Newsletter 4. Quartal 2022

Die Zukunft

beginnt mit

Qualifizieren


Inhaltsverzeichnis

Editorial

Neues aus der AgenturQ

Im Interview

Wissenswertes und Interessantes

Für Sie gelesen – dabei gewesen

Praxistipp

Termine

Blogbeiträge


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein bewegtes Jahr geht zu Ende. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass es diese Entwicklung nimmt. Die Herausforderungen für die Transformation der Arbeitswelt sind damit nochmal gewachsen. Mein positiver Blick in die Zukunft: Die allermeisten Unternehmen haben erkannt, dass es auch angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels dabei nicht mehr ohne Weiterbildung geht. Auch wurden im letzten Jahr auf Landes- und Bundesebene sowie vor Ort in den Regionen zahlreiche Projekte und Initiativen angestoßen, welche die Unternehmen und Betriebsräte in ihren Anstrengungen unterstützen wollen. Im neuen Jahr wird es die Kunst sein, die vielen verschiedenen Maßnahmen stärker zu vernetzten und für die Unternehmensverantwortlichen sichtbar zu machen.

Dazu zählen auch die beiden neuen Projekte der AgenturQ, die wir Ihnen in diesem Newsletter vorstellen möchten. Außerdem erfahren Sie in dieser Ausgabe mehr über die Ergebnisse unseres abgeschlossenen DigiREADY-Projekts und wie immer haben wir für Sie einige Praxistipps und auch Wissenswertes aufbereitet.

Im Namen des ganzen Teams der AgenturQ wünsche ich Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, einige Tage der Erholung und dann einen guten Start in das neue Jahr 2023.

Herzliche Grüße, Ihr


Neues aus der AgenturQ

Das neue Projekt der AgenturQ: Innovative Weiterbildungsbausteine für

In der 2021 erschienenen Future Skills-Studie wurden 33 Zukunftskompetenzen identifiziert, die heute und in Zukunft in Baden-Württemberg erfolgskritisch sind und immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Future Skills wurden dabei in vier verschiedene Kategorien unterteilt: Technologische Fähigkeiten, Industriefähigkeiten, digitale Schlüsselqualifikationen und überfachliche Fähigkeiten.

Das neue Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für (kurz: FutureSkillsBW) baut auf der Future Skills-Studie auf. Es startete im Oktober 2022 und soll bis Dezember 2024 laufen. Am 07.11.2022 wurde hierfür offiziell der Fördermittelbescheid vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus übergeben.

Bildquelle: Leif Piechowski

In dem Projekt sollen gemeinsam mit zehn Partnerunternehmen für insgesamt zehn Future Skills-Cluster Weiterbildungsbausteine für die betriebliche Praxis entwickelt und erprobt werden. Die Weiterbildungsbausteine sollen so konzipiert werden, dass sie möglichst nah am Arbeitsplatz vermittelt werden können und die Qualifizierung innerhalb des Arbeitsprozesses erfolgen kann. Für die Unternehmen ist die Teilnahme am Projekt kostenlos.

Dabei begleitet und unterstützt die AgenturQ die teilnehmenden Unternehmen gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Team vom Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

Für die ausgewählten Zukunftskompetenzen werden innerhalb des Projekts für vier Qualifikationsstufen (Anfänger, Fortgeschrittene, Experten, Spezialisten) Weiterbildungsbausteine mit einem Zeitumfang von je 31 Stunden entwickelt, die aus mehreren Arbeits- und Lernpaketen bestehen. Diese bauen aufeinander auf und sollen nach dem Projektende von Bildungsträgern auch zu einer förderfähigen Weiterbildung kombiniert werden können. So entstehen insgesamt ca. 121 Stunden für die inhaltliche Ausgestaltung passender Inhouse-Schulungsmaßnahmen.

Innerhalb der Projektlaufzeit werden sowohl innerbetriebliche als auch überbetriebliche Workshops mit den Unternehmen durchgeführt. In diesen werden unter anderem die Future Skills ausgewählt, die Anwendungsfelder festgelegt, die Weiterbildungsbausteine entwickelt und das Curriculum validiert.

Die Future Skills-Studie hat aufgezeigt, welche Kompetenzen in Zukunft dringend benötigt werden. Mit unserem neuen Projekt wollen wir nun umsetzbare Angebote erarbeiten und die Qualifizierung sicherstellen.   Bei Fragen zum Projekt steht Ihnen Vivien Schwarz per Mail an oder unter der Telefonnummer 0711-3659188-19 sehr gerne zur Verfügung.


