Newsletter 1. Quartal 2022

Die Zukunft

beginnt mit

Qualifizieren


Inhaltsverzeichnis

Editorial

20 Jahre AgenturQ – 20 Onepager

Neues aus der AgenturQ

Im Interview

Wissenswertes und Interessantes

Für Sie gelesen – dabei gewesen

Praxistipp

Termine

Blogbeiträge


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir alle blicken mit Sorge auf den Krieg in der Ukraine und wissen nicht, welche weitere Entwicklung er nehmen wird. Dies betrifft auch die Auswirkungen auf uns. Neben der Problematik der gestiegenen Energiepreise stellt sich mittelfristig die Frage, ob der Krieg für die Metall- und Elektroindustrie ein Transformationsbooster oder ein Transformationshemmnis sein wird. Und welche Auswirkungen hat er auf die berufliche Weiterbildung in den Unternehmen, nicht nur wegen des gestiegenen Kostendrucks und den gestörten Zulieferketten? Wir wissen es nicht genau.

Klar ist aber, dass auf die neu gewählten Betriebsräte einige Arbeit zukommt, wenn sie die betriebliche Weiterbildung mitgestalten wollen. Aus Anlass der dieses Jahr stattfindenden Betriebsratswahl haben wir für diesen Newsletter Daniela Schiermeier und Constanze Kurz fünf Fragen zu den Herausforderungen der Betriebsratsarbeit gestellt. Unterstützung in ihrem Tun erhalten Betriebsräte, aber genauso auch die Unternehmen, durch unser neues Beratungsangebot zu den Ergebnissen der Future Skills-Studie und die Erweiterung unseres QualiProfils für Unternehmen. Beides stellen wir in diesem Newsletter vor. Und wie immer haben wir für Sie Wissenswertes & Interessantes sowie hilfreiche Praxistipps zusammengestellt. Wir freuen uns darauf, Sie bei einem unserer nächsten Termine wiederzutreffen oder kennenzulernen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling.

Ihr


20 Jahre AgenturQ – 20 Onepager

Am 21. Februar 2002 haben IG Metall Baden-Württemberg und Südwestmetall in Böblingen die AgenturQ, Stuttgart gegründet. Das will gefeiert werden.

Doch statt einer Torte gibt es 20 Onepager mit denen wir zeigen wollen, was die AgenturQ in den letzten 20 Jahren alles für Unternehmen und Betriebsräte entwickelt hat.

Übrigens ist die AgenturQ nach 20 Jahren noch immer eine Besonderheit. Die Aufgaben der gemeinsam von den Sozialpartnern getragenen AgenturQ sind in § 8 des TVQuali geregelt, dessen Jubiläum wir schon 2021 feiern konnten.


Neues aus der AgenturQ

Das QualiProfil für Unternehmen: Weiterbildung zielgerichtet gestalten

  • Wir wissen heute, dass Menschen unterschiedlich lernen (wollen). Es ist wichtig, auch in der betrieblichen Weiterbildung so gut wie möglich darauf einzugehen. Das QualiProfil hilft Ihnen dabei. 

Wissen Sie, ob Ihr aktuelles Lern- und Weiterbildungsangebot den Interessen und Neigungen der Mitarbeitenden entspricht? Bieten Sie in unterschiedlichen Bereichen auch unterschiedliche Formate? Nutzen Sie formlose Lernmöglichkeiten?
Wenn Sie gerade mindestens einmal mit „Nein“ geantwortet haben, sollten Sie sich die Unternehmensversion des QualiProfils genauer anschauen.

QualiProfil jetzt für Unternehmensanalysen verfügbar

Letztes Jahr haben wir das QualiProfil veröffentlicht (s. hier), das Mitarbeitende für die eigene Reflexion nutzen können. Jetzt können sich auch Unternehmen eine Version anlegen lassen. So können Sie anonym Daten für unterschiedliche Bereiche und Abteilungen sammeln.

Automatische Auswertung und Handlungsempfehlungen

Diese Daten werden automatisiert analysiert. Sie erhalten eine grafische und text-basierte Auswertung dazu, welche Einstellung Mitarbeitende gegenüber Lernen und Weiterbildung haben und welche Art und Form des Lernens sie sich wünschen.

Ergänzend zeigt das QualiProfil Ihnen konkrete Empfehlungen und gibt Hinweise, wie Sie Ihre Weiterbildung so zuschneiden, dass sie den Lerninteressen und Lernstilen der Beschäftigten (besser) entspricht und so zu mehr Wirksamkeit und Zufriedenheit beim betrieblichen Lernen führt. Übrigens erhalten alle Beschäftigten auch ihr individuelles QualiProfil, das sie zum Beispiel in Qualifizierungsgesprächen nutzen können.

Das QualiProfil ist ein praxis- und erfahrungsbasiertes Tool. Es erhebt nicht den Anspruch der Wissenschaftlichkeit. Sein Ergebnis soll ein Denkanstoß, ein Ausgangspunkt für weitere zielgerichtete Maßnahmen sein. Es gibt einen ersten, beschreibenden Überblick über die Situation im Betrieb, kann aber nicht zur Erhebung repräsentativer Daten genutzt werden.

In sechs Schritten zum Ziel

Wenn Sie das QualiProfil im Unternehmen einsetzen möchten, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. Wir sprechen darüber, wie Sie das Tool bestmöglich nutzen und legen eine individuelle Version für Ihr Unternehmen an. Sie können das QualiProfil für einzelne Teams oder Abteilungen genauso nutzen, wie für größere Unternehmensbereiche. Sie bestimmen jederzeit mit. Am Ende stehen wir Ihnen als Partner für die Ableitung konkreter Maßnahmen zur Seite.

