Die Zukunft
beginnt mit
Qualifizieren
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes und Interessantes
Für Sie gelesen – dabei gewesen
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein ereignisreiches Jahr mit vielen Herausforderungen und mindestens genauso vielen Erfolgsmomenten liegt hinter uns. Jetzt heißt es erstmal durchatmen. Das ganze Team der AgenturQ wünscht Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit, einige Tage der Erholung und dann einen guten Start in das neue Jahr 2025.
Das neue Jahr wird vermutlich noch herausfordernder als das zu Ende gehende Jahr. Immer wenn es der Wirtschaft nicht gut geht, wird auch an Weiterbildung gespart. Das Gegenteil sollte der Fall sein: Wir müssen Kurzarbeit und andere nicht produktive Zeiten stärker für die Vermittlung von Zukunftskompetenzen nutzen. Damit erhöhen wir die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden und zugleich auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Dafür braucht es nicht immer große Qualifizierungsprogramme. Kleinere kreativere Lösungen entfalten häufig auch eine große Wirkung. Als AgenturQ haben wir hierfür das ein oder andere Konzept im Angebot. Lassen Sie uns darüber ins Gespräch kommen.
Wir werden jedenfalls mit einigen Ideen und Vorhaben ins neue Jahr starten: KI-Kompetenzen am Arbeitsplatz, Weiterbildungsbausteine und Qualimonitor sind nur drei Stichpunkte. Seien Sie gespannt!
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr, spätestens zu unserer großen Fachtagung am 14. Mai 2025.
Für das ganze Team der AgenturQ,
Neues aus der AgenturQ
Gemeinsam Neues entdecken
Auf unserer Weihnachtskarte haben sich ein paar Future Skills aus unserer Studie versteckt. Haben Sie alle entdeckt? Hier geht es zur Lösung.
Wollen Sie sich vorher nochmal einen Überblick über die 39 Future Skills-Cluster aus unserer Studie verschaffen? Hier geht es zur Future Skills-Studie und den Begleitmaterialien: www.futureskills-bw.de.
AiKomPass: Jetzt auch in Türkisch, Russisch und Rumänisch verfügbar!
Die Arbeitswelt wird zunehmend vielfältiger – und genau hier setzt das Online-Tool AiKomPass der AgenturQ an. Ursprünglich entwickelt, um Beschäftigte dabei zu unterstützen, ihre informell erworbenen Kompetenzen sichtbar zu machen, bietet AiKomPass jetzt noch mehr Zugänglichkeit: Ab sofort ist das Tool auch in den Sprachen Türkisch, Russisch und Rumänisch verfügbar.
Dieser Schritt basiert auf aktuellen Daten des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg. Laut einer jüngsten Veröffentlichung sind Türkisch, Russisch und Rumänisch die am häufigsten gesprochenen Sprachen unter Menschen mit Migrationshintergrund im Land. Allein in Baden-Württemberg machen Menschen aus diesen Sprachgruppen einen bedeutenden Teil der Erwerbstätigen aus. Um diesen Beschäftigten eine barrierefreie Nutzung von AiKomPass zu ermöglichen, haben wir uns gezielt für die Übersetzung in diese drei Sprachen entschieden.
Warum ist das wichtig?
Mehrsprachigkeit in der Arbeitswelt eröffnet neue Chancen – nicht nur für die Beschäftigten selbst, sondern auch für Unternehmen. Individuelle Kompetenzen sichtbar zu machen, ist der Schlüssel, um Potenziale besser zu nutzen und gezielt in die Weiterentwicklung der Belegschaft zu investieren. Mit den zusätzlichen Sprachoptionen können wir nun noch mehr Menschen in Baden-Württemberg erreichen und aktiv bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützen.
Unternehmen profitieren durch AiKomPass von einer fundierten Kompetenzanalyse ihrer Belegschaft. Das Tool hilft, Potenziale zu erkennen, individuelle Entwicklungspläne zu erstellen und gezielte Weiterbildungen anzubieten. Die neue Mehrsprachigkeit sorgt dafür, dass diese Vorteile nun auch für Beschäftigte mit unterschiedlichem sprachlichem Hintergrund uneingeschränkt zugänglich sind.
