auf unsere Fachtagung weiterbilden#weiterdenken und berichten vom Strategieworkshop der AgenturQ. Und schließlich möchte ich Sie schon heute auf zwei spannende Onlineveranstaltungen der AgenturQ hinweisen. Einerseits zu unserem abgeschlossenen Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für “. Andererseits zu unserem neuen Online-Tool QualiMonitor, welches demnächst online geht.

Das ganze Team der AgenturQ wünscht Ihnen eine schöne Sommerzeit!


Neues aus der AgenturQ

Alle zwei Jahre lädt die AgenturQ zur großen Fachtagung weiterbilden#weiterdenken nach Stuttgart ein. Dieses Jahr fand die Tagung zum vierten Mal statt und rund 180 Teilnehmende folgten der Einladung, um den Vorträgen und Paneldiskussionen auf der Bühne zu folgen und in den Workshops mitzudiskutieren.

Die Highlights der Fachtagung waren die Vorträge von Prof. Dr. Sabine Pfeiffer von der FAU Erlangen-Nürnberg, Daniel Terzenbach von der Bundesagentur für Arbeit und Prof. Dr. Florian Kunze von der Universität Konstanz. Ihnen und auch den Diskutanten auf den Panels danken wir sehr herzlich für ihr Kommen und ihr Engagement. Die Folien der Vorträge sowie eine kleine Rückschau in Bildern finden Sie auf der Veranstaltungsseite unter www.weiterbilden-weiterdenken.de.

Wir freuen uns schon heute auf die nächste Fachtagung weiterbilden#weiterdenken im übernächsten Jahr. Dann feiert die AgenturQ auch ihren 25. Geburtstag, insofern wird es auch eine besondere Tagung.


Welche Future Skills braucht es „in the länd“? Diese Frage treibt nicht nur die AgenturQ um, sondern auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Aus diesem Grund war die AgenturQ am 21. Mai gemeinsam mit Vertretern von IG Metall und Südwestmetall sowie einer kleinen Delegation aus Unternehmens- und Betriebsratsvertretern zum Gespräch in die Villa Reitzenstein eingeladen.

Im Gespräch wurde deutlich, dass wir es angesichts der vielfältigen Herausforderungen schaffen müssen, mehr Menschen in Weiterbildung zu bringen und dafür passende Angebote zur Verfügung stellen müssen. Dies gilt insbesondere für so wichtige Themen wie IT-Systemsicherheit und Künstliche Intelligenz (Platz 1 und 2 in den Top 10 der Future Skills für Baden-Württemberg), bei denen viele Mittelständler im Land erst am Anfang stehen.

Wir haben betont, dass hierfür eine Fortführung der Weiterbildungsinitiative des Landes sowie neue Fördertöpfe für innovative Projekte wünschenswert wären, in denen neue Weiterbildungsinstrumente für die betriebliche Praxis entwickelt werden können. Es braucht passende Weiterbildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen, egal ob in einer Lernfabrik an einer Beruflichen Schule oder an Hochschulen. Doch für innovative Projekte braucht es Freiräume, denn sie lassen sich selten „on top“ zum Tagesgeschäft entwickeln. Wir danken Herrn Ministerpräsidenten Kretschmann für die Einladung sowie das offene Ohr für das Thema Weiterbildung.


Rückblick Abschlussveranstaltung „Innovative Weiterbildung im Fokus“ am 15. Mai 2025

Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentierten sich am 15. Mai im Stuttgarter Haus der Wirtschaft mehrere aus Mitteln der Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW geförderten innovativen Projekte, die allesamt einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und ihrer Anpassung an technologische Entwicklungen leisten. Auch das Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für future@ skills.BW“ präsentierte sich im Rahmen der Veranstaltung.

Michael Kleiner, Ministerialdirektor im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, freute sich, dass den Unternehmen im Land nun neue bedarfsgerechte und erprobte Angebote zur Verfügung stehen. „Jetzt kommt es darauf an, dass diese Innovationen der Weiterbildungslandschaft in ganz Baden-Württemberg zugutekommen und ihre Verbreitung in der methodischen und inhaltlichen Fortentwicklung von Weiterbildungsangeboten finden“, sagte der Ministerialdirektor. Informationen zu den Projekten und ihren Ergebnissen finden Sie auf der Internetseite des Wirtschaftsministeriums.


Strategie 2030

Am 23. April hat sich das Team der AgenturQ zum ganztägigen Strategieworkshop getroffen, um sich über das Leitbild der internen Zusammenarbeit sowie über ein Zielbildprozess 2030 Gedanken zu machen.

Zu den Gedanken, die wir uns über die AgenturQ 2030 gemacht haben, zählen

  1. Stärkung des Angebots für Betriebsräte und Unternehmen durch eine proaktive Ansprache, eine systematischere Darstellung der vielfältigen Tools der AgenturQ und eine Verbesserung des Praxisbezugs.
  2. Frühzeitig neue Themen aufgreifen und Trends bearbeiten, neue innovative Projekte starten und zugleich Vorhandenes stets überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren.
  3. Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit durch eine gezieltere Beteiligung bei Veranstaltungen, Neugestaltung der Infostände, verschiedene eigene Veranstaltungen und eine Erweiterung der Social Media Arbeit.
  4. Ausbau unserer Netzwerkstrategie und stärkere Nutzung von Kooperationen in der Gestaltung beruflicher Weiterbildung in der Metall- und Elektroindustrie.
  5. Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und Verbesserung der Sichtbarkeit der AgenturQ als Teil der Weiterbildungsanstrengungen von Südwestmetall und IG Metall.
  6. Stärkung unseres Angebots in der strategischen Weiterbildungsberatung für Unternehmen und Betriebsräte und Positionierung der AgenturQ als Spezialistin in der (Mit-) Gestaltung betrieblicher Weiterbildung.
  7. Prüfung einer Ergänzung des Portfolios der AgenturQ, beispielsweise durch eine Erweiterung der Zielgruppendefinition oder durch neue Aufgaben.

Welche Wünsche haben Sie an eine Strategie 2030 der AgenturQ? Gerne ergänzen wir die Liste um Ihre Punkte..


Best Practice

Best Practice: Alle für Weiterbildung gewinnen

In der neuen Rubrik „Best Practice“ wollen wir mit der wichtigsten Frage überhaupt beginnen: Wie können wir es schaffen, mehr Menschen für berufliche Weiterbildung zu gewinnen? Vorneweg sei gesagt, dass die Weiterbildungsbeteiligung in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Nichtsdestotrotz: Betrachtet man die neuesten öffentlich zugänglich Zahlen zur Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland, fällt auf, dass im Jahr 2022 nach wie vor über die Hälfte der Beschäftigten ohne Berufsabschluss in Deutschland nicht an betrieblicher Weiterbildung teilgenommen hat.  Selbiges gilt für ein Drittel der Fachkräfte in den Unternehmen. Dabei sind das die Beschäftigten, die besonders von der Transformation betroffen sind.

Auf den ersten Blick haben sie eine geringere Weiterbildungsbereitschaft als Kolleginnen und Kollegen, die sich regelmäßig an Weiterbildung beteiligen. Aber es gibt für Unternehmen und Betriebsräte ein paar Stellschrauben, an denen sie drehen können, um die Weiterbildungsbereitschaft und damit die Wahrscheinlichkeit für eine Weiterbildungsbeteiligung zu erhöhen.

  1. Erhöhung der Motivation der Beschäftigten: Nutzen Sie die Qualifizierungsgespräche bzw. Mitarbeitendengespräche für den Austausch mit den Beschäftigten. Erklären Sie ihnen die Notwendigkeit der Weiterbildung und den persönlichen Nutzen aus der Weiterbildung. Hören Sie zu, welche Weiterbildungswünsche die Beschäftigten haben und einigen Sie sich auf den notwendigen Weiterbildungsbedarf. Zeigen Sie Entwicklungsperspektiven auf und sorgen Sie dafür, dass die Weiterbildung einen Effekt hat. Denn eine Weiterbildung, die am Arbeitsalltag nichts verändert, erhöht nicht die Motivation.
  2. Stärkung des Vertrauens in die eigene Weiterbildungsfähigkeit: Häufig scheitert eine Weiterbildungsteilnahme daran, dass sich Beschäftigte die Maßnahme nicht zutrauen. Dies gilt insbesondere für Beschäftigte ohne Berufsabschluss, die in der Vergangenheit möglicherweise schlechte Erfahrungen in Schule oder Ausbildung gemacht haben. Aus der Forschung wissen wir aber, dass sich das Selbstvertrauen stärken lässt. Mit jeder erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung steigt die Wahrscheinlichkeit, wieder an einer Weiterbildung teilzunehmen. Fangen Sie klein an, zum Beispiel mit kürzeren Weiterbildungsbausteinen, und bauen darauf auf.
  3. Schaffen Sie ein positives Lernklima: Bilden Sie Weiterbildungsmentoren aus, die als Vorbilder fungieren können. Sorgen Sie dafür, dass Erfolgsgeschichten bekannt werden. Lassen Sie Weiterbildungsteilnehmende von ihrer Maßnahme und ihrem Erfolgsergebnis berichten. Sorgen Sie für einen Wissenstransfer, so dass alle von der Weiterbildung profitieren können.  Der gewünschte Effekt: Menschen suchen Vorbilder. Wenn ich merke, dass die direkten Kolleginnen und Kollegen die Weiterbildung erfolgreich absolvieren, traue ich mir die Weiterbildung auch selbst zu.
  4. Nehmen Sie die direkten Vorgesetzten mit ins Boot: Sie sind diejenigen, die die Qualifizierungsgespräche führen. Dazu braucht es Überzeugungskraft, Einfühlungsvermögen und vor allem ein klares Zielbild, wohin die Mitarbeitenden entwickelt werden sollen. Neben einer entsprechenden Weiterbildung zum Thema Mitarbeiterführung braucht es dann vor allem Zeit, um die Mitarbeitenden zu führen sowie Qualifizierungsgespräche vorzubereiten und durchzuführen. Nebenbei geht das nicht. Eigentlich ist das eine Selbstverständlichkeit, doch häufig hakt es genau hieran. Aus der Wissenschaft wissen wir jedenfalls, dass Vorgesetze mit den größten Einfluss auf die Stärkung des Selbstvertrauens ihrer Mitarbeitenden ausüben können.
  5. Bieten Sie passende Weiterbildungsangebote an: Sie bieten für alle Mitarbeitende einheitliche Weiterbildungsangebote an? Dann überdenken Sie Ihren Qualifizierungskatalog! Jede und jeder lernt unterschiedlich und präferiert verschiedene Lernformen. Introvertierte Mitarbeitende bilden sich lieber für sich alleine weiter, beispielsweise mittels Online-Kursen oder Fachliteratur. Extrovertierte Mitarbeitende möchten möglicherweise lieber im Team und im Austausch miteinander lernen. Schaffen Sie für alle das passende Weiterbildungsangebot und berücksichtigen dabei auch unterschiedliche Lebenssituationen: Teilzeitkräfte haben andere Bedürfnisse ebenso wie Mitarbeitende im Homeoffice. Denken Sie auch an Mitarbeitende mit Migrationshintergrund und Sprachdefiziten oder an Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung. Ist Ihre Weiterbildung inklusiv?
  6. Reduzieren Sie die Kosten: Auch wenn die Weiterbildung auf den ersten Blick nichts kostet, entstehen dennoch indirekte Kosten. Wenn aufgrund der Weiterbildung Arbeit liegen bleibt und ich anschließend Überstunden leisten muss, sind das Kosten, die mit ins Kalkül einbezogen werden. Ebenso können Kosten entstehen, um die Weiterbildung mit Beruf und Familie in Einklang gebracht werden muss – etwa bei Weiterbildungen außerhalb der regulären Arbeitszeit. Versuchen Sie, diese indirekten Kosten durch passende Maßnahmen zu reduzieren. Denn an Weiterbildung wird nur dann teilgenommen, wenn der Nutzen die Kosten übersteigt. Und damit sind nicht nur die Kursgebühren gemeint.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie in Ihrem Unternehmen, um die Weiterbildungsbeteiligung zu erhöhen? Wir sind gespannt auf Ihre Vorschläge und ergänzen gerne diese Liste. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an .

Ab sofort erscheint diese neue Rubrik anstatt unseres Interviews in unserem regelmäßigen Newsletter. Den Anfang hat Dr. Stefan Baron gemacht. Aber natürlich wollen wir vor allem von den Beispielen guter Praxis von Personalverantwortlichen und Betriebsräten berichten. Wie schaffen Sie es, die berufliche Weiterbildung in Ihrem Unternehmen voranzubringen? Schreiben Sie es uns. Wir sind gespannt.


Weitere Praxistipps

Kompetenzen für KI – gezielt weiterentwickeln

Generative Künstliche Intelligenz (KI) hat seit der Veröffentlichung von ChatGPT im Jahr 2022 mit rasanter Geschwindigkeit Einzug in die Arbeitswelt gehalten. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Zukunftsszenarien – viele Beschäftigte arbeiten bereits mit KI-Anwendungen oder stehen kurz davor. Wie Unternehmen diesen Wandel aktiv gestalten können, zeigt der IW-Kurzbericht Nr. 24/2025 des Instituts der deutschen Wirtschaft. Die Autorinnen Andrea Hammermann und Louisa Kürten liefern darin wertvolle Impulse für die betriebliche Weiterbildung im KI-Zeitalter.

KI verändert Arbeit – und verlangt neue Kompetenzen

Die Potenziale generativer KI sind groß: Sie kann Prozesse automatisieren, Informationen aufbereiten, Kreativleistungen unterstützen oder Routinearbeiten erleichtern. Doch um diese Potenziale sinnvoll zu nutzen, braucht es mehr als nur Technologie – entscheidend sind die Menschen, die damit arbeiten. Der IW-Kurzbericht zeigt: Die Anwendungskompetenz der Beschäftigten ist eine zentrale Voraussetzung für den produktiven und verantwortungsvollen KI-Einsatz.

Gleichzeitig macht die Studie deutlich, dass der technologische Fortschritt auch Sorgen auslöst – insbesondere bei Beschäftigten, die bereits mit KI arbeiten. Laut IW-Beschäftigtenbefragung (Frühjahr 2024) steigt bei diesen die Sorge, dass ihre beruflichen Kompetenzen in den nächsten Jahren an Wert verlieren könnten, signifikant an. Der Anteil der Besorgten liegt unter KI-NutzerInnen bei rund 41 Prozent – gegenüber 23 Prozent bei Nicht-NutzerInnen. Die Studienlage zeigt jedoch bislang keine Hinweise darauf, dass der Einsatz von KI vermehrt zu Arbeitslosigkeit führt. Vielmehr verändern sich Tätigkeiten – und damit die Anforderungen an Qualifikationen.

Weiterbildungsaffin trotz Unsicherheit

Auffällig ist: Gerade Beschäftigte, die KI bereits nutzen, sind besonders offen für Weiterbildung. Sie nehmen häufiger an Weiterbildungsmaßnahmen teil und bekunden ein überdurchschnittliches Interesse an regelmäßiger beruflicher Qualifizierung. Diese Lernbereitschaft ist ein wichtiger Hebel für Unternehmen, um Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten. Die Herausforderung besteht darin, passgenaue Angebote zu schaffen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Sicherheit geben.

Was Unternehmen konkret tun können

Der IW-Kurzbericht gibt Unternehmen drei konkrete Handlungsempfehlungen, wie sie die Kompetenzentwicklung im Bereich KI fördern können:

  1. Gezielter Kompetenzaufbau:
    Nicht alle Mitarbeitenden müssen zu KI-ExpertInnen werden. Ein sinnvoller erster Schritt ist, neugierige und technikaffine Beschäftigte gezielt weiterzubilden. In einem strukturierten Rahmen lassen sich auch Unsicherheiten thematisieren und gemeinsam einordnen. Eine begleitete Weiterbildung kann so nicht nur Wissen vermitteln, sondern Ängste abbauen.
  2. Raum für Erfahrungen schaffen:
    Positive Erlebnisse im Umgang mit KI stärken das Vertrauen. Betriebliche Formate wie KI-Experimentierworkshops, interne Arbeitskreise oder Führungskräfte als Vorbilder machen den Technologieeinsatz greifbar. Besonders wirksam: sogenannte KI-MultiplikatorInnen – Beschäftigte, die bereits an Schulungen teilgenommen haben und KollegInnen praxisnah unterstützen.
  3. Strukturen aufbauen:
    Um KI langfristig in der Organisation zu verankern, braucht es feste Strukturen. Projektteams oder regelmäßige Austauschformate schaffen Sichtbarkeit und sorgen für strategische Verankerung. Unterschiedliche Rollen – vom Tool-Entwickler über ethische LotsInnen bis hin zu TrendbeobachterInnen – können je nach Interessen und Kompetenzen aus der Belegschaft heraus entwickelt werden.

Fazit: Weiterbildung als Schlüssel zur Transformation

Der IW-Kurzbericht macht deutlich: Betriebliche Weiterbildung ist mehr denn je eine strategische Aufgabe. Wer Beschäftigte befähigt, den Wandel mitzugestalten, stärkt die Innovationskraft des Unternehmens – und sorgt zugleich für Akzeptanz, Sicherheit und Perspektive bei den Mitarbeitenden.

Unternehmen sind gut beraten, KI nicht nur als technologische Herausforderung zu sehen, sondern als Anstoß für lernförderliche Unternehmenskulturen. Dabei geht es nicht nur um Tools – sondern um Vertrauen, Beteiligung und gemeinsame Entwicklung.Quelle:
Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Hammermann, A. / Kürten, L. (2025): Generative KI: Schritt halten durch gezielte Kompetenzentwicklung, IW-Kurzbericht Nr. 24, 07.03.2025.
www.iwkoeln.de


Wissenswertes und Interessantes

Best of Podcasts

Inspirierende Stimmen zur Arbeitswelt von morgen

Podcasts sind längst mehr als Unterhaltung – sie sind eine unkomplizierte Möglichkeit, sich unterwegs oder zwischendurch weiterzubilden, neue Perspektiven kennenzulernen und Denkanstöße für die eigene Arbeit mitzunehmen. In dieser Ausgabe unseres Newsletters stellen wir Ihnen unsere persönliche Auswahl an Podcasts vor, die sich mit Themen wie Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz, Weiterbildung und der Zukunft der Arbeit beschäftigen – klug, praxisnah und hörenswert!

1. KI verstehen – Der Podcast zur Künstlichen Intelligenz

Host: Peter Seeberg & Robert Weber
Warum hören?
Der Podcast bietet einen verständlichen Einstieg in die Welt der KI – mit Beispielen aus dem Mittelstand, Interviews mit Fachleuten und Diskussionen über ethische Fragen. Besonders spannend für alle, die wissen möchten, was KI jenseits der Schlagzeilen im Alltag bewirken kann.

www.ki-verstehen.de

2. Arbeiten in der Zukunft

Host: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Warum hören?
Wie verändert sich berufliche Bildung? Welche Kompetenzen brauchen wir künftig? In Gesprächen mit WissenschaftlerInnen, PraktikerInnen und WeiterbildungsakteurInnen geht es um konkrete Herausforderungen und Ideen für die Arbeitswelt im Wandel.

www.bibb.de/podcast

3. Transformations.Talk

Host: Institut für Beschäftigung und Employability (IBE)
Warum hören?
Ein Podcast rund um Transformation, Fachkräftesicherung und betriebliche Weiterbildung. Mit Fokus auf Praxisbeispiele aus Unternehmen, die zeigen, wie Wandel gelingen kann – insbesondere im Kontext von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

www.ibe.de/podcast

4. The Future of Work Podcast (Englisch)

Host: Jacob Morgan
Warum hören?
Internationale Perspektiven auf New Work, Leadership und Technologie. Für alle, die gerne über den Tellerrand schauen – mit Gästen von Microsoft, IBM, Unilever und vielen mehr.

www.thefutureorganization.com

5. Think:Future – Der Podcast zu Arbeit, Bildung, Innovation

Host: Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Warum hören?
In Think:Future sprechen ExpertInnen aus Forschung, Politik und Wirtschaft über aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt – etwa zur Fachkräftesicherung, zum Einsatz von KI oder zur Rolle von Weiterbildung im digitalen Wandel. Kompakt, fundiert und mit Blick auf die Praxis – ideal für alle, die Zukunftsthemen im Betrieb mitgestalten wollen. ▶ www.iwkoeln.de/podcast


Für Sie gelesen – dabei gewesen

Future Skills Day – Welche KI-Kompetenzen benötigen wir in Zukunft?

Auch dieses Jahr beteiligte sich die AgenturQ am Future Skills Day im Rahmen der Initiative Global Upskill des Fraunhofer IAO. Im Rahmen von Fachvorträgen, Workshops und Start-up-Impulsen beschäftigten sich die Teilnehmenden am 4. Juni mit der Frage, welche Kompetenzen in Zukunft in den Unternehmen wirklich gefragt sein werden.

Es steht außer Frage, dass künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern wird. Fraglich ist jedoch, welche Kompetenzen Beschäftigte in der Nutzung von KI-Anwendungen benötigen. Beschäftigte auf Expertenebene brauchen mit Sicherheit spezifische Programmierkenntnisse, aber welche Kompetenzen benötigen Beschäftigten mit vergleichsweise einfachen Tätigkeiten? Mit dieser Frage beschäftigt sich die AgenturQ intensiv. So auch im Rahmen des Future Skills Day. Hier gelangen Sie zu den Präsentationsfolien, die Dr. Stefan Baron im Rahmen seines Impulses gezeigt hat.

Foto: Gabriel Parsyak (c) Fraunhofer IAO

„Die regionale Wirtschaft im Härtetest: Qualifizierung und Weiterbildung als ein Schlüssel“

Dieser Titel war Programm, als sich am 25. März 2025 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Weiterbildung und Politik in der IHK Region Stuttgart trafen. Die Q-Guide live-Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie dringend Qualifizierung als Schlüssel in Transformationszeiten gebraucht wird, insbesondere als Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit.

Foto: WRS/Eileen Ammar

Besonders greifbar wurde das beim Praxisbeispiel Bosch Power Tools in Murrhardt. Das Unternehmen befindet sich mitten im technologischen, personellen und strukturellen Wandel. Die Lösung: ein neu gegründetes Kompetenzcenter, das Beschäftigte auf freiwilliger Basis dabei unterstützt, ihre vorhandenen Kompetenzen zu erfassen und neue Entwicklungspfade aufzuzeigen. In persönlichen Gesprächen wird herausgearbeitet, wie individuelle Stärken mit dem Qualifizierungsbedarf des Unternehmens zusammengebracht werden können. Begleitet wird das Ganze von einem neuen Arbeitszeitmodell, das flexiblere Lernzeiten ermöglicht. Besonders hervorzuheben: Auch Mitarbeitende über 50 werden gezielt angesprochen und eingebunden – ein klares Signal, dass Lernen keine Altersgrenze kennt.

Auch STIHL präsentierte ein spannendes Modell: Mit dem sogenannten „Entwickler-Tisch“ werden gezielt Weiterbildungsangebote für Zeiten mit geringer Auslastung geschaffen. So bleibt Know-how im Unternehmen, statt in Stillstand zu investieren. Das Projekt nutzt Freiräume produktiv und motivierend, womit Weiterbildung zur aktiven Gestaltung, nicht zur Pflichtveranstaltung wird.

Robert Bosch GmbH stellte in einem interaktiven Lernraum praxisnahe Konzepte zum Umgang mit Big Data vor. Sicherlich ein Thema, das viele Unternehmen derzeit umtreibt. Der Austausch zeigte: Technologischer Wandel braucht nicht nur technisches Know-how, sondern auch passende Qualifizierungskonzepte, die Mitarbeitende mitnehmen.

Ein weiteres Beispiel kam aus dem Handwerk: Das Projekt InnoFort von der Offensive Mittelstand BW und dem itb e.V. zeigt, wie über Microcredentials flexible, praxisnahe Fortbildung im Handwerk gelingen kann, und zwar in kleinen, überschaubaren Lerneinheiten, die passgenau und anerkannt sind.

Mehr als 50 Teilnehmende, viele gute Gespräche und starke Impulse – Q-Guide live war erneut ein starkes Zeichen für gemeinsames Lernen in der Region. Die Best Practices zeigen: Weiterbildung kann gelingen, wenn Unternehmen Raum geben, Vertrauen schaffen und Mitarbeitende aktiv einbinden. Sie wollen bei der nächsten Veranstaltung mit von der Partie sein? Mehr Informationen zum Q-Guide Region Stuttgart finden Sie unter: https://q-guide.region-stuttgart.de/


Termine

Konflikte klären und Motivation stärken

Herzliche Einladung zum nächsten Transformationsimpuls unserer Kolleginnen des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald.

Am 16. Juli geht es von 14 bis 15:30 Uhr zum Beispiel um die Frage, was man tun kann, wenn einzelne Teammitglieder die Dynamik negativ beeinflussen? Jasmin Kruse von der Qualifizierungsoffensive DiKliMa zeigt praxisnahe Wege, wie Führungskräfte Konflikte früh erkennen, konstruktiv ansprechen und die Team-Motivation stärken. Ein Praxisbeispiel veranschaulicht, wie Führung auch in schwierigen Situationen handlungsfähig bleibt.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter https://trafonetz.de/events/online-transformations-impuls-konflikte-klaeren-und-motivation-staerken


Wie lassen sich Future Skills praxisnah und im Arbeitsalltag vermitteln? Im Projekt Innovative Weiterbildungsbausteine für hat die AgenturQ gemeinsam mit Partnerunternehmen und dem IAT der Universität Stuttgart konkrete Lösungen entwickelt.

Im Webinar am Donnerstag, 24.07.2025 von 11:00 bis 12:00 Uhr stellen wir das Projekt vor, geben Einblicke in die entwickelten Weiterbildungsbausteine und zeigen, wie Unternehmen diese in der Praxis nutzen können.

Das Webinar richtet sich an Personalverantwortliche, Betriebsräte sowie alle, die betriebliche Weiterbildung zukunftsorientiert gestalten möchten.

Seien Sie gespannt auf praxisnahe Einblicke und neue Impulse für die Weiterbildung von morgen! Den Zugangslink zum Microsoft Teams Webinar finden Sie hier: Teilnahmelink

Wenn Sie sich schon vorab informieren möchten, finden Sie weitere Informationen unter www.futureskills-bw.de


In unserem Webinar stellen wir Ihnen unser aktualisiertes Konzept der Lernbegleitung vor – entwickelt mit Unternehmen aus der Praxis und nun noch gezielter auf die Herausforderungen der Arbeitswelt abgestimmt.

Erfahren Sie,

  • welche Aufgaben Lernbegleiter:innen übernehmen – und warum sie dabei eine Schlüsselrolle spielen
  • welchen Mehrwert sie für Unternehmen und Beschäftigte bringt
  • und wie Sie Lernbegleiter:innen erfolgreich qualifizieren können.

Zudem geben wir Einblick in Voraussetzungen, Stolpersteine und Gelingensfaktoren. Neugierig? Dann merken Sie sich den Termin schon jetzt vor – die Einladung folgt!


Wie zukunftsfit ist Ihre betriebliche Weiterbildung? Der Qualimonitor, das neue Online-Tool der AgenturQ, unterstützt Betriebsräte und Personalverantwortliche dabei, den Weiterbildungsbedarf systematisch zu erfassen – von der schnellen Selbsteinschätzung bis zur vertieften Analyse.

Im Webinar am 16. September zeigen wir, wie das Tool funktioniert, welche Fragen es aufwirft und wie Sie es im Unternehmen einsetzen können – einfach und praxisnah.

Jetzt schon vormerken!


Aktionswochen „Menschen in Arbeit – Fachkräfte in den Regionen“

Vom 15. bis 28. September veranstaltet die Initiative Neue Qualität der Arbeit wieder die Aktionswochen „Menschen in Arbeit – Fachkräfte in den Regionen“. Eine Vielzahl von Veranstaltungen und Online-Angeboten wartet auf die interessierten Teilnehmenden. In den letzten Jahren hat sich auch die AgenturQ mit Online-Veranstaltungen an den Aktionswochen beteiligt.

Erste Informationen finden Sie unter https://www.inqa.de/DE/vernetzen/veranstaltungen/aktionswochen/uebersicht.html.