Das QualiProfil finden Sie hier. Mehr Informationen, was es Unternehmen bietet und was Sie erwarten können, lesen Sie hier nach.

GESUCHT:
Wir sind aktuell noch auf der Suche nach Pilotgruppen.

Wenn Sie sich vorstellen können, das QualiProfil mit einigen Mitarbeitenden oder Teams einmal auszuprobieren, melden Sie sich! Es gibt nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen: Erkenntnisse für die Weiterbildung im Betrieb, für jede und jeden selbst und die Möglichkeit, am Ende einen Benchmark zu anderen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie zu erhalten.


Future Skills – Was heißt das für uns?

  • Mit dem Transferworkshop der AgenturQ legen Sie fest, welche Future Skills für Ihren Betrieb wichtig sind und wie sie dafür gezielt qualifizieren können.

Im Sommer 2021 wurde die aufsehenerregende Future Skills-Studie der AgenturQ veröffentlicht. Unternehmen sollten sich jetzt aktiv mit verschiedenen Fragen auseinandersetzen: Was heißt das für uns? Welche Future Skills brauchen wir genau? Haben wir die nötigen Kompetenzen an Bord oder müssen wir Qualifizierung anstoßen?

Die AgenturQ bietet Unternehmen ab sofort einen Workshop an, um genau diese Fragen zu beantworten. Entweder steigen Sie in zwei Stunden ins Thema ein oder wir nehmen uns einen Tag Zeit und bearbeiten die Fragen ausführlicher. Was genau Sie erwarten können, erfahren Sie in unserer Mini-Broschüre.

Sie wollen gleich loslegen oder haben noch Fragen? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf – wir beraten Sie gerne.

Übrigens, in der Quali-Lounge im Mai erfahren Sie wie die Dürr AG in Bietigheim-Bissingen die Future Skills für sich übersetzt hat (s. Veranstaltungen).


Im Interview

5 Fragen zur Rolle des Betriebsrates in der beruflichen Weiterbildung

Von März bis Mai finden in diesem Jahr die Betriebsratswahlen statt. In vielen Betrieben wurde bereits gewählt, in anderen steht die Wahl noch aus. Wir gratulieren allen gewählten Betriebsratsmitgliedern und drücken den Kandidierenden die Daumen für die Wahl.

Aus Anlass der Betriebsratswahlen haben wir uns mit Daniela Schiermeier, Konzernbetriebsratsvorsitzende bei ABB AG in Mannheim, und Constanze Kurz, Geschäftsführerin des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Robert Bosch GmbH, unterhalten und ihnen fünf Fragen zur Rolle der Betriebsräte in der beruflichen Weiterbildung gestellt.

Das hier wiedergegebene Interview ist eine gekürzte Fassung eines längeren Gesprächs via Zoom. Die Aufzeichnung des Gesprächs steht in der Mediathek der AgenturQ zur Verfügung.

Dr. Stefan Baron: Liebe Constanze, im letzten Jahr haben wir zum Sammelband „weiterbilden#weiterdenken“ gemeinsam mit Johannes Guischard einen Beitrag mit dem Titel „Berufliche Weiterbildung als gemeinsame Aufgabe von Arbeitgebern und Betriebsräten“ beigesteuert. In diesem argumentieren wir, dass Betriebsräte beim Thema Berufliche Weiterbildung nicht nur ein Mitbestimmungsrecht haben, sondern auch eine Mitbestimmungspflicht. Kannst Du das nochmal ausführen? Welche Erwartungen dürfen Beschäftigte diesbezüglich denn an ihre neu gewählten Betriebsräte haben?

Dr. Constanze Kurz: Betriebsräte haben jetzt sicher keine offizielle oder formell formulierte Pflicht wie einer Verschwiegenheitspflicht oder eine Pflicht zu Weiterbildung. Ich glaube aber, dass sich eine Mitbestimmungspflicht daraus ergibt, dass die Weiterbildung im Grunde genommen ein Kristallisationspunkt ist für eine ganze Reihe von Anforderungen und essentiellen Prinzipien der Interessenvertretung. Ich glaube sagen zu können, dass Weiterbildung ein ganz grundlegendes Thema ist in Bezug auf die Frage der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Beschäftigungsfähigkeit. Weiterbildung und Qualifizierung sind im Grunde genommen auch das, was man neu schwäbisch den „Enabler“ nennt, nämlich Möglichmacher für Veränderung und Veränderbarkeit. Und zwar sowohl auf einer persönlichen Ebene wie auf der Ebene des Unternehmens. Das Unternehmen steht ja heute für Richtungswechsel, die wir mit den Themen Transformation und  Digitalisierung bezeichnen. Und hier ist der Betriebsrat Kümmerer und Gestalter. Und selbstverständlich können und sollen Beschäftigte eine kompetente Unterstützung erwarten und auch bekommen. Dann kann man auch von einer Verpflichtung sprechen, die im Grunde genommen auch aus ganz prinzipiellen und sozialen Aspekten des Zusammenwirkens von Beschäftigten, Unternehmen und Betriebsräten heraus erwächst.

Dr. Stefan Baron: Daniela, anders als Constanze bist du aktive Betriebsrätin. Wie siehst Du denn Deine Rolle? Lässt Du Dich in die Pflicht nehmen?