Wir freuen uns, diesen wichtigen Schritt für mehr Chancengleichheit und berufliche Integration gegangen zu sein. Testen Sie AIKomPass und entdecken Sie, wie vielseitig Ihre Belegschaft wirklich ist! Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite:
www.agenturq.de/unsere-konzepte/konzepte-fur-die-betriebspraxis/konzept-aikompass
Aktuelles aus dem Projekt FutureSkillsBW
Das Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für “ neigt sich seiner erfolgreichen Vollendung zu und wird Ende März 2025 abgeschlossen sein. In den letzten Monaten ist im Projekt einiges passiert. In den meisten teilnehmenden Unternehmen wurden die Weiterbildungsbausteine final entwickelt, in einigen fand sogar bereits die interne Validierung statt. Doch wie genau sieht ein im Projekt entwickelter Lernbaustein eigentlich aus? Im folgenden Beispiel ist ein Weiterbildungsbaustein für den Bereich der Prozessoptimierung auf dem Anfängerniveau dargestellt:
Die Lernenden können sich auf diese Weise für jeden Baustein Schritt für Schritt die Inhalte selbst erarbeiten. Ist ein Weiterbildungsbaustein abgeschlossen, kann zum nächsten übergegangen werden, denn für jede Niveaustufe kann es mehrere Lerninhalte geben.
Im November 2024 fand außerdem der letzte überbetriebliche Workshop des Projekts statt. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in die bisherigen Ergebnisse und legte die Grundlage für den kommenden Wissenstransfer.
Bei der Vernetzungsveranstaltung wurde der bisherige Projektstand von den Unternehmen vorgestellt, es gab anregende Diskussionen sowie die Möglichkeit des Austauschs. Außerdem wurden mit Rückblick auf das Projekt die Lessons Learned von den Unternehmen festgehalten:
- Der interdisziplinäre Austausch ist eine wichtige Grundlage für Innovation
- Was künftig wichtig wird, kann mit hoher Validität dargestellt werden und blinde Flecken werden vermieden
- Die Ebene der Lernorganisation wird mitgedacht
- Der Austausch über die Inhalte qualifiziert die Personalentwicklung
- Die Fachabteilungen sind am Prozess und an der Entwicklung von Weiterbildungsbausteinen beteiligt
- Das Future Skills Projekt dient als Framework für das Kompetenzmanagement
- Erweiterung des Netzwerks
- Der Blick über den eigenen Tellerrand hilft, um den Blick zu weiten und andere Perspektiven zu erhalten
Im März 2025 werden mehrere Transferworkshops veranstaltet, bei denen die entwickelten Weiterbildungsbausteine vorgestellt und deren Einsatzmöglichkeiten diskutiert werden. Parallel dazu werden die finalen Projektergebnisse veröffentlicht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wir danken allen Beteiligten, die dieses zukunftsweisende Projekt mitgestaltet haben, und freuen uns auf den Austausch bei den Transferworkshops!
Bleiben Sie gespannt auf die finalen Ergebnisse und Termine im März 2025! (siehe Rubrik „Termine“)
Herzlichen Glückwunsch, Kilian Hampel!
Wir gratulieren Kilian Hampel herzlich zur Verteidigung seiner Doktorarbeit mit dem Titel „New Work and Digital Competencies with Aging Workforces“ an der Universität Konstanz. Kilian Hampel war im Rahmen der Forschungskooperation der AgenturQ und der Universität Konstanz zum Thema „Digitale Grundkompetenzen für die berufliche Weiterbildung“ beschäftigt und wurde aus Mitteln der AgenturQ gefördert. Unser Tool DigiMONITOR geht maßgeblich auf ihn zurück.
Unterstützung eines studentischen Forschungsprojekts zum Thema Strategische Qualifizierung in der Transformation von Unternehmen
Die AgenturQ unterstützt sehr gerne ein studentisches Forschungsprojekt an der Hochschule Darmstadt, das an die aktuelle arbeitspolitische Debatte zur Gestaltung von Transformationsprozessen anschließt: das Thema Fachkräftesicherung einerseits und das Thema Beschäftigtensicherung andererseits (u.a. Harbecke & Mühge (2022): Beschäftigungssicherung durch strategische Qualifizierung). Ziel des Projektes ist es, aus derPerspektive des Personalmanagements die Bedingungen des Gelingens, aber auch die Herausforderungen strategischer Qualifizierungsprozesse zu erheben.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie mit den Studierenden Ihre Expertise im Bereich des Personalmanagements teilen würden und den Online-Fragebogen ausfüllen. Sie würden dabei helfen, praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen.