Ein Abschied und ein Neuanfang

Am 5. Oktober 2022 hat mit einem Transfer-Workshop an der Universität Konstanz nach einer über dreijährigen Laufzeit das Projekt DigiREADY ein Ende gefunden. Von Anfang an hat Edda Glase als zuständige Projektmanagerin das Projekt maßgeblich vorangetrieben. Mit den Ergebnissen der DigiREADY-Umfrage und dem neuen DigiREADY-Onlinetool hat sie die Grundlage dafür geschaffen, die digitale Grundkompetenz von Beschäftigten nachhaltig zu stärken. Zum 1. Januar 2023 wird sich Edda Glase einer neuen beruflichen Herausforderung widmen und ihre externe Promotion an der Universität Konstanz abschließen. Hierfür wünschen wir ihr viel Erfolg.

Seit dem 15. Oktober 2022 ist Vivien Schwarz als Projektreferentin Teil des Teams der AgenturQ. Sie hat an der Universität Stuttgart Berufs- und Wirtschaftspädagogik (BA) sowie Technikpädagogik (MA) studiert und betreut nun unser neues Projekt „FutureSkillsBW – Innovative Weiterbildungsbausteine für . Wir heißen sie Herzlich Willkommen. Sie erreichen Frau Schwarz per Mail an oder telefonisch unter der 0711-3659188-19.


Projekt DigiREADY erfolgreich abgeschlossen

Erste Vorüberlegungen, etwas zur Stärkung der digitalen Gewandtheit von Unternehmen und Beschäftigten zu tun, gab es bereits im Jahr 2018. Zum 1. Dezember 2019 startete dann das Projekt DigiREADY (Digitale Grundkompetenzen für die berufliche Weiterbildung), welches die AgenturQ gemeinsam mit dem Future of Work Lab an der Universität Konstanz durchführte. Von Seiten der AgenturQ war Edda Glase beteiligt, auf Seiten der Universität Konstanz waren Prof. Dr. Florian Kunze und Kilian Hampel die Projektpartner. Zum 30. November endete das Projekt und bereits am 5. Oktober wurden die Ergebnisse dieses sehr erfolgreichen Projekts im Rahmen eines Transfer-Workshops an der Universität Konstanz interessierten Personalverantwortlichen und Betriebsratsmitgliedern aus den am Projekt beteiligten Unternehmen vorgestellt. Die Präsentation im Rahmen des Workshops finden alle Interessierten in der Mediathek der AgenturQ. Kernergebnisse des Projekts sind die Online-Tools DigiREADY und DigiMONITOR, die beide Unternehmen und Betriebsräten kostenlos zur Verfügung stehen.

Transformationsnetzwerk Kollaborationsplattformen Fahrzeug- und Zulieferindustrie Nordschwarzwald (TraFoNetz NSW) geht an den Start

Erfreuliche Nachrichten aus Berlin: Als fünftes Transformationsnetzwerk in Baden-Württemberg kann das TraFoNetz NSW seine Arbeit aufnehmen. Dahinter steht ein Konsortium aus AgenturQ, Wirtschaftsförderung Region Nordschwarzwald, Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und der Hochschule Pforzheim. Weitere assoziierte Partner sind unter anderem die IG Metall Pforzheim und die Südwestmetall Bezirksgruppe Mittlerer Oberrhein-Enz. Gemeinsames Ziel dieses bis Juni 2025 laufenden und mit knapp sieben Millionen Euro geförderten Projekts ist es, eine regionale Strategie zur Bewältigung der Transformation in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie im Nordschwarzwald zu entwickeln und gemeinsam mit allen relevanten Akteuren umzusetzen. Das Projekt fokussiert sich insbesondere auf den Aufbau von Wissen und Kompetenzen im Bereich von kollaborativen Plattformen für die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen. Dies ist unabdingbar, um den globalen Trend zur Plattform-Ökonomie in der Industrie nicht zu verpassen und ganz vorne mitzuspielen.

Im Rahmen des Projekts übernimmt die AgenturQ die Federführung für das Arbeitspaket Weiterbildung und Kompetenzentwicklung. Über den Projektverlauf informieren wir in den kommenden Newsletterausgaben und natürlich auch in unserem LinkedIn-Kanal. Für Fragen zum Projekt steht Dr. Stefan Baron per Mail an oder telefonisch unter der 0711-3659188-11 sehr gerne zur Verfügung.