Daniela Schiermeier: Absolut. Aber ich möchte noch einen Satz vorweg schieben: Pflichten sind auch immer verbunden mit dem, was man bewegen kann und wo man auch Einfluss darauf hat. Und da besteht aus meiner Sicht ein Manko. Wir haben  gerade dieses Jahr 50 Jahre Betriebsverfassungsgesetz. Aus meiner Sicht müssten Betriebsräte beim Thema Qualifikation oder  der Frage, was brauche ich als Unternehmen in der Zukunft, viel mehr mitbestimmen können. Unternehmen befinden sich ja im Wandel und es ist für Betriebsräte ganz essentiell, sich einzubringen. Unsere oberste Maxime ist ja immer die Beschäftigung und damit  unsere Kolleginnen und Kollegen in Lohn und Brot zu halten. Jeder Standort muss sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, und das  geschieht gerade bei uns und wir treffen Ableitungen daraus.  Und da schließt sich der Kreis zu der Qualifikation wieder, weil es natürlich so sein wird, dass es einen Weiterbildungsbedarf gibt. Insofern stellen wir uns der Aufgabe und sagen, dass am Anfang immer die Analyse stehen muss, wo man als Unternehmen hin will und wo man hin muss. Und dann muss man sich dem Thema Weiterbildung annehmen.

Dr. Stefan Baron: Jetzt hast Du meine zweite Frage im Grunde schon vorweggenommen. Ich wollte nämlich auf den § 80 Abs. 1 Nr.8 des Betriebsverfassungsgesetzes zu sprechen kommen, demnach der Betriebsrat die Aufgabe hat, die Beschäftigung im Betrieb zu fördern und zu sichern.  Und bei der Sicherung sehe ich persönlich jetzt auch die Zukunftsthemen. Gleichzeitig sind viele Betriebsräte im Hier und Jetzt verhaftet und haben viel zu tun. Da gibt es keine Zeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, was es braucht, um Beschäftigung in Zukunft zu sichern.  Gibt es einen Ratschlag, den du auch kleineren Gremien mit auf den Weg geben willst? Weil Zeit ist ja endlich.

Daniela Schiermeier: Es stellt sich natürlich die Frage, was eigentlich wichtiger ist. Das Alltagsgeschäft, oder sich doch strukturiert mit Zukunftsfragen zu beschäftigen. Denn die Zukunftsfragen von heute sind das Tagesgeschäft von übermorgen.  Insofern muss man im Gremium abchecken, was man von den Ressourcen her leisten kann. Aber kleinere Betriebsräte haben ja auch ein überschaubareres Geschäft als die Gremien in großen Unternehmen wie Bosch und ABB. Jetzt stehen wir am Anfang der neuen Amtsperiode und für mein Dafürhalten wird sich das Rad immer schneller drehen. Das kann man nicht aussitzen, auch als Betriebsrat. Gerade in Bezug auf die Digitalisierung sehen wir, dass die Weiterbildungsbedarfe eine neue Dynamik annehmen. Früher ist man für eine Woche in ein Seminar gegangen und das hat dann für eine Weile gereicht. Das ist heute gar nicht mehr möglich. Die Weiterbildungsmethoden sind andere, man muss sich kontinuierlich weiterbilden und auch andere Fähigkeiten entwickeln.

Dr. Stefan Baron: Constanze, braucht es in Zukunft also einen anderen Typus von Betriebsrat? Es  hört sich für mich so an, als ob Betriebsräte in Zukunft ganz andere Rollen spielen müssen. Mein Eindruck ist aber bislang, dass bis auf ein paar Ausnahmen Betriebsräte beim Thema Weiterbildung bislang nicht gerade zu den Treibern  gehören. Gibt es beim Thema Weiterbildung keinen Blumentopf zu gewinnen, oder woran liegt das? Wenn wir in die Zukunft schauen, was sind die Themen, die die Betriebsräte bei Bosch an den unterschiedlichen Standorten in der nächsten Wahlperiode anpacken müssen, wenn wir an Weiterbildung denken?

Constanze Kurz: Mir hat einer meiner sehr erfahrenen und von mir hochgeschätzten Kollegen zu Beginn meiner Zeit bei Bosch gesagt, dass es zwei Themen gibt, die echt wichtig sind: Das sind Arbeitsplatzsicherheit und Beschäftigung und das ist das Entgelt. Dann kommt eine ganze Zeit lang gar nichts. Und dann kommt das Gedöns, was Du so machst. Das war hart, aber es war ehrlich. Was die Qualifizierung betrifft, haben wir ein paar Leute, die da extrem gut unterwegs gewesen sind, auch in der Vergangenheit. Es gab tolle Projekte und Ansätze, aber die blieben eher punktuell. Das Thema der Qualifizierung und Weiterbildung wird an den Standorten bearbeitet. Und es hängt davon ab, wer sich an den Standorten für das Thema Weiterbildung erwärmen kann. Auf zentraler und letztlich strategischer Ebene läuft vieles nicht zusammen. Das sind Dinge, die wir jetzt systematischer angehen wollen, auch aufgrund der Herausforderungen, die sich bei uns insbesondere durch die Digitalisierung stellen. Du kannst heute keinen Standort mehr zukunftsfest machen, wenn du nicht gut aufgestellt bist, auch in Bezug auf Digitalisierung. Wir haben da jetzt ein Drei-Punkte-Programm. Der erste Punkt ist, dass wir überhaupt erstmal besser verstehen müssen, was die Leute können. Dazu haben wir mit der AgenturQ das DigiREADY-Kooperationsprojekt gestartet. Der zweite Punkt ist die Orientierung. Wir haben in unserem Unternehmen sehr viele Skills, Profile und Curricula. Und wir sind im Moment dabei, das nicht nur zu konsolidieren, sondern auch eine klare Orientierung für die verschiedenen Beschäftigtengruppen zu schaffen. Was sind jetzt Zukunftsqualifikationen? Und ein dritter Punkt ist die Gründung eines Netzwerks Qualifizierung, in dem Personen mitarbeiten, die mit Qualifizierung zu tun haben, die sich dafür interessieren und die von uns dann so ein Stückchen auch ‚ongeboardet‘ werden. Es ist ein Ansatz, um mehr Leute für Weiterbildungsthemen zu mobilisieren und zu motivieren.