Ihre Teilnahme dauert etwa 10-15 Minuten und ist anonym. Die Ergebnisse werden ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Den Fragebogen finden Sie hier: https://ww3.unipark.de/uc/hda/str_quali/multiple_transformation/
Für Rückfragen stehen Ihnen Eva Reiss () und Prof. Dr. Eva-Maria Walker () zur Verfügung.
Im Interview
Fragen an Raiko Grieb, neuer Referatsleiter für Berufliche Weiterbildung im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg
AgenturQ: Lieber Herr Grieb, zunächst herzlichen Glückwunsch zur Ernennung zum neuen Referatsleiter für Berufliche Weiterbildung im Wirtschaftsministerium. Mit Ihrem Vorgänger Dietmar Stengele hat die AgenturQ viele Projekte durchgeführt, aus denen wichtige Konzepte zur Umsetzung in der betrieblichen Weiterbildungspraxis entstanden sind. Insofern freuen wir uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Raiko Grieb: Lieber Herr Dr. Baron, vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin nun seit dem 1. September dieses Jahres neuer Referatsleiter, die Bedeutung beruflicher Weiterbildung ist mir aber auch schon bei meinen vorherigen Stationen im Wirtschaftsministerium sehr deutlich geworden. So habe ich bereits in den Bereichen Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsrecht, berufliche Ausbildung sowie Fachkräftesicherung gearbeitet und bin dort immer wieder auch mit der Weiterbildung in Berührung gekommen.
Technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Umbrüche verändern die Wirtschaft und die Arbeitswelt in Baden-Württemberg nachhaltig. Berufliche Weiterbildung ist ein wichtiger Schlüssel, um die damit verbundenen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Diese Überzeugung teilen wir mit der AgenturQ. Dabei geht es sowohl um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe, als auch um die zukünftige Beschäftigungsfähigkeit der Menschen im Land. Ein wichtiges Stichwort hier sind Future Skills. Die erste Future Skills-Studie der AgenturQ wurde vom Wirtschaftsministerium gefördert und war auch in meiner Zeit im Referat für Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsrecht ein hilfreicher Wegweiser. Sie sehen also, die AgenturQ ist mir bereits bestens bekannt. Insofern freue ich mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
AgenturQ: Herr Grieb, das Wirtschaftsministerium hat in den vergangenen Jahren die Qualifizierungsverbünde im Land gefördert, das Bundesarbeitsministerium hat die Weiterbildungsverbünde initiiert. Was sind aus Ihrer Sicht die Gelingensfaktoren, damit sich kleinere und mittlere Unternehmen in Verbünden dauerhaft und nachhaltig zusammenschließen, um gemeinsam Weiterbildungsangebote zu gestalten. Anders als die großen Unternehmen bieten diese zumindest der Statistik nach seltener Weiterbildung an.
Raiko Grieb: Damit solche Zusammenschlüsse von Unternehmen funktionieren, braucht es in einem ersten Schritt oftmals einen Anstoß von außen. Kleine und mittlere Unternehmen haben nur begrenzte zeitliche und personelle Ressourcen für das Thema Weiterbildung. Der Mehrwert einer Initiative wie den Qualifizierungsverbünden muss für die Unternehmen daher so barrierearm wie möglich erfahrbar gemacht werden. Hier kommt die staatliche Förderung innovativer Projekte ins Spiel.
Um die Unternehmen von der Organisation solcher Verbünde zu entlasten, wurde diese während der Förderphase hauptsächlich von den Unterstützungsstrukturen beim Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft übernommen. Dabei ging es vor allem darum, die Verbünde im Land aufzubauen und diese bei der Arbeit zu unterstützen. Die beteiligten Unternehmen konnten so im Projektzeitraum die Zusammenarbeit in den Verbünden austesten, ohne selbst höhere Kosten zu tragen. Im Förderzeitraum ist mit den Arbeitsmarktdrehscheiben zudem ein weiteres Betätigungsfeld der Qualifizierungsverbünde entstanden.
Erklärtes Ziel war von Anfang an, dass sich die gebildeten Verbünde auf lange Sicht selbst tragen. Die beteiligten Betriebe müssen dann die Aufgaben der bis dahin geförderten Verbundmanager selbst übernehmen. Diese Übergangsphase ist entscheidend für die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse.
