Da Bildungsinnovationen immer in bestimmten Kontexten und unter bestimmten Situationen entstehen, müssen sie für den Transfer in die alltägliche Praxis erst einmal dekontextualisiert und dann anschließend wieder rekontextualisiert, d.h. eben in den jeweiligen betrieblichen Kontext eingebunden werden.
Für diesen Prozess müssen sowohl das Management und die Betriebsräte als auch das Bildungspersonal sensibilisiert und berufspädagogisch qualifiziert werden, damit sie ständig die Differenz zwischen der heute „praktizierten Praxis“ und den davon abweichenden Innovationserfordernissen ausloten und so den Innovationsbedarf selbst feststellen. Sie müssen in die Lage versetzt werden, selbst Suchprozesse zu installieren, um zu prüfen, ob problemlösende Innovationen vorliegen.
Dazu brauchen sie erstens Kriterien und zweitens ein Wissen und ein Bewusstsein über ihre Grundannahmen, über ihre Handlungs- und Verhaltensstruktur(en) und über die Generierung und Verläufe von Innovationsprozessen im Unternehmen. Dazu gehört ein Wissen über die innovationsstörenden und innovationshemmenden Kräfte.
Insgesamt geht es also um das Erkennen, Begreifen und Neugestalten des eigenen Gesamtkontextes.