Daniela Schiermeier: Da möchte ich kurz ergänzen. Bei uns ist es auch möglich, über den Konzernbetriebsrat Impulse zu geben. Wir haben eine Zukunftskonferenz gemacht und explizit die eingeladen, die auch neuer im Betriebsrat sind. Wir haben uns für die Co-Creation Methode entschieden und über die letzten zwei Jahre sind viele Projekte entstanden, die von Kolleginnen und Kollegen selbst vorangetrieben werden. Und das ist auch ein Lernen, wenn Leute für sich entscheiden, für dieses Thema interessiere ich mich und dafür übernehme ich Verantwortung. Dann passiert  auch was. Wenn du das von oben aufgeben willst, dann passiert nichts.

Stefan Baron: Aber jetzt muss ich Wasser in den Wein gießen. Das funktioniert doch alles nur, wenn Betriebsrat und Unternehmensseite eng zusammenarbeiten. Der Betriebsrat kann nur Treiber sein, wenn er die nötigen Informationen darüber hat, wie sich der Standort in Zukunft verändert. Ansonsten kann es auch sein, dass der Betriebsrat ein zahnloser Tiger ist und es letztendlich dann auch für neu gewählte Betriebsratsmitglieder sehr demotivierend sein kann. Constanze, ist der Betriebsrat  ein zahnloser Tiger oder kann der Betriebsrat doch auf Augenhöhe mit dem Unternehmen agieren?

Constanze Kurz: Natürlich besteht die Gefahr und natürlich gibt es das. Es hängt halt auch ein bisschen davon ab, wie wir mitbestimmungsrechtlich unterwegs sind. Und ich bin ganz optimistisch und überhaupt nicht zahnlos, wenn ich es mit Digitalisierung von Qualifizierung und Weiterbildung zu tun habe, weil ich da dann doch recht starke Mitbestimmungsmöglichkeiten habe. Und der Ansatzpunkt ist nicht die Qualifizierung. Sondern der Ansatzpunkt ist, dass der Arbeitgeber meine Zustimmung braucht, wenn er bestimmte Dinge tun will. Und unsere Vereinbarung zur digitalen Qualifizierung  haben wir beispielsweise in einer Art „Check and Balance“ hinkriegen können. Also: Je stärker und besser meine Mitbestimmungsrechte sind, umso effektiver kann ich da auch sein.

Daniela Schiermeier: Ich zitiere da mal einen ganz alten Betriebsrat: „Macht hat, wer macht.“ Man muss auch manchmal einfach ins Machen kommen und sich was trauen und zutrauen. Und dadurch bring ich den anderen in die Situation, dass er sich mit dem, was man vorlegt, auch auseinandersetzen muss. Man muss natürlich auch als Betriebsrat wissen, wo der Hase hin läuft. Wo laufen die Unternehmensstrategien hin, was sind Zukunftsmärkte? Und da kann man als Wirtschaftsausschuss natürlich auch den Arbeitgeber befragen. Was macht der Markt, was macht die Konkurrenz, gibt es andere Vertriebskanäle, braucht es andere Geschäftsmodelle? Diese Sachen kann man ja alle einmal abklopfen. Und das macht man nicht einmal und dann ist das für die nächsten zehn Jahre erledigt. Wir wollen unsere Kollegen in die Routine reinbringen, diese Fragen eigenständig jährlich wieder zu stellen und immer wieder abzuprüfen, ob etwas angepasst werden muss. Und aus dieser ganzen Bewertung heraus ergibt sich dann letztendlich ein möglicher Weiterbildungsbedarf oder auch nicht. Aber das muss auch immer wieder erkämpft werden. Die Augenhöhe muss immer wieder hergestellt werden. Aber wie gesagt, „Macht hat, wer macht“.

Constanze Kurz: Genau. Und vielleicht darf ich noch ergänzen, dass wir merken, dass sich die Zusammenarbeitsmodelle mit der Firma verändern. Ich freue ich mich darüber, dass es in der Tendenz so ist, dass die Zusammenarbeit gezielter wird und eingebettet ist in die Frage, wie man den Strukturwandel auch ein Stück gemeinsam bewältigen kann. Und wir kommen da nicht „nur“ von der Qualifizierung, sondern es braucht die Einbettung in die großen Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Zukunftsfähigkeit von Standorten. Und dann kriegt das Thema Weiterbildung auch eine andere Bewertung, als wenn ich da sitze und sage, dass ich es total gut finde und es doch ganz prima wäre, wenn wir hier mehr Leute qualifizieren könnten. Das entwickelt keine Wucht.