AgenturQ: Herr Grieb, aktuell fördert Ihr Haus das Projekt „Innovative Weiterbildungsbausteine für , welches von der AgenturQ gemeinsam mit dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement durchgeführt wird. Kommendes Jahr werden wir zu ausgewählten Future Skills Weiterbildungsbausteine für eine arbeitsplatznahe und in den Arbeitsprozess integrierte Qualifizierung vorlegen. Was muss aus Sicht mit den Ergebnissen passieren? Wie bekommen wir gemeinsam das Kind zum Laufen?
Raiko Grieb: Das von Ihnen angesprochene Projekt ist eines der von uns geförderten innovativen Weiterbildungsprojekte im Rahmen des Förderaufrufs WEITER.mit.FUTURE_SKILLS@BW aus dem Jahr 2022. Aufbauend auf der ersten Future Skills Studie der AgenturQ aus dem Jahr 2021 haben wir uns gefragt, wie wir die Erkenntnisse der Studie in die Praxis bekommen. In den von uns geförderten Projekten werden daher Weiterbildungsbausteine zu solchen Future Skills erarbeitet und erprobt. Ganz wichtig war es uns dabei, dass die Ergebnisse der Projekte eine landesweite Ausstrahlung haben und nachhaltig Wirkung erzielen. Alle geförderten Projektträger werden daher die entwickelten Formate öffentlich zur Verfügung stellen, damit auch andere Anbieter sich daran orientieren können. Eine öffentliche Veranstaltung des Wirtschaftsministeriums wird im nächsten Jahr zudem die Ergebnisse von allen im Rahmen von WEITER.mit.BILDUNG@BW geförderten Projekte zum Thema haben. Darüber hinaus werden wir selbstverständlich alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle nutzen, die Ergebnisse möglichst weit zu streuen.
AgenturQ: Herr Grieb, wir bedanken uns für das Gespräch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr.
Wissenswertes und Interessantes
Nachhaltige Weiterbildung: Umweltbewusstes Lernen gestalten
Nachhaltigkeit ist längst kein Randthema mehr – auch in der betrieblichen Weiterbildung gewinnt sie zunehmend an Bedeutung. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Weiterbildungsprogramme umweltfreundlicher zu gestalten, ohne auf Qualität oder Effektivität zu verzichten. Die Lösung liegt oft in der Digitalisierung.
Digitale Lernformate wie Online-Schulungen, Webinare und E-Learning-Plattformen bieten zahlreiche Vorteile: Sie sparen nicht nur Papier, sondern reduzieren auch den CO₂-Ausstoß, da auf Reisen verzichtet werden kann. Lernende haben die Freiheit, jederzeit und von überall auf Inhalte zuzugreifen – flexibel und ressourcenschonend. Ein weiterer Vorteil digitaler Formate: Sie lassen sich schnell aktualisieren, wodurch lange Druckprozesse entfallen und der Materialaufwand minimiert wird.
Aber auch in Präsenzveranstaltungen kann Nachhaltigkeit gefördert werden. Statt gedruckter Handouts bieten sich Tablets oder QR-Codes an, um den Zugriff auf digitale Lernmaterialien zu ermöglichen. Tools wie Mentimeter oder Padlet fördern interaktive Gruppenarbeiten und machen Papier überflüssig. So wird der Lernprozess nicht nur umweltbewusster, sondern auch kreativer und motivierender.
Nachhaltigkeit bedeutet jedoch nicht nur die Wahl der richtigen Formate, sondern auch eine langfristige und strategische Planung. Statt vieler isolierter Schulungen können modulare Programme entwickelt werden, die gezielt auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt sind. Dies spart Zeit, reduziert den Ressourcenverbrauch und sorgt dafür, dass nur das gelernt wird, was wirklich notwendig ist. Nachhaltige Weiterbildung ist somit nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch ein Plus für das Unternehmen: Sie stärkt das Unternehmensimage, fördert die Mitarbeitermotivation und trägt dazu bei, dass die Lernangebote zukunftsfähig bleiben. Unternehmen, die diese Prinzipien in ihre Weiterbildung integrieren, schaffen nicht nur effektive Lernprozesse, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zu einer grüneren Zukunft.
