Praxistipp – 2020-04

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Praxistipp:

Top Tools for Learning 2020

Welche Programme und Websites werden für das Lernen genutzt? Seit 2007 führt Jane Hart, Gründerin, Autorin und Expertin im Bereich E-Learning, eine Umfrage dazu durch. Das Ergebnis ist eine Liste mit den Top 100 bzw. 200 Tools für das Lernen. Auch dieses Jahr ist eine solche Liste entstanden.

Obwohl man sich fragen kann, wie „top“ 100 oder 200 Tools sind, lohnt sich der Blick auf die zehn bestplatzierten Tools im Bereich Lernen am Arbeitsplatz.

Als erstes fällt auf, dass Medien für den digitalen Austausch wie zoom, Microsoft Teams und auch WhatsApp in den Top 10 sind. Das ist in Teilen der Corona-Situation geschuldet. Es zeigt aber auch, dass selbst in Zeiten der Pandemie das Lernen von und mit Kollegen wichtig zu sein scheint. Das wird unterstrichen durch LinkedIn als berufliches soziales Netzwerk auf Platz acht.

Es sticht ins Auge, dass mit PowerPoint, Word und Google Drive/Docs drei ganz pragmatische Arbeits-Tools als Lernmöglichkeiten ganz oben auf der Liste landen. Es scheint, als verschmelze hier Arbeiten und Lernen tatsächlich ein Stück weit.

Wenig überraschend ist es, Wikipedia und YouTube bei den Bestplatzierten zu sehen. Beide sind sehr bekannt und recht einfach zu nutzen. Mit der Google-Suche auf Platz drei sind alleine in den sieben beliebtesten Tools drei enthalten, für deren Nutzung eine hohe digitale Grundkompetenz notwendig ist. Schließlich geht es darum, passende Informationen auf diesen Plattformen zu finden und kritisch zu hinterfragen.

Formalisierte Lern-Plattformen wie LinkedIn Learning, moodle usw. erscheinen erst viele Plätze weiter unten. Ein Fingerzeig darauf, wie sehr informelles Lernen die Weiterbildung am Arbeitsplatz zu dominieren scheint.

Was folgt daraus? Aus unserer Sicht sollte, erstens, mehr Wert daraufgelegt werden, die Rahmenbedingungen für ein informelles, kollaboratives Lernen zu schaffen. Zweitens, sollten die Beschäftigten digitale Kompetenzen aufbauen. Drittens, sollten sich die Lernangebote stärker bzw. in Teilen in die oben genannten Tools bzw. Kanäle verlagern oder doch zumindest daran orientieren.

Mit Blick auf die direkten Bereiche stellt sich die Frage: Wie weit können Sie diese Tools überhaupt nutzen. Oft fehlt es schon an den Grundlagen wie PCs oder anderen Endgeräten oder es gibt keine dienstliche E-Mail-Adresse. Die eine richtige Antwort gibt es hier nicht. Wohl aber gibt es Ideen und Möglichkeiten:

Drei Fragen sollten Sie sich mit Blick auf das digitale Lernen in der Produktion immer stellen: Erstens, wie fit sind unsere Leute in Digitalisierungs-Themen und wie fit sollen sie sein? Zweitens, bieten wir die nötige Infrastruktur (Geräte, Zugänge) für digitales Lernen? Drittens, öffnen wir Zeiträume für die Weiterbildung? Nur dann wird Lernen stattfinden – ob digital oder analog.


MOOChub bündelt 326 kostenfreie Online-Kurse

Vielleicht erinnern Sie sich an unsere Liste mit ausgewählten MOOCsMassive Open Online Courses? Zur Erinnerung: Ein MOOC

  • ist ein Online-Lernformat.
  • ist in der Regel kostenfrei nutzbar.
  • bietet sowohl Inputs als auch Übungsaufgaben.
  • wird meist selbstständig von den Lernenden durchgeführt.
  • ist manchmal auch „Live“ bzw. synchron. Das heißt, es gibt feste Termine für Inputs und Fristen für die Abgabe von Aufgaben.

Nun haben verschiedene deutschsprachige MOOC-Anbieter (überwiegend Universitäten) ihre Kurse auf dem MOOChub gebündelt. Interessierte finden dort aktuell 326 Kurse zu ganz verschiedenen Themen.

Wenn Sie den MOOChub gezielt in Ihr Lernangebot einbinden, schaffen Sie zusätzliche Möglichkeiten für das berufliche Lernen. Besonders geeignet ist das mit Blick auf Digitalisierung und Digitalkompetenzen. Selbst wenn der Inhalt nicht optimal auf die Bedürfnisse Ihres Betriebs zugeschnitten ist, fündig werden Sie dort allemal. Vorbeischauen lohnt sich: www.moochub.org.