Stefan Baron: Das war jetzt die perfekte Überleitung zu meiner letzten Frage, wo ich auf den Paragraphen 96 des Betriebsverfassungsgesetzes eingehen möchte. Dort heißt es: „Es gehört zur Aufgabe beider Betriebsparteien, dass unter Berücksichtigung der betrieblichen Notwendigkeiten den Arbeitnehmern die Teilnahme an betrieblichen oder außerbetrieblichen Maßnahmen der Berufsbildung ermöglicht wird. Und dabei sollen sie zum Wohle der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und des Betriebs zusammenarbeiten.“ Klingt sehr schön. Was wären denn aus Eurer Sicht drei Tipps, was für Strukturen man braucht, woran sich neue Betriebsräte machen sollten, um den Paragraf 96 Betriebsverfassungsgesetz auch tatsächlich mit Leben zu füllen. Braucht es einen regelmäßigen Jour Fixe mit der Geschäftsführung, braucht es eine neue Betriebsvereinbarung? Was braucht es ganz konkret, um ins Tun zu kommen in der nächsten Legislaturperiode?

Daniela Schiermeier: Ich würde jetzt nicht sagen, A B C,  so müsst ihr es machen. Das ist  sehr abhängig  vom Unternehmen, von der Kultur, von dem, was schon vorhanden ist, von der Größe, von den Herausforderungen, in denen sich das Unternehmen  befindet. Aber ich stelle fest, dass es auch bei den Arbeitgebern ein Stück weit einen Wandel gegeben hat. Natürlich stellen auch die Unternehmen fest, dass sie für neue Beschäftigte und junge Mitarbeiter etwas bereitstellen müssen, um attraktiv zu sein.  Diese haben nämlich ganz andere Anforderungen. Und ich glaube auch, dass Unternehmen viel mehr den Wert der Weiterbildung nach außen tragen müssen. Ich habe vor einigen Jahren mal den guten  Begriff „Return on Education“ gehört. Man spricht bei Investitionen betriebswirtschaftlich immer vom Return of Invest. Warum spricht man eigentlich nie vom Return on Education? Eigentlich müsste man doch sagen, dass das Geld, das ich in Mitarbeiter investiere, eigentlich eine ganz hervorragende Investition ist. Und vielleicht muss man auch von Betriebsratsseite mehr in diese Richtung diskutieren.

Constanze Kurz: Da kann ich gut anschließen. Als wir unsere Vereinbarung zur digitalen Qualifizierung gemacht haben, hatten wir am Anfang mit so Überzeugungen zu tun, dass aus Sicht der Unternehmensseite Entwickler am liebsten in der S-Bahn lernen  oder unterwegs auf Dienstreisen. Und dann haben wir ein kleines Laboratorium gemacht und dabei kamen interessante Dinge raus. Nämlich, dass die Entwickler teils froh waren und sich gewünscht haben, dass sie Lernräume haben, dass sie Lernzeiten haben und ihre Bedingungen dann ein Stück definiert sind. Und zwar nicht im Sinne, dass wir alles vorgeben. Sondern auch im Sinne von Optionen und Wahlmöglichkeiten. Und damit tun sich natürlich auch Betriebsräte nicht immer ganz leicht. Weil sie verlässliche Regelungen gewöhnt sind, die man monitoren kann, deren  Einhaltung man überprüfen kann. Aber wenn es Wahlmöglichkeiten gibt, dann musst du betrieblich ganz gut aufgestellt sein und auch in solchen Bereichen gut verankert sein, um dann immer wieder auch die Diskussion mit der Belegschaft zu führen. Passt das jetzt? Brauchen wir was anderes? Und meine große Hoffnung ist, dass gerade jetzt die neuen Betriebsratsmitglieder in die Strukturen eingebettet sind und die Diskussion führen können. Und wenn ich eine Empfehlung gebe, dann ist es die, dass sich Betriebsratsgremien öffnen sollten und Personen einbinden sollten, die in keiner AG und in keinem Ausschuss Mitglied sind, denen aber das Thema wichtig. Zum Schluss habe ich noch einen ganz banalen Tipp aus eigener Erfahrung. Es ist immer super, wenn man von den alten Hasen und Häsinnen erklärt kriegt, was man für Vereinbarungen hat und in welchem Geist die zustande gekommen sind. Ein Blick in den Bestand an Vereinbarungen lohnt sich, weil man dann ein bisschen besser einschätzen und beurteilen kann, wo ein Veränderungsbedarf angezeigt ist.

Stefan Baron:  Das war noch mal ein wichtiger Tipp. Ich danke Euch beiden ganz herzlich für das Gespräch.


Wissenswertes und Interessantes

Das Betriebsverfassungsgesetz als Rahmen der betrieblichen Weiterbildungspraxis

Nach der diesjährigen Betriebsratswahl starten viele neue Betriebsräte mit der Aufgabe, in den nächsten vier Jahren die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen zu vertreten. Dazu gehört auch, gemeinsam mit dem Arbeitgeber die Berufsbildung der Arbeitnehmer zu fördern. Die Zusammenarbeit regelt das Betriebsverfassungsgesetz.

Das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) umfasst eine ganze Reihe von Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte, denen sich der Betriebsrat bedienen kann, um die Berufsbildung  zukunftsorientiert zu gestalten. Wir haben auf unserer Homepage die wichtigsten Regelungen zusammengefasst.