Neue Studie: „Fachkräftequalifizierung in der Praxis – Analyse zur Darstellung von Qualifizierungspfaden in der Automobilindustrie“
Die Publikation beleuchtet praxisnah, wie innerbetriebliche Fachkräftequalifizierung in der Automobilindustrie erfolgen kann. Es werden acht Unternehmensbeispiele zu Weiterbildungsprozessen, Umqualifizierungen und Wege der Transferqualifizierung beschrieben. Thematisiert wird etwa das Bildungsprogramm „Elektrofachkraft“ von Bosch, das eine umfassende Weiterbildungsmöglichkeit für produktionsnahe Mitarbeitende bietet oder das „Mini-Studium“ Softwareentwicklung von Schaeffler.
Zudem beleuchtet die Studie Herausforderungen der innerbetrieblichen Fachkräftequalifizierung. Dazu werden u.a. hohe Investitionskosten und ein langfristiger „Return on Invest“ oder die Abhängigkeit von externen Bildungseinrichtungen in den Praxisbeispielen genannt. Auch wird berichtet, wie die acht Unternehmen diese Herausforderungen gemeistert haben, etwa durch flexible und modulare Lernformate, die Integration von Theorie und Praxis oder die wichtige Rolle von Führungskräften. Daraus leitet die Studie allgemeine Handlungsempfehlungen für Unternehmen der Automobilindustrie ab, wie die Entwicklung klarer Perspektiven und Karrierepfade oder die Berücksichtigung unterschiedlicher Lernbedürfnisse.
Damit ist die Publikation ein Ratgeber für große und kleine Unternehmen der Automobilbranche, die von Best-Practice-Beispielen und den Herausforderungen Anderer lernen wollen.
Die Studie wurde im Auftrag der Landesagentur e-mobil BW und des Clusters Elektromobilität Süd-West vom WifOR Institute erstellt und ist mit der Unterstützung der AgenturQ entstanden.
Die Studie steht Ihnen auf der Homepage von E-Mobil kostenlos zum Download zur Verfügung.
Für Sie gelesen – dabei gewesen
Ergebnisse der PIAAC-Studie: Aufgabe für die berufliche Weiterbildung
Die Ergebnisse der neuen PIAAC-Studie (Programme fort the International Assessment of Adult Competencies“, sozusagen der PISA-Studie für Erwachsene, stellt Deutschland kein gutes Zeugnis aus.
Zwar erreicht Deutschland im Ländervergleich der Fähigkeiten von Erwachsenen in den Bereichen Lesen und Schreiben, Rechnen und adaptives Problemlösen einen Platz im guten Mittelfeld, doch jede fünfte Person im Erwachsenenalter verfügt über sehr schwache Lese- und Mathematikleistungen. Besonders betroffen sind Personen mit einem niedrigen Bildungsabschluss und/oder mit einem Migrationshintergrund.
Für die Unternehmen bedeutet dies für die Weiterbildungsplanung darauf zu achten, durch passende Maßnahmen die Lese- und Mathematikfähigkeiten sowie die adaptiven Problemlösefähigkeiten zu stärken. Schließlich sind dies die Grundlagen, um weiterführende Zukunftskompetenzen zu erwerben. Durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen kann ein Beitrag geleistet werden, die Ungleichheiten am Arbeitsmarkt zu verringern und die Integration zu stärken. Die PIAAC-Studie steht auf der Homepage der OECD zum kostenlosen Download zur Verfügung (in englisch).
Praxistipp:
KI am Arbeitsplatz: Chancen nutzen, Ängste abbauen
Wie können Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) sinnvoll einsetzen, um Prozesse zu optimieren, Fachwissen zugänglich zu machen und gleichzeitig Mitarbeitende zu entlasten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Community of Practice-Treffens am 10. Dezember 2024 in Pforzheim, organisiert vom Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald in Zusammenarbeit mit der KI-Allianz Baden-Württemberg. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden praxisnahe Einblicke und wertvolle Impulse, wie KI nicht nur technologisch, sondern auch strategisch und menschlich erfolgreich in Unternehmen integriert werden kann.
Dr.-Ing. Mohanad El-Haji, CEO der EDI GmbH, führte durch den Nachmittag mit inspirierenden Einblicken in konkrete KI-Anwendungen. Ein Beispiel aus dem Maschinenbau verdeutlichte besonders anschaulich, wie KI-Werkzeuge Arbeitsprozesse und Wissensmanagement revolutionieren können: Mittels digitale Materialkarten und KI basierte Datenerfassung wurde das Wissen vor allem von zwei Experten dokumentiert um es für alle Mitarbeitenden sowie Kunden zugänglich zu machen. Die Maschinen, die zuvor von der Expertise dieser zwei Personen abhängig waren, kann nun automatisch auf die optimalen Einstellungen für jedes Material vorbereitet werden. Das Ergebnis? Weniger Fehler, weniger Abhängigkeit und eine erhebliche Zeitersparnis – eine Lösung, die nicht nur Effizienz schafft, sondern auch die Mitarbeitenden entlastet und befähigt.