Im Interview

Das neue Projekt der AgenturQ: Innovative Weiterbildungsbausteine für – im Gespräch mit der Projektleiterin unseres wissenschaftlichen Partners

Das Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für (kurz: FutureSkillsBW) startete im Oktober 2022. Aufbauend auf der Future Skills-Studie sollen dabei für ausgewählte Future Skills Weiterbildungsbausteine für die betriebliche Praxis entwickelt werden. Das Projekt wird von der AgenturQ in Zusammenarbeit mit unseren wissenschaftlichen Partnern vom Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO durchgeführt. Pia Mozer ist Projektleiterin auf der wissenschaftlichen Seite des Projekts.

AgenturQ: Liebe Frau Mozer, bitte stellen Sie kurz Ihre Institution und Ihre Tätigkeiten darin vor.

Pia Mozer: Ich arbeite am Fraunhofer IAO im Team Kompetenzmanagement. Wir versuchen dabei neue Kompetenzanforderungen in Unternehmen, die durch technologische Neuerungen verursacht werden, frühzeitig zu identifizieren und Wege für ihre Bewältigung zu entwickeln. Dafür werden am Fraunhofer IAO effiziente Lernformen erarbeitet sowie organisatorische Konzepte erstellt, mit denen sich Arbeitsanforderungen motivations- und lernförderlich gestalten lassen. Wir entwickeln dabei individuelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten und lernförderliche Karrierepfade unter Nutzung vorhandener Qualifikationen. Die Forschungsaktivitäten und Umsetzungsprojekte des Teams umfassen alle Ebenen der Kompetenzentwicklung, also die Erfassung, die Messung, den Kompetenzaufbau und die Bilanzierung. Wir bewegen uns dabei immer in der Trias Technologie – Kompetenzen – Lernen. Dabei betreiben wir angewandte Forschung, indem wir auf wissenschaftlichen Grundlagen arbeiten, das heißt wissenschaftliche Methoden anwenden und wissenschaftliche Erkenntnisse hinzuziehen. Wir arbeiten sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Industrieprojekten, also im direkten Auftrag von Unternehmen.

AgenturQ: Das klingt nach einem spannenden und vielfältigen Aufgabenbereich. Was gefällt Ihnen an der Projektarbeit? Worauf sind Sie bezüglich der Durchführung unseres neuen Projekts besonders gespannt?

Pia Mozer: Mir gefällt, dass in jedem Projekt eine neue Herausforderung steckt, es ein projektspezifisches Ziel gibt und man in jedem Projekt neue Menschen kennenlernt, mit denen man zusammenarbeitet. Es ist schön, Dinge im direkten Austausch mit Unternehmen zu entwickeln. Das Future-Skills-Projekt verfügt auf Grund der Future Skills-Studie über eine besonders spannende Grundlage. Wir sind insbesondere neugierig auf den intensiven Austausch mit den zehn beteiligten Unternehmen und welche Future Skills sie jeweils auswählen werden. Wir sind außerdem gespannt, wie wir darauf gemeinsam konkrete Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln können.

AgenturQ: Haben Sie sich bereits vor dem Projektstart mit den Future Skills auseinandergesetzt? Wenn ja, inwiefern?

Pia Mozer: Ja, wir haben die Future Skills-Studie natürlich schon vor der Zusammenarbeit zur Kenntnis genommen. Das sind ja wichtige Ergebnisse für uns. Es gehört sozusagen zum Kerngeschäft des Teams Kompetenzmanagement sich mit Future Skills, also wichtigen Kompetenzen, zu beschäftigen, um zu wissen, welche Kompetenzen in Zukunft gefragt sein werden. Der Schwerpunkt auf die Baden-Württembergische Industrie gibt der Studie einen besonderen Fokus, was gerade in der Region besonders gefragt ist.

AgenturQ: Die Future Skills-Studie hat also wichtige Resultate erbracht, die für Ihre beruflichen Tätigkeiten nützlich und hilfreich sind. Nun geht es ja in dem Projekt FutureSkillsBW darum, mit den Ergebnissen der Studie in der Praxis zu arbeiten. Was denken Sie, welche Herausforderungen könnten bei der Entwicklung und Erprobung der Weiterbildungsbausteine auf uns zukommen?

Pia Mozer: Die besondere Herausforderung liegt unserer Einschätzung nach darin, dass die Weiterbildungsbausteine zum einen möglichst spezifisch sein sollten und zum anderen möglichst allgemeingültig und auf andere Unternehmen übertragbar. Man muss da einen guten Mittelweg finden, um zum einen vielen Unternehmen die Nutzung der Bausteine zu ermöglichen, zum anderen aber auch den Projektbeteiligten gerecht zu werden. Eine weitere Herausforderung liegt darin, die richtige Ebene für die jeweilige Zielgruppe zu finden. Dass es uns gelingt, nicht zu tief in den Details der Arbeitsaufgaben zu versinken, aber trotzdem noch ein praxisorientiertes Entwicklungsangebot für die jeweiligen Anforderungen zu gestalten, das für die verschieden Jobprofile vom Werker bis zum Akademiker geeignet ist, je nachdem welche Zielgruppe von den Unternehmen ausgewählt wurde.

AgenturQ: Da haben Sie einen wichtigen Punkt angesprochen. Die Weiterbildungsbausteine sowohl möglichst individuell als auch universell zu gestalten wird eine komplexe Aufgabe für uns sein. Abschließend noch eine letzte Frage, welche Future Skills sind Ihrer Meinung nach in Ihrem eigenen Unternehmen besonders relevant?

Pia Mozer: Unser Team beschäftigt sich ja mit den Themen Technologie, Kompetenzen und Lernen. Daher sind für unsere Arbeit in den Projekten praktisch alle Skills relevant. Dabei müssen wir Basiskenntnisse in den Skills haben, um zu wissen, was für eine bestimmte Zielgruppe bedeutsam ist. Aber wir müssen natürlich nicht in allem Spezialisten sein. Für unsere Arbeit im Beratungskontext ist sicherlich die Digitale Kollaboration und Interaktion sowie die Digital und Data Literacy besonders wichtig. Wir müssen uns häufig in verschiedene Themengebiete einarbeiten, recherchieren und dabei Quellen bewerten, Studienergebnisse interpretieren und zusammenführen. Da spielt die Data und Digital Literacy eine zentrale Rolle. Zudem müssen wir uns mit verschiedenen Projektbeteiligten abstimmen und zusammenarbeiten, da ist die Digitale Kollaboration natürlich besonders gefragt.

AgenturQ: Das waren interessante Einblicke Frau Mozer. Herzlichen Dank für das Gespräch.

Pia Mozer, Fraunhofer IAO

Wissenswertes und Interessantes

Charta Weiterbildung des Weiterbildungsverbundes Region Stuttgart

Die 15 Partnerorganisationen des Weiterbildungsverbundes Region Stuttgart, darunter auch die AgenturQ, Südwestmetall und die IG Metall, haben sich am 13. Dezember im Rahmen eines Netzwerktreffens hinter eine gemeinsam erarbeitete „Charta Weiterbildung“ gestellt. Ihr Credo lautet „Jetzt auf Weiterbildung setzen!“, denn diese ist ein Schlüssel für eine wettbewerbsfähige, soziale und zukunftsfähige Region Stuttgart. Mit der Charta als Startschuss streben die Partner:innen einen Aufbruch für ein Jahrzehnt der Weiterbildung in der Region Stuttgart an. Dabei werden sie von der Vision einer neuen Lernkultur in den Betrieben und der Region geleitet.


Neues Papier: An einem Strang ziehen – Gemeinsam mit den Beschäftigten erfolgreich sein

Das Staatsministerium Baden-Württemberg hat im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW den Ratgeber „An einem Strang ziehen – Gemeinsam mit den Beschäftigten erfolgreich sein“ veröffentlicht. Darin werden Erfolgsfaktoren für eine innovationsförderliche Arbeitskultur in Unternehmen der Automobilwirtschaft aufgezeigt. Dazu zählt, die Mitarbeitenden in die Kommunikation einzubinden, miteinander vertrauensvoll umzugehen, Begrifflichkeiten wie Transformation konkret zu machen, zielgruppenspezifische Kanäle zu nutzen, Vorbild zu sein, eine innovative Arbeitskultur zu leben, Verbesserungsvorschläge von Beschäftigten zu berücksichtigen, Beschäftigte zu binden und sich gezielt mit anderen Unternehmen zu vernetzen. Und mit am wichtigsten ist es, die Beschäftigten als wertvollste Ressource weiterzuentwickeln. Hierbei können Tools der AgenturQ wie zum Beispiel die Checkliste zur Überprüfung des Weiterbildungsbedarfs oder auch das Online-Instrument AiKomPass unterstützen.


Podcast „Fachkräftemangel – Weiterbildung muss in den Vordergrund rücken“

Es gibt in der Zwischenzeit eine Vielzahl guter Podcasts rund um die Themen Weiterbildung, Arbeit und Zukunft. Einer davon ist der Podcast „Arbeit Bildung Zukunft“ von Dr. Lukas Kagerbauer, den man auf allen bekannten Plattformen abonnieren kann. Für ein Crossover mit dem WifOR-Institut hat Dr. Sandra Zimmermann die AgenturQ eingeladen und mit Dr. Stefan Baron über eine halbe Stunde einen Ritt durch die Themen der Weiterbildung unternommen. Beide sind sich einig: Weiterbildung muss in den Vordergrund rücken und der Strukturwandel kann auch als Chance wahrgenommen werden, wenn rechtzeitig in strategische Aus- und Weiterbildung investiert wird. Die Folge kann auf den unterschiedlichsten Plattformen gehört werden, zum Beispiel hier.


AiKomPass – Bald auch auf Ukrainisch verfügbar

Der AiKomPass ist ein von uns entwickeltes Online-Tool zur Dokumentation von (informellen) Kompetenzen. Hier werden bestehend auf einem Aufgaben-Inventar Fähigkeiten aus dem beruflichen sowie privaten Bereich sichtbar gemacht.

Das Tool gibt es seit 2012 und wurde bereits mehrmals überarbeitet, in verschiedene Sprachen übersetzt und zuletzt um digitale Kompetenzen ergänzt.

Was kommt neu hinzu?

Aus aktuellem Anlass wurde der AiKomPass mithilfe von Caterpillar Energy Solutions ins Ukrainische übersetzt. Wir möchten damit einen Beitrag leisten zur Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie der Integration von Ukrainischen Geflüchteten. Und nicht zu vergessen: Ukrainische Geflüchtete könnten über genau die Kompetenzen verfügen, die in den Unternehmen fehlen – somit kann der AiKomPass dazu beitragen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Wie funktioniert es?

Die Ukrainischen Geflüchteten füllen den AiKomPass in ihrer Muttersprache aus. Das Ergebnis kann sowohl in ukrainischer, als auch in deutscher Sprache angezeigt werden. Die Idee ist es, dass das Gesamtprofil auf Deutsch den Bewerbungen beigelegt und somit von Unternehmen zum Abgleich der Fähigkeiten von Bewerbern mit den benötigten Kompetenzen genutzt wird.

Übrigens: Da ukrainische Qualifikationen und formale Bildungsabschlüsse häufig nicht mit denen in Deutschland gleichgesetzt werden können entwickelt das BQ-Portal aktuell ukrainische Berufsprofile. Hier besteht die Möglichkeit, den im AiKomPass angegeben Berufsabschluss im BQ-Portal nachzulesen. Die Berufsprofile zeigen auf, welche Inhalte vermittelt wurden.

Welche Kompetenzbereiche werden im AiKomPass abgefragt?

  • Lebenslauf
  • Fachlicher Bereich innerhalb sowie außerhalb der M+E-Industrie und andere Berufe
  • Digitale Kompetenzen
  • Sprachkenntnisse
  • Freizeitaktivitäten

Weitere Informationen zum AiKomPass finden Sie hier. Zum Go-Live des AiKomPass auf Ukrainisch veranstalten wir am 31.01.2023 ein Webinar. Hier machen wir auf die Handhabung sowie Nutzungsmöglichkeiten aufmerksam und geben einen geführten Einblick ins Tool. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage hier.


Für Sie gelesen – dabei gewesen

Bevor eine Weiterbildung durchgeführt wird, sollten zuerst Kompetenzbedarfe in Teams, in Bereichen oder auch im gesamten Unternehmen erhoben werden. Aller Anfang ist schwer, deshalb haben Kathrin Schnalzer, Alexander Karapidis, Bernd Dworschak und Pia Mozer vom Fraunhofer IAO in der Broschüre „Vorgehensweisen zur Kompetenzbedarfsermittlung in Organisationen“ Voraussetzungen und Durchführungsschritte zur Kompetenzbedarfsermittlung aufgeführt und skizziert, aus denen sich eine unternehmensspezifische Kompetenzbedarfsermittlung ableiten lässt. Eine erkenntnisreiche Lektüre für alle Weiterbildungsverantwortlichen in Unternehmen.


Die Ampel-Koalition hat sich in ihrem letztjährigen Koalitionsvertrag darauf verständigt, mit einer Bildungs(teil)zeit nach österreichischem Vorbild Beschäftigten eine finanzielle Unterstützung für arbeitsmarktbezogene Weiterbildung anzubieten. Was es mit der Bildungsteilzeit bzw. der Bildungskarenz in Österreich auf sich hat und was sie bewirkt, beschreiben Ute Leber und Kolleg:innen in einem aufschlussreichen Beitrag im IAB-Forum. Übrigens haben nach dem TV Quali Beschäftigte in tarifgebundenen M+E Unternehmen in Baden-Württemberg nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit bereits heute Anspruch auf eine einmalige befristete Teilzeit für weitergehende Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der beruflichen Entwicklung.


Die AgenturQ hat im vorletzten Jahr das Projekt IT:D – Innovations- und Transfernetzwerk der Nachwuchsstiftung Maschinenbau und der IG Metall begleitet. Im Rahmen des Projekts wurde an konkreten Lösungen für die betriebliche Ausbildungspraxis gearbeitet und das Anwenden von neuen Lernstrukturen und Lernprojekten im Betrieb in die Praxis transferiert. Dabei wurde insbesondere durch eine Weiterentwicklung des digital unterstützten Lernens den Herausforderungen der Transformation begegnet. Vieles von dem Erarbeiteten lässt sich ohne weiteres auf die berufliche Weiterbildung übertragen, weshalb wir die jüngst erschienene Ergebnisbroschüre zur Lektüre weiterempfehlen möchten.


Praxistipp:

Neue Online-Tools der AgenturQ: DigiREADY und DigiMONITOR

Im Rahmen des gemeinsamen Projekts DigiREADY wurden mit dem Future of Work Lab an der Universität Konstanz die beiden neuen Online-Tools DigiREADY und DigiMONITOR entwickelt, die seit Anfang Oktober allen Interessierten kostenlos zur Verfügung stehen.

Das DigiREADY-Tool (www.digiready.de) nimmt die Beschäftigten in den Blick und möchte auf die Fragen Antworten geben, wie die eigene digitale Grundkompetenz ausgeprägt ist und wie man sie stärken kann. Gerade in einer zunehmend digitalen Arbeitswelt ist eine digitale Grundkompetenz elementar, um darauf weitergehendes Fachwissen aufzubauen. Am Ende des Online-Fragebogens steht eine individuelle Ergebnisrückmeldung, die beispielsweise eine Grundlage für das nächste Qualifizierungsgespräch mit den Vorgesetzten bieten kann.

Der DigiMONITOR (www.digimonitor.de) hingegen richtet sich an Unternehmen und Betriebsratsgremien. Mit dem Online-Tool kann das Weiterbildungsangebot im Unternehmen im Hinblick auf die Digitalisierung bewertet werden und die Frage beantwortet werden, wie Mitarbeitende bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen durch die Digitalisierung vorbereitet werden können. Hierfür bietet der DigiMONITOR eine Benchmark zu anderen Unternehmen, die aus der DigiREADY-Check Umfrage entstanden ist.  Die Ergebnisse der Umfrage stehen weiterhin auf unserer Homepage zur Verfügung. Die Ergebnisse des DigiMONITOR können beispielsweise als Grundlage für eine Weiterbildungsstrategie oder auch Betriebsvereinbarungen dienen.

Gemeinsam mit dem DigiREADY-Tool und dem DigiMONITOR bieten nun die anderen Instrumente der AgenturQ, das QualiPROFIL, der AiKomPass, der AQ-Monitor sowie das Ideenportal Qualifizierung eine gute Grundlage für die betriebliche Weiterbildungsplanung. Sehr gerne beraten wir Unternehmen und Betriebsräte hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten.


Digitale Grundkompetenzen stärken für „THE LÄND“

Jede und jeder kennt sie: die drei großen „D“ der Transformation – sie sind auch hier im Ländle weit verbreitet. Eines davon ist die Digitalisierung, die fast alle Arbeits- und Lebensbereiche gleichermaßen erfasst. Dabei stehen Unternehmen aktuell nicht selten vor der Frage, wie die Beschäftigten auf die Veränderungen vorbereitet und im Zuge dessen digitale Kompetenzen gestärkt werden können, um den Anforderungen der Arbeitswelt gerecht werden zu können.

BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH hat dafür ein Qualifizierungsangebot geschaffen: digital.fit@bw. Die digitale Lernplattform unterstützt Beschäftigte bei der Stärkung digitaler Grundkompetenzen. Wie das geht? Mithilfe von Schulungen, die aufgezeichnet und kostenlos, ohne Anmeldung abgerufen werden können. Und das Beste daran: Interessenten können orts- und zeitunabhängig lernen. Eine gute Voraussetzung, um immer wieder kleine Lerneinheiten in den Arbeitsalltag zu integrieren. Nur die Rahmenbedingungen müssen stimmen: zeitliche Ressourcen, ein ruhiger Platz und Zugang zum Internet. Digital.fit@bw ist auch über das Smartphone erreichbar: auf YouTube entsteht ein wachsender Pool an Aufzeichnungen zu Inhalten, die die digitale Grundkompetenz stärken sollen.

Reinschauen lohnt sich in jedem Fall!


Herausforderungen der betrieblichen Bildung von Morgen bereits heute gestalten

Das Institut für Betriebliche Bildung, kurz IFBB, bietet verschiedene Ansatzpunkte, sich mit aktuellen Themen, Herausforderungen und Forschungsansätzen der betrieblichen Bildung auseinanderzusetzen.

Das IFBB bezeichnet sich mit seinem Think Tank als Denkwerkstatt. Hier werden beispielweise Themen wie die digitale Transformation diskutiert und es wird der Frage nachgegangen, wie diese gestaltet werden kann. Daraus entstehen Ableitungen und Handlungsempfehlungen für die Weiterbildungspraxis.

In den Veröffentlichungen lassen sich unter anderem interessante Studienergebnisse sowie Whitepaper zu aktuellen Themen, wie Didaktik und Lernmotivation finden.

Die thematischen Schwerpunkte können in die betriebliche Praxis integriert und dort erfolgreich umgesetzt werden. Damit leistet das IFBB einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der betrieblichen Bildung in unterschiedlichen Aspekten.

Neben einem Einblick in die Fachpublikationen lohnt sich der Austausch mit dem Network of Practice. Hier besteht die Möglichkeit, mit anderen Unternehmensvertreter*innen aus dem Bereich der betrieblichen Bildung in Austausch zu kommen. Ein Netzwerk mit Win-Win-Charakter. Überzeugen Sie sich selbst.


Qualifizierung starten? Der Q-Guide bietet Unterstützung!

Sie kommen aus der Region Stuttgart und möchten das Thema Qualifizierung in Ihrem Unternehmen angehen und sich zunächst einen Überblick verschaffen, welche Angebote es in Ihrer Region gibt? Dann bietet der Q-Guide hierfür die passende Plattform.

Der Q-Guide bündelt Angebote unterschiedlicher Organisationen im Stuttgarter Raum, darunter auch das der AgenturQ.

Nach dem Motto „Bilden, Vernetzen, Gestalten“ sehen wir es als unsere gemeinsame Aufgabe, den Wandel sowie das Transformationsgeschehen in Baden-Württemberg mit zielgruppen- und branchenspezifischen Weiterbildungsmöglichkeiten zu unterstützen.

Der Q-Guide, welcher durch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart koordiniert und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird, ist weit mehr als eine Seite, auf der lediglich Kurse zur Qualifizierung gefunden werden können. Die Plattform bietet neben Beratungs-, Förder- und Kursangeboten auch einen Raum zum Austausch und zur Zusammenarbeit an: die Q-Spaces. Hier haben Sie die Möglichkeit, mit anderen Nutzer*innen zu einem bestimmten Thema in Kontakt zu treten.

Als Add On steht ein Wissensspeicher zur Verfügung. Hier finden Studienergebnisse, Best Practices und Projekt-Neuigkeiten ihren Platz.

Vorbeischauen lohnt sich!

Gerne beantworten wir Ihre Fragen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.


Digitale Transformation mit dem Zukunftszentrum Süd gestalten

Zukunftszentrum Süd – noch nie gehört? Dann wird es jetzt Zeit!

Das Zukunftszentrum Süd unterstützt insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg und Bayern bei dem Thema digitale Transformation. Dabei richtet sich das Angebot an Fach- sowie Führungskräfte und Interessenvertreter:innen, wobei Aspekte aus den Bereichen der Personal- und Organisationsentwicklung aufgegriffen werden. Hier gibt es Lernangebote zu verschiedenen Themen, wie digitale Resilienz, Cyber Security und vielen mehr. Neben der Wissensvermittlung lädt das Zukunftszentrum Süd zu interessanten Veranstaltungen sowie zur Vernetzung ein.


Termine

Am 31. Januar 2023 von 15 bis 16 Uhr findet unser Webinar „Sichtbarmachung informeller Kompetenzen von Ukrainischen Geflüchteten“ statt.

Im November waren in Baden-Württemberg 24.600 Geflüchtete aus der Ukraine bei den Jobcentern als arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig suchen Unternehmen nicht nur aus der Metall- und Elektroindustrie händeringend nach Fachkräften. Daher stellt sich die Frage, ob es unter den Geflüchteten ein Fachkräftepotential für den hiesigen Arbeitsmarkt gibt. Das Problem: Ukrainische Berufsabschlüsse können häufig nicht gleichgesetzt werden mit denen in Deutschland. Zudem ist es nicht nur aufgrund sprachlicher Hürden schwierig, die beruflichen Kompetenzen von Geflüchteten aus der Ukraine zu erkennen. Das stellt ein Problem bei der beruflichen Integration der Geflüchteten dar.

Mit unserem neuen Angebot des AiKomPass in Ukrainscher Sprache wollen wir einen Beitrag zur Arbeitsmarktintegration leisten. Der AiKomPass bietet als kostenloses Online-Tool die Möglichkeit, Kompetenzen, Fähigkeiten und Aufgabenbereiche des beruflichen sowie privaten Bereichs sichtbar zu machen und zu dokumentieren. 

Die Vorteile des Tools im Überblick:

  • Es ist leicht verständlich & einfach anzuwenden,
  • beinhaltet einen integrierten Lebenslauf,
  • fokussiert Tätigkeiten und Aufgabenbereiche und
  • wird von den Geflüchteten auf Ukrainisch ausgefüllt, während das Ergebnis für die Unternehmen in deutscher Sprache ausgegeben wird.

Wir möchten Ihnen die Ziele, Handhabung sowie Nutzungsmöglichkeiten näherbringen und Ihnen einen geführten Einblick in das Tool geben.

Das Webinar richtet sich an Engagierte in der Arbeit mit Ukrainischen Geflüchteten, Hilfsorganisationen, Multiplikator:innen, Arbeitsagenturen, Betriebsräte und Unternehmensvertreter:innen.

Weitere Informationen zum Webinar finden Sie hier. Bei Fragen steht Ihnen Sophie Jachalke gerne zur Verfügung.

Am 23. Februar von 15 bis 16 Uhr findet unser Webinar „Weiterbildungsstrategie richtig gemacht – Die Angebote der AgenturQ in der Betriebspraxis anwenden“ statt.

Es steht außer Frage, dass es ohne eine nachhaltige Weiterbildungsstrategie schwierig sein wird, die Transformation der Arbeitswelt erfolgreich mitzugestalten. Aber aller Anfang fällt schwer. Wie kann eine betriebsspezifische Weiterbildungsstrategie aussehen und wie kann sie erfolgreich implementiert werden? Hierfür hat die AgenturQ in den zwanzig Jahren ihres Bestehens zahlreiche Instrumente entwickelt und in den „Werkzeugkoffer“ gelegt, aus dem sich Betriebsräte und Unternehmen in der Gestaltung der beruflichen Weiterbildung bedienen können. In  unserem Webinar möchten wir Ihnen die wichtigsten Instrumente und Konzepte der AgenturQ vorstellen und aufzeigen, wie diese ineinander greifen und Sie dabei unterstützen können, die betriebliche Weiterbildung nachhaltig zu gestalten.

Das Webinar richtet sich an Betriebsratsmitglieder, Personalverantwortliche, und alle an den Konzepten der AgenturQ interessierten Multiplikator:innen.

Weitere Informationen zum Webinar finden Sie hier. Bei Fragen steht Ihnen Dr. Stefan Baron sehr gerne zur Verfügung.

Save the Date – Fachtagung der AgenturQ am 6. Juli 2023

Bereits zum dritten Mal lädt die AgenturQ am 6. Juli 2023 von 9:30 bis 15:30 Uhr zu ihrer Fachtagung „weiterbilden#weiterdenken“ in das Look 21 nach Stuttgart ein. Es erwartet Sie ein spannendes Programm mit Impulsen aus Politik, Wirtschaft und Forschung zur Bedeutung der beruflichen Weiterbildung in der Bewältigung der Transformation in Ihrem Unternehmen. Nehmen Sie die Möglichkeit wahr, mehr zu erfahren über konkrete Ideen und Praxisbeispiele für die Umsetzung in der betrieblichen Weiterbildungspraxis und nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit rund 200 Teilnehmenden zu vernetzen. Die Fachtagung spricht unter anderem Betriebsratsmitglieder, Vertrauensleute und alle Weiterbildungsaktiven in den Betrieben an. Bitte notieren Sie sich schon heute den Termin, weitere Informationen gibt es ab Februar 2023 unter www.weiterbilden-weiterdenken.de.


Blogbeiträge

Der DigiMONITOR für Unternehmen

Gastbeitrag Kilian Hampel, Universität Konstanz | 28. Oktober 2022

Hochschulen als Partner der Beruflichen Weiterbildung

Gastbeitrag Timo Gayer, IG-Metall Vorstand | 7. Dezember 2022