Der Begriff der Berufsbildung umfasst übrigens neben der beruflichen Fortbildung und Umschulung auch die Berufsausbildungsvorbereitung und die Berufsausbildung. Die berufliche Fortbildung soll es ermöglichen, die berufliche Handlungsfähigkeit durch eine Anpassungsfortbildung zu erhalten und anzupassen, bzw.  die berufliche Handlungsfähigkeit durch eine Fortbildung der höherqualifizierenden Berufsbildung zu erweitern und beruflich aufzusteigen. Die berufliche Umschulung soll zu einer anderen beruflichen Tätigkeit befähigen (vgl. § 1 BBiG).

Das Internet bietet eine Fülle von Arbeitshilfen für die Betriebsratsarbeit. Wir empfehlen vor allem die etwas ältere aber noch immer aktuelle Handlungshilfe der IG Metall Baden-Württemberg mit dem Titel „Betriebliche Weiterbildung – systematisch organisieren und gestalten“, ebenso wie das Mitbestimmungsportal der Hans-Böckler Stiftung mit konkreten Tools für die Mitbestimmungspraxis.

Und die Akademie für Personal- und Organisationsentwicklung bietet vom 17. bis 18. Oktober 2022 ein Seminar für neue und altgediente Betriebsräte mit dem Titel „Fit für die Arbeitswelt von morgen: Betriebliche Weiterbildung in der M+E Industrie Baden-Württemberg“ an. Es bietet einen Überblick über verschiedene Formen betrieblicher Weiterbildung sowie arbeitsrechtlicher Regelungen. Die AgenturQ bringt sich in das Seminar ein, insofern gilt eine herzliche Einladung.


Neuer berufsbegleitender Studiengang an der DHBW: Master Executive Engineering

Gibt es einen Studiengang, der Führung und technisches Wissen vereint und somit darauf vorbereitet, Future Skills für das Unternehmen nicht nur zu erkennen, sondern auch umzusetzen. Ja, den gibt es. Zumindest bald.

Zum Sommersemester 2023 geht an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Standort Heilbronn der neue berufsbegleitende Studiengang Master Executive Engineering an den Start. Die Studierenden sollen lernen, aktuelle und zukünftige technologische Entwicklungen zu beurteilen und Technikfolgen abzuschätzen, strategisches Technologiemanagement im eigenen Unternehmen zu implementieren und zu steuern, Optimierungsprozesse zu gestalten und innerbetriebliche Optimierungspotentiale zu erkennen und gewinnbringend zu nutzen. Die Schwerpunkte liegen auf Technologiemanagement sowie Technical Leadership. Informationen zum Studiengang finden sich auf der Homepage der DHBW unter https://www.cas.dhbw.de/executive-engineering/.

Die AgenturQ begleitet die Einführung des neuen Studiengangs in einem Beirat. Übrigens: Entsprechend § 5 des TV Quali ist es möglich, mit dem Arbeitgeber eine Bildungsteilzeit für die Teilnahme am Studiengang zu vereinbaren.


Verlängerung der Kurzarbeiterregelung

Die Bundesregierung hat die Kurzarbeiterregelung erneut verlängert, diesmal befristet bis zum 30. Juni 2022. Damit einhergehend wurde die maximale Bezugsdauer von 24 auf 28 Monate verlängert. Weiterhin – und zwar bis zum 31. Juli 2023 – bekommen Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge zur Hälfte erstattet, wenn sie den Beschäftigten in der Phase der Kurzarbeit eine Weiterbildung nach § 106a SGB III (Zugelassener Träger und zugelassene Maßnahme, mindestens 120 Stunden oder Durchführung nach dem Aufstiegsfortbildungsgesetz, Beginn der Weiterbildung während der Kurzarbeit) ermöglichen. Es lohnt sich also weiterhin, während der Kurzarbeit in Weiterbildung zu investieren. Die zusätzliche pandemiebedingte 50-prozentige Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei Kurzarbeit entfällt jedoch zum 31. März 2022. 


Für Sie gelesen – dabei gewesen

Onlinemeeting + Gruppenarbeit = Chaos?

Welche Herausforderung ergeben sich aus Gruppenarbeiten, die im virtuellen Raum abgehalten werden? Und welche Handlungsempfehlung können wir für unsere Weiterbildung daraus ableiten? Dazu haben wir den Beitrag von Matthias Csar (2022) Gruppendynamische Beobachtungen: Unterschiede in virtuellen Gruppen gelesen.

Besonders spannend wird es, wenn äußere Einflüsse wie Gesetzesänderungen oder neue Gegebenheiten wie durch die COVID-19 Pandemie ausgelöst, die Weiterbildungslandschaft verändern. Eine neue Arbeitssituation ist die Zusammenarbeit im virtuellen Raum. Dieses Format stellt neue Möglichkeiten aber auch Herausforderungen für die Gruppenarbeit dar.

Was ist eine Gruppe?

Eine Gruppe ist eine Einheit, die sich als „Wir“ wahrnimmt und sich von anderen Individuen abgrenzt. Wonach sich Individuen einer Gruppe von anderen abgrenzen, kann sehr unterschiedlich sein. So handelt es sich bei Alter, Geschlecht und der kulturellen Diversität um persönliche Eigenschaften, die schnell von anderen Individuen erkannt und unterschieden werden können. Bekannt ist, dass Diversität in Gruppen zu innovativem Verhalten, aber auch zu Auseinandersetzungen und Missverständnissen führen kann. Wie Sie aus Ihren eigenen Erfahrungen bestimmt auch berichten können, ist die Zusammenarbeit in der Gruppe häufig beides: eine Quelle für neue Ideen, gekoppelt mit schwierigen Auseinandersetzungen und Uneinigkeiten.