Gezielte Strategien statt Aktionismus
Ein wichtiger Appell von Dr. El-Haji ist: KI ist kein Selbstzweck und sollte gezielt dort eingesetzt werden, wo sie echten Mehrwert bringt. Unternehmen müssen ihre Prozesse zunächst genau analysieren, um Herausforderungen und Potenziale zu identifizieren. Nicht jede Aufgabe erfordert eine komplexe KI-Lösung – oft reichen clevere Automatisierungen oder ein besseres Datenmanagement.
Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bedeutet das, sich nicht unter Druck setzen zu lassen, sondern sich auf die eigene Fachexpertise zu konzentrieren. Der Aufbau eines soliden Grundwissens über Technologien genügt oft, um Potenziale zu erkennen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Ängste ernst nehmen, Akzeptanz fördern
Ein weiterer zentraler Schwerpunkt war der Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten der Mitarbeitenden. Oft wird KI als Bedrohung wahrgenommen, die Arbeitsplätze gefährden könnte. Dr. El-Haji betonte, dass es entscheidend ist, frühzeitig Transparenz zu schaffen und die Belegschaft in den Prozess einzubinden. Wenn Mitarbeitende verstehen, dass KI keine Konkurrenz, sondern eine Unterstützung ist – etwa durch die Übernahme repetitiver Aufgaben oder die Bereitstellung von Fachwissen – wächst die Akzeptanz für diese Technologien.
Der Einsatz von KI erfordert nicht nur technologisches Wissen, sondern vor allem eine strategische Herangehensweise und eine klare Kommunikation. KI kann dann erfolgreich eingeführt werden, wenn Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen und den Nutzen der Technologie in den Vordergrund stellen.
Ein Blick in die Zukunft Veranstaltungen wie diese sind wertvolle Plattformen, um Orientierung zu schaffen und dazu anzuregen, die ersten Schritte in Richtung einer KI-gestützten Arbeitswelt zu gehen – einer Welt, in der sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende von innovativen Lösungen profitieren können. Denn die KI ist ein Werkzeug, das dann erfolgreich ist, wenn es mit klarem Fokus und strategischem Weitblick eingesetzt wird. Es geht darum, Prozesse zu verbessern, Wissen zugänglich zu machen und Mitarbeitende zu entlasten – damit Mensch und Technologie gemeinsam das Beste aus einer sich wandelnden Arbeitswelt herausholen können.
Transformation braucht Weiterbildung: Ein Blick auf den Transformationskongress 2024
Die Transformation unserer Wirtschaft erfordert mehr als nur technische Innovationen – sie verlangt nach kontinuierlicher Weiterbildung. Auf dem diesjährigen Transformationskongress von TraFoNetz wurde das vor allem im Forum Weiterbildung und Qualifizierung mit Dirk Werner, dem Leiter des Clusters Berufliche Qualifizierung und
Fachkräfte beim Institut der deutschen Wirtschaft deutlich. Weiterbildung ist ein entscheidender Schlüssel für die erfolgreiche Bewältigung des Wandels – und zugleich ein zentrales Instrument zur Fachkräftesicherung. Die Transformation unserer Wirtschaft erfordert mehr als nur technische Innovationen – sie verlangt nach kontinuierlicher Weiterbildung. Auf dem diesjährigen Transformationskongress von TraFoNetz wurde das vor allem im Forum Weiterbildung und Qualifizierung mit Dirk Werner, dem Leiter des Clusters Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte beim Institut der deutschen Wirtschaft deutlich. Weiterbildung ist ein entscheidender Schlüssel für die erfolgreiche Bewältigung des Wandels – und zugleich ein zentrales Instrument zur Fachkräftesicherung.
Aktuelle Zahlen der IW-Weiterbildungserhebung bestätigen diese Relevanz eindrucksvoll. Unternehmen in Deutschland investieren so intensiv wie nie zuvor in die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden. 93 Prozent der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden inzwischen Weiterbildungen an, und die durchschnittlichen Investitionen pro Mitarbeiter haben mit 1.347 Euro pro Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Die Ergebnisse der Erhebung zeigen aber gleichzeitig, dass Zeitmangel weiterhin das größte Hindernis für Weiterbildung bleibt, ebenso wie fehlende Motivation oder unzureichendes Bewusstsein für Qualifizierungsbedarf in einigen Unternehmen. Das TraFoNetz als Netzwerk und Gemeinschaftsinitiative im Nordschwarzwald mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), in der Region zu erhalten und zu fördern, hat sich aufgrund der hohen Relevanz genau diese Themen der Weiterbildung und Qualifizierung auf die Agenda geschrieben.
Überdurchschnittlich ausgeprägte Weiterbildungskultur in KMUs
Mit Blick auf die Weiterbildungskultur zeigt die IW-Weiterbildungserhebung, dass KMU – trotz knapperer Ressourcen – stark auf Weiterbildung setzen. Sie fördern informellen Wissensaustausch und legen großen Wert auf eine offene Feedback-Kultur. Die Weiterbildungskultur beschreibt die Einstellungen und Werte zur Lernkultur, die Partizipation der Mitarbeitenden und die betrieblichen Rahmenbedingungen für Weiterbildung, also den Stellenwert, den das Lernen im Unternehmen hat.
Dennoch zeigt sich, dass in KMU strategische Weiterbildungsplanung seltener stattfindet und systematische Bedarfsermittlungen eine Herausforderung darstellen. Die negativen Auswirkungen sind deutlich: vorhandener Weiterbildungsbedarf wird möglicherweise nicht gesehen und ohne klar erkennbaren Zweck der Weiterbildung, sind Mitarbeitende schlechter zu motivieren und passende Angebote schwerer zu finden. Dabei könnte genau in der strategischen Weiterbildungsplanung der Schlüssel zu mehr Effizienz liegen, gepaart mit besserer Vernetzung und dem Einsatz von KI.
Praxisnahe Wege zu wirksamer Weiterbildung
Dirk Werner stellte auf dem Kongress konkrete Ansätze vor, wie Unternehmen ihre Weiterbildung gezielt und motivierend gestalten können:
- Systematische Bedarfsermittlung: Eine fundierte Analyse von Unternehmenszielen und zukünftigen Kompetenzanforderungen bildet die Basis für passgenaue Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei sollten auch individuelle Entwicklungswünsche der Mitarbeitenden berücksichtigt werden.
- Mitarbeitende einbinden: Gespräche, Workshops und Befragungen fördern den Dialog und schaffen Klarheit über persönliche Lernziele. Selbstreflexion und Selbsteinschätzung helfen dabei, Potenziale zu erkennen.
- Vielfältige Lernformate nutzen: Digitale Angebote wie Webinare, Podcasts oder interaktive Trainings eröffnen neue Möglichkeiten des Lernens. Eine Kombination aus formalen und informellen Formaten sorgt für nachhaltigen Praxistransfer.
- Lernkultur fördern: Eine unterstützende Unternehmenskultur ist essenziell. Führungskräfte sollten als Multiplikatoren agieren und Erfolge sichtbar machen. Kollaborative Lernmethoden stärken zudem den Zusammenhalt im Team und fördern den kontinuierlichen Austausch.
Der Transformationskongress hat gezeigt, dass Weiterbildung mehr ist als eine Reaktion auf aktuelle Herausforderungen – sie ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Wer gezielt in die Qualifizierung seiner Mitarbeitenden investiert, schafft nicht nur die Grundlage für Innovationen, sondern stärkt auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
Literatur:
Susanne Seyda / Sabine Köhne-Finster unter Mitarbeit von Fritz Orange, 2024, Weiterbildungskultur in KMU, Studie im Rahmen des Projektes Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Berlin / Köln Quelle: Seyda, Susanne / Köhne-Finster, Sabine / Orange, Fritz / Schleiermacher, Thomas, 2024, IW-Weiterbildungserhebung 2023. Investitionsvolumen auf Höchststand, in: IW-Trends, 51. Jg., Nr. 2, S. 3-23
360 Grad Toolbox
Die I 4.0 Network GmbH hat eine 360° Toolbox veröffentlicht, in der (nicht nur) KMU die digitalen Kompetenzen der Zukunft für jede betriebliche Funktion finden können.
In der 360° Toolbox findet man über 500 digitalen Kompetenzen der Zukunft entsprechend den Unternehmensbereichen in 12 SkillMaps geordnet und auf fast 100 Aufgabenbereichen zugeordnet. Die Kompetenzen sind mit passenden Weiterbildungsangeboten verknüpft bzw. werden bei Bedarf damit ergänzt. Darauf aufbauend stehen viele generische Jobprofile sowie ein Jobprofil-Konfigurator zur Verfügung.
Die 360° Toolbox ist lizenzfrei unter https://i40-network.de/ abrufbar.
Termine
Save the date: Fachtagung weiterbilden#weiterdenken 2025 am 14. Mai 2025 von 9 bis 16 Uhr in der Sparkassenakademie in Stuttgart
Schon jetzt möchten wir Sie herzlich zu unserer nächsten Fachtagung weiterbilden#weiterdenken einladen.
Dieses Mal werden wir uns unter anderem der Frage nach der KI am Arbeitsplatz widmen. Wie verändern KI-Anwendungen die Tätigkeiten an Arbeitsplätzen in der Produktion oder in produktionsnahen Dienstleistungen? Welche KI-Kompetenzen werden in Zukunft benötigt? Was sind überhaupt KI-Kompetenzen? Und wie kann man sie vermitteln? Fragen über Fragen, die wir mit unseren Gästen diskutieren möchten. Wir sind noch mitten in der Veranstaltungsplanung. Die ersten Gäste haben aber bereits zugesagt. Freuen Sie sich unter anderem auf Gespräche mit
Die Fachtagung führen wir in Kooperation mit dem Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald durch, welches wir als Konsortialpartner begleiten.
Anfang Februar finden Sie auf der Veranstaltungsseite www.weiterbilden-weiterdenken.de weitere Informationen.
Gelangen Sie hier zum Kalendereintrag.
Zukunftskompetenzen praktisch erleben: Transferworkshops zur Einführung innovativer Weiterbildungsbausteine
Im Rahmen unseres Projekts „Innovative Weiterbildungsbausteine für Future@ Skills.BW zur Förderung von Zukunftskompetenzen freuen wir uns, die Transferworkshops für 2025 anzukündigen! Wir laden alle Interessierten aus der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg herzlich dazu ein.
Erfahren Sie, wie Sie Beschäftigten praxisnah dringend benötigte Zukunftskompetenzen vermitteln können. Profitieren Sie vom Austausch mit anderen Unternehmen und diskutieren Sie mit uns gemeinsam Best Practice Beispiele und neue Ansätze zur Qualifizierung. Im Rahmen der Workshops stellen wir Ihnen verschiedene Weiterbildungsbausteine zu Zukunftskompetenzen vor, die gemeinsam mit und für Unternehmen in Zusammenarbeit der AgenturQ mit dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart und in Kooperation mit dem Fraunhofer IAO erarbeitet wurden.
Details zu den Terminen:
- 10. März 2025 von 12:00 bis 16:00 Uhr in der Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen – gemeinsam mit dem Transformationsnetzwerk AuTos
- 12. März 2025 von 12:00 bis 16:00 Uhr bei Südwestmetall in Reutlingen – gemeinsam mit dem Transformationsnetzwerk Cars 2.0
- 17. März 2025 von 12:00 bis 16:00 Uhr in der Forschungsfabrik des KIT in Karlsruhe – gemeinsam mit dem Projekt DiKliMa der Nachwuchsstiftung Maschinenbau
- 19. März 2025 von 12:00 bis 16:00 Uhr bei den Campus Founders in Heilbronn – ggfs. gemeinsam mit dem Transformationsnetzwerk Transformotive
Für wen sind die Workshops geeignet?
Die Veranstaltungen richten sich an Beschäftigte, Personalverantwortliche, Betriebsräte, Führungskräfte sowie alle, die in ihrer Organisation Weiterbildung aktiv voranbringen möchten.
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich und Ihr Unternehmen für die Zukunft fit zu machen!
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und darauf, gemeinsam die Zukunft der beruflichen Weiterbildung zu gestalten.
Blogbeiträge
Die Zukunft der Weiterbildung – Adaptive Lernplattformen
Ipek Güler, AgenturQ | 02. Oktober 2024
Die Zukunft beginnt mit Qualifizierung – Die neue Future Skills Studie der AgenturQ
Dr. Stefan Baron, AgenturQ | 14. Oktober 2024