Und wie ist es nun mit der Gruppenarbeit im virtuellen Raum?

Verlegt man nun die Gruppenarbeit in den virtuellen Raum, ergeben sich neue Anforderungen an die Teilnehmenden. Kompetenzen wie beispielsweise Technikkompetenz, Aufgabenorientierung und verbale Kommunikationsfähigkeit sind gefragt. Interessant ist dabei, dass sich die kleinen Grüppchen, die sich aufgrund von Alters- Geschlechts- oder kulturellen Merkmalen bilden, eine geringere Bedeutung bekommen können. Vielmehr zählt, wer sich insbesondere durch seine Kommunikationsfähigkeiten Gehör verschafft und zu einem produktiven Meeting beiträgt. Daher können die Anforderungen von Onlinemeetings auch eine Chance für die Teilnehmenden darstellen, eigene Ideen strukturiert vorzustellen.

Wie sieht es mit der Weiterbildung aus?

Nicht nur Meetings, sondern auch Weiterbildungen finden vermehrt im virtuellen Raum statt. Der Zweck einer Weiterbildungsgruppe, so Matthias Csar (2022), „liegt im gemeinsamen Erleben, Erfahren und Reflektieren der eigenen Gruppendynamiken. So ist die Beziehungsebene die Inhaltsebene“ (Seite 10). Dies lässt insbesondere das soziale Lernen im virtuellen Raum zur Herausforderung werden. Besonders Reaktionen wie Anteilnahme, Zustimmung oder Missverständnis können im virtuellen Raum weniger deutlich gespiegelt werden.

Als AgenturQ ziehen wir daraus folgende Schlüsse:

Die Zusammenarbeit in Teams birgt in sich schon große Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Insbesondere eine starke Diversität in Gruppen kann zu Missverständnissen (auch in der Kommunikation) führen. Für das Lehren und Lernen in Gruppen und im Rahmen von Weiterbildungen wird im virtuellen Raum die Kommunikation um die Dimension physische Kommunikation beraubt. Dennoch wollen wir auch darauf aufmerksam machen, dass uns die Weiterbildung im Onlineformat neue Möglichkeiten eröffnet. Eine spontane Teilnahme ist möglich, Zeit für die An- und Abreise wird gespart, Weiterbildungsinteressierte aus schlecht angebundenen Gegenenden können ohne großen Aufwand teilnehmen und mit ein bisschen Mut können Sie auch in größeren Runden Ihre Expertise und Meinung teilen. In der kommenden Zeit werden wir uns verstärkt mit dem Thema: Lernen in Gruppen in der digitalen Welt beschäftigen. Freuen Sie sich mit uns auf diese spannende und aktuelle Form der Weiterbildung.


Veranstaltungen von BitKom und Initiative D21 am 9. und 10. März 2022

Einmal im Jahr lädt der Branchenverband BitKom zu seiner Bildungskonferenz ein. Dieses Jahr fand sie wieder online statt. Das hat den Vorteil, dass man sich die Aufzeichnungen der Sessions auch im Nachhinein anschauen kann. Besonders spannend fanden wir die beiden Sessions „Am Puls der Zeit: Wie gelingt lebensbegleitetes Lernen“ und „Was Zukunft heute schon braucht – Kompetenzen für Arbeit 4.0“. Diese und die Aufzeichnungen der anderen Sessions stehen im Youtube-Kanal der Bildungskonferenz zur Verfügung.

Auch die Initiative D21 hatte zum Webkongress Digitale Gesellschaft 2022 mit spannenden Input-Geber:innen eingeladen. Die Aufzeichnungen der Sessions dieser Veranstaltung können sie ebenfalls nachträglich im Youtube-Kanal angeschauen. Im Rahmen des Webkongresses wurde der D21 Digital Index 2021/2022 vorgestellt. Für uns sind zentrale Ergebnisse des Index, dass 70 bis 80 % der Bevölkerung einfache digitale Aufgaben bewältigen können. Doch die Lösung von Aufgaben mit hoher oder sehr hoher Komplexität ist nur rund der Hälfte der Bürgerinnen und Bürgern möglich. Immerhin will man fast sagen, aber es gibt große Unterschiede je nach Bildungshintergrund, die mit wachsender Komplexität zunehmen. Auch hat die Studie große Altersunterschiede bezüglich der digitalen Kompetenz festgestellt. Aber es gibt auch einen Lichtblick: 82 % der Aneignung von digitalem Wissen erfolgt informell und damit unterschwellig, etwa über das Ausprobieren oder durch Unterstützung von Freunden, Bekannten oder auch Kolleg:innen. Es gilt also für Unternehmen, das Ausprobieren digitaler Techniken und Medien zu ermöglichen und den Wissensaustausch zwischen den Mitarbeitenden zu fördern. Auch kostenlose Weiterbildungsangebote im Internet oder durch den Arbeitgeber finanzierte Weiterbildungen können einen Beitrag zum Aufbau von digitalen Kompetenzen leisten.


Praxistipp:


Orientierung im Dschungel der Online-Weiterbildung

Das Online-Portal Wissensvorsprung-Online-Weiterbildung ist eine umfassende Sammlung kostenfreier digitaler Lern- und Weiterbildungsangebote. Das Portal macht die Vielfalt der schier unendlichen Möglichkeiten sicht- und greifbar.

Die Seite deckt ein breites Spektrum von Online-Seminaren über Deutsch- und IHK-Kurse bis hin zu Angeboten der Volkshochschulen ab. Zusätzlich macht die Seite Netzwerke, Einrichtungen, Projekte und Veröffentlichungen zu verschiedensten Themen auffindbar.

Zu den Highlights zählen

Damit und mit der Netzwerk-Seite „Personalentwicklung & Weiterbildung“ wird das Portal zu einer unschätzbaren Ressource für Personaler:innen und Betriebsratsgremien. Sie finden hier nicht nur (öffentliche) Einrichtungen, die sich mit Weiterbildungsthemen auseinandersetzen, sondern auch Hinweise auf weitere Online-Ressourcen. Ähnliche Netzwerkseiten gibt es auch für Felder wie Künstliche Intelligenz, Automotive, Automatisierung und vielem mehr.  

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um zu stöbern. Dann merken sie schnell: Das lohnt sich! 


In zehn Schritten zur richtigen Weiterbildung

Bereits im letzten Newsletter haben wir den Praxistipp vorgestellt, wie man in fünf Schritten zur passenden Weiterbildung kommt. Im aktuellen Newsletter möchten wir nachlegen und auf die sehr gute Checkliste des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) verweisen. Auch sie widmet sich der Frage, wie man die richtige Weiterbildung findet. Sie schlägt zehn Schritte vor: 1) Ziele festlegen, 2) Fragen stellen, 3) Beratung nutzen, 4) Überblick verschaffen, 5) Angebot prüfen, 6) Qualität des Anbieters ermitteln, 7) Verträge prüfen, 8) Kosten klären, 10) Fördermöglichkeiten prüfen.

Die Checkliste steht auf der Homepage des DIE zum Download zur Verfügung.


Termine:

  • Dem Weiterbildungsmindset auf der Spur
    Mit dem QualiProfil Weiterbildungsformate zielgerichtet gestalten
    Donnerstag, 07. April 2022, 14:00-15:00 Uhr, online via Zoom
    Ganz frisch aus der AgenturQ-„Retorte“ kommt das QualiProfil für Unternehmen. Im Webinar lernen Sie es bei einer Live-Demo besser kennen. Wir verraten Ihnen zwei Dinge: Erstens, was Ihnen das QualiProfil über Weiterbildungsmindset und Lernstile in Ihrem Betrieb sagen kann. Zweitens, wie Sie die Erkenntnisse nutzen, um wirksameres Lernen und zielgerichtetere Weiterbildung anzubieten.

  • Weiterbildung zur Arbeitsplatzsicherung
    Donnerstag, 14. April von 11:00 bis 12:00 Uhr, online via Zoom
    Im gemeinsamen Webinar mit dem Projekt ETAPP stellen wir die Möglichkeiten vor, über Teilqualifizierung oder Anpassungsqualifizierungen die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.

  • Neues Lernen in der Produktion: Wunschtraum oder echte Chance?
    Dienstag, 03. Mai 2022, 09:30 – 11:00 Uhr, online via Zoom
    Neues Lernen, gerne auch “New Learning“, ist in aller Munde. Doch allzu oft denken wir dabei nur an die Mitarbeitenden im Büro. Was aber ist mit unseren vielen Beschäftigten auf dem Shopfloor? Bleibt für sie nur die Sicherheitsunterweisung und eine gelegentliche Frontalschulung? Im Webinar sprechen wir darüber, wie Lernen auch in der Produktion „neu“ gestaltet werden kann. Dabei berücksichtigen wir besonders Herausforderungen wie Schichtarbeit, wenig Lernerfahrung und andere mehr.

  • Mein Team, meine Führungskraft und ich. Der Einfluss unseres Umfeldes auf unseren digitalen Kompetenzerwerb. Ergebnis aus drei AgenturQ-Studien.
    Montag, 16. Mai 2022, 14:00 bis 16:00 Uhr, online via Zoom
    Nicht nur unser PC benötigt ab und zu ein Update, sondern auch wir müssen uns fortlaufend an neue digitale Anforderungen anpassen. Hierfür sind digitale Grundkompetenzen notwendig. Doch wie genau können wir unsere digitalen Grundkompetenzen updaten? 
    Referentin: Edda M. Glase

  • Quali-Lounge #7 – Future Skills: Jetzt geht’s an die Umsetzung
    Dienstag, 24. Mai 2022 von 15:30 bis 17:00 Uhr, online via Zoom
    Dr. Christoph Mehl, Dürr AG, gibt uns in dieser Quali-Lounge einen Einblick, wie das Unternehmen die Ergebnisse der Future Skills-Studie pragmatisch und in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen überträgt.

Bitte merken Sie sich die Termine vor.
Anmeldungen sind unter https://www.agenturq.de/service/veranstaltungen/ möglich.


Blogbeiträge:

Die Herausforderungen in der Arbeitsgruppe und der Onlineweiterbildung – eine harte Nuss
(Edda Glase, 24. März 2022)

Gemeinsam Lernen – 10 Facetten und Erkenntnisse aus unserem Barcamp
(Matthias Binder, 2. März 2022)

Lernförderliche Arbeitsumgebung als Voraussetzung für den Lernerfolg
(Dr. Stefan Baron, 22. Februar 2022)

Innovationstreiber Personalabteilung und Betriebsrat?
(Matthias Binder, 4. Februar 2022)

Plädoyer für eine evidenzbasierte Weiterbildungsplanung
(Dr. Stefan Baron, 18. Januar 